Faksimile 0510 | Seite 502
frohnen Fröhnen
Frōhnen, Frȫhnen, intr. (haben):
Frohndienste, auch übertr.: dienen, sich von Etwas beherrschen lassen etc.: 2. Mos. 5, 18; Mit Zepter, Kron und Gold | frohnt er [dient der Kaiser] selbst um Minnesold. B. 17a; Verruchter Lust zu frohnen. 71b; Der Mensch scheint, nur sich zu gehorchen .., seinem Triebe zu fröhnen. G. 3, 344; Freilich fröhnt es [dies Geschlecht] nur dem heut’gen Tage. 10, 314; Der Nutzen ist das große Jdol der Zeit, dem alle Kräfte frohnen sollen. Sch. 1151b; Daß ich als Magd und Sklavin frohnen soll. V. Sh. 3, 363; Entmannte Harfen | fröhnten dem Wahn und dem goldnen Laster. Gd. 3, 9 etc. Zuw. mit einem Obj.: Einem Dienste fröhnen. Stolberg Jl. 19, 133; V. Od. 20, 78.
Anm. Ohne Uml. z. B. Blumauer 2, 212; Freitag Soll 2, 388; Freiligrath 2, 156; Gotter 1, 38; 2, 235; 3, 563; Hagedorn 3, 124; H. Rel. 7, 81; IGJacobi 1, 6; Mendelssohn 4, 2, 451; Rückert Mak. 2, 102; Schwab 513; Werner Kr. 1, 99 etc. mit Uml. Alxinger D. 261; Chamisso 3, 117; 352; 4, 22; 60; 135; 165; 6, 280; 298; WHumboldt 3, 57; Platen 4, 285; V. 3, 83; 90; Od. 11, 622; Ov. 1, 139; Th. 17, 92; Werner Kr. 1, 7; 172; W. 20,, 265 etc. Mundartl., veralt. tr.: a) Erz frohnen: den Zehent davon nehmen. s. Frohn II 2. b) Etwas in Beschlag nehmen. Schm. 1, 614. Dazu: Öffentliche Fröhnung, Konkurs; Die Fröhnde, Exekution; Fröhner, Gläubiger, der die Exekution erwirkt hat, Vor-, Nach-Fröhner, Bez. der Reihenfolge der Gläubiger.
Zsstzg. z. B.: Be-: tr.: mit Frohnen, auch [s. Anm.] mit Beschlag belegen. Er-: tr.: durch Fröhnen, Dienen erwerben: Sich den Himmel erfröhnen. G. 35, 412 etc.