freunden
Frēūnden, tr.:
Freunde (s. d. 2 und 3) machen, s. be-f.; Sprchw.: Die Wahrheit reden lautet wohl, freundet aber nicht [erregt Einem Feinde]; Das Recht scheidet wohl [die streitenden Parteien], aber freundet nicht [stiftet keine Freundschaft unter ihnen] etc.; Daß der Musen alter Stamm | her vom Himmel Anfang nahm, | macht, daß auch ein Edelmann | sich zu ihnen f. kann. 1, 74, sich, ohne seinem Ahnenstolz Etwas zu vergeben, mit ihnen in eine — verwandtschaftliche — Beziehung einlassen. — Am häufigsten ist das Part.: Gefreundet, sowohl von Freunden (3) als von Verwandten: An Geist ein Gefreundeter Gleim’s. Br. 2, 374; Auf Bedrängen der Gefreundeten und besonders des zweiten Sohnes. D. 4, 5; Barf. 195; Als Jakob schon eine Zeitlang bei seinen Gefreundten sich aufgehalten. 4, 34; 18; 19; Die ihm vermächlet [vermählet], aber Blutfreundschaft halb zu nach [nah] gefreundet war. 397b; 358a etc. und als Ggstz.: So hätte ich Niemand der mich räche, | ich bin ein ungefreundter Mann, s. 11, 474.
Anm. S. 1, 615. — Zu dem erwähnten Partic. als Hw. findet sich auch ein veralt. fem. (wobei dt in d übergeht): Ein Gefreunder hätte einsten gerne seine Ge- freundin [Verwandte] zu seinem Willen gebracht. RH. 394. — Die Gefreundschaft (Verwandtschaft). Sonn. 163. So auch: Von seinen Befreunden. 770; Lorchen, ihre weitläuftigte Befreundin. 3, 144 etc.
Zsstzg. z. B.: Án-: Einen zur Freundschaft, Verwandtschaft ziehen, rechnen. Schm. 1, 615, vgl. anvettern. —
Be-: gw. statt des jetzt seltnen freunden, s. d. Anm. und auch übertr. s. Freund 7: Weit beherret [s. d.] und nah befreundet! Sprchw.; Befreundet [verschwägert] euch mit uns, gebt uns eure Töchter und nehmet ihr unsere Töchter. 1. Mos. 34, 9; 5, 7, 3 u. o.; Man kann also höchstens sagen, daß wir mit dem klassischen Alterthum bekannt sind, aber befreundet sind wir nicht mit ihm. Börne 2, 173; Par. 1, 34; So befreundet sich der angezogene Leser sogleich [mit dem Wagstück], Alles ist erlaubt und willkommen. G. 4, 235; Dem Alkoran befreundet [anhängend]. Platen 4, 284; Seid mir gegrüßt, befreund’te Schaaren, | die mir zur See Begleiter waren. Sch. 57b; Von den uns befreundeten Künstlern. Stahr It. 2, 448; Das [Sich-] B. mit dem Gedanken. Rep. 2, 32; Welche von Alters her ihm Befreundete waren des Vaters. V. Od. 2, 255; Doch mit Odysseus, sagt er, befreund’ ihn väterlich Gastrecht. 17, 522 etc. — Botan.: Befreundete [dicht zusammenstehende, consociati] Früchte. — Aus der Befreundung des Utzney von Kaitach mit Rußland entsprang eine Quelle des Unglücks. Bodenstedt 1, 259; Die Befreundung ihrer Seelen. W. 12, 55. Ferner: Leicht befreundbar. V. Ant. 1, 192 [leicht zum Freund zu gewinnen]. —
Ver-: mundartl., veralt. Brem. Wörterb.; Schm. —
Verún-: zu Unfreunden machen, verfeinden, tr. und refl. Spate 558.
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