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fühlbar Fühlbarkeit
Fühlbar, a. (~keit, f.): 1) paſſiv: was gefühlt
werden kann, dem Gefühl ſich geltend macht, empfind-
lich, greiflich ꝛc.: Daß .. mir | mein Unwerth nicht zu hef-
tig f. werde. G. 13, 126; Ihm war .. nur zu f. geworden,
daß er eigentlich hier ſeine Beſtimmung nicht erfülle. 15, 102;
Um ihren Abgang f. zu machen. 115; Ein ziemlich f–er Ge-
genſatz. 209; Wo eine Welle leiſer, die andere f–er ihn be-
rührt. H. 13, 5; Ihre Hand ſtarb f. in meiner. Hölderlin H.
2, 18; Die ſichre, f–e Gewähr | der eignen Augen. Schlegel
Haml. 1, 1; [Es fehlt dem Lied] an F–keit für Jedermann.
V. Br. 2, 172; W. 20, 76; HBr. 1, 120 ꝛc. 2) akt.:
Gefühl habend, fühlend, gefühlvoll: Ein f–es Herz. B.
252b; G. 9, 273; Gotter 3, 567; L. 3, 302; 12, 56;
Merck’s Br. 2, 6; F–e, gute Seelen. Gotter 1, 59; G. 14,
271; 7, 16; Julie iſt von einem weit f–ern Weſen. Mendels-
ſohn 4, 2, 263; War Keiner f. genug, um Stillingen ...
zu unterſtützen. Stiling 4, 103; 233; 242 ꝛc.; Ich bin für
die Demüthigung nicht f. Forſter B. 2, 525; Man iſt noch
einmal ſo f. gegen das Glück, wenn ꝛc. V. Br. 1, 263.
Oft bemerkte man Spuren einer zarten F–keit [Gefühl], ob
er ſie gleich zu verbergen ſuchte. G. 17, 224; In der F–keit
gegen das ſchwache Menſchengeſchlecht. 14, 274; Nicolai 1,
109; Thümmel 5, 60 ꝛc.; ſelten Mz., wie H. 16, 60.
Zſſtzg., ſ. die v. fühlen, ferner: Un-: Ggſtz. v.
1 u. 2. Forſter A. 2, 46 ꝛc. Techniſch: Ein u–er Brei.
Karmarſch 2, 327, worin keine Klümpchen ꝛc. zu fühlen
ſind.