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frohnen Fröhnen
Frōhnen, Frȫhnen, intr. (haben): Frohndienſte,
auch übertr.: dienen, ſich von Etwas beherrſchen
laſſen ꝛc.: 2. Moſ. 5, 18; Mit Zepter, Kron und Gold |
frohnt er [dient der Kaiſer] ſelbſt um Minneſold. B. 17a;
Verruchter Luſt zu frohnen. 71b; Der Menſch ſcheint, nur ſich zu
gehorchen .., ſeinem Triebe zu fröhnen. G. 3, 344; Freilich
fröhnt es [dies Geſchlecht] nur dem heut’gen Tage. 10,
314; Der Nutzen iſt das große Jdol der Zeit, dem alle Kräfte
frohnen ſollen. Sch. 1151b; Daß ich als Magd und Sklavin
frohnen ſoll. V. Sh. 3, 363; Entmannte Harfen | fröhnten
dem Wahn und dem goldnen Laſter. Gd. 3, 9 ꝛc. Zuw.
mit einem Obj.: Einem Dienſte fröhnen. Stolberg Jl. 19,
133; V. Od. 20, 78.
Anm. Ohne Uml. z. B. Blumauer 2, 212; Freitag Soll
2, 388; Freiligrath 2, 156; Gotter 1, 38; 2, 235; 3, 563;
Hagedorn 3, 124; H. Rel. 7, 81; IGJacobi 1, 6; Mendels-
ſohn 4, 2, 451; Rückert Mak. 2, 102; Schwab 513; Werner
Kr. 1, 99 ꝛc. mit Uml. Alxinger D. 261; Chamiſſo 3,
117; 352; 4, 22; 60; 135; 165; 6, 280; 298; WHum-
boldt 3, 57; Platen 4, 285; V. 3, 83; 90; Od. 11, 622;
Ov. 1, 139; Th. 17, 92; Werner Kr. 1, 7; 172; W. 20,,
265 ꝛc. Mundartl., veralt. tr.: a) Erz frohnen: den Ze-
hent davon nehmen. ſ. Frohn II 2. b) Etwas in Beſchlag
nehmen. Schm. 1, 614. Dazu: Öffentliche Fröhnung,
Konkurs; Die Fröhnde, Exekution; Fröhner, Gläubi-
ger, der die Exekution erwirkt hat, Vor-, Nach-Fröhner,
Bez. der Reihenfolge der Gläubiger.
Zſſtzg. z. B.: Be-: tr.: mit Frohnen, auch [ſ.
Anm.] mit Beſchlag belegen. Er-: tr.: durch
Fröhnen, Dienen erwerben: Sich den Himmel erfröhnen.
G. 35, 412 ꝛc.