Faksimile 0518 | Seite 510
fühlbar Fühlbarkeit
Fühlbar, a. (~keit, f.):
1) passiv: was gefühlt werden kann, dem Gefühl sich geltend macht, empfindlich, greiflich etc.: Daß .. mir | mein Unwerth nicht zu heftig f. werde. G. 13, 126; Ihm war .. nur zu f. geworden, daß er eigentlich hier seine Bestimmung nicht erfülle. 15, 102; Um ihren Abgang f. zu machen. 115; Ein ziemlich f–er Gegensatz. 209; Wo eine Welle leiser, die andere f–er ihn berührt. H. 13, 5; Ihre Hand starb f. in meiner. Hölderlin H. 2, 18; Die sichre, f–e Gewähr | der eignen Augen. Schlegel Haml. 1, 1; [Es fehlt dem Lied] an F–keit für Jedermann. V. Br. 2, 172; W. 20, 76; HBr. 1, 120 etc. 2) akt.: Gefühl habend, fühlend, gefühlvoll: Ein f–es Herz. B. 252b; G. 9, 273; Gotter 3, 567; L. 3, 302; 12, 56; Merck’s Br. 2, 6; F–e, gute Seelen. Gotter 1, 59; G. 14, 271; 7, 16; Julie ist von einem weit f–ern Wesen. Mendelssohn 4, 2, 263; War Keiner f. genug, um Stillingen ... zu unterstützen. Stiling 4, 103; 233; 242 etc.; Ich bin für die Demüthigung nicht f. Forster B. 2, 525; Man ist noch einmal so f. gegen das Glück, wenn etc. V. Br. 1, 263. Oft bemerkte man Spuren einer zarten F–keit [Gefühl], ob er sie gleich zu verbergen suchte. G. 17, 224; In der F–keit gegen das schwache Menschengeschlecht. 14, 274; Nicolai 1, 109; Thümmel 5, 60 etc.; selten Mz., wie H. 16, 60.
Zsstzg., s. die v. fühlen, ferner: Un-: Ggstz. v. 1 u. 2. Forster A. 2, 46 etc. Technisch: Ein u–er Brei. Karmarsch 2, 327, worin keine Klümpchen etc. zu fühlen sind.