Flöte
Flȫte, f.; –n; Flötchen, lein; –n-:
1) Mus.: ein sanfttönendes Blase-Instrument, aus einem hohlen (hölzernen etc.) Cylinder mit Löchern bestehnd, gw. auch mit Klappen, nicht immer genau von der gell tönenden Pfeife (s. d.) geschieden, ohne Zusatz gw. die Quer-F. (s. d.): Es theilt der F. weichen Klang | des Schreiers Kehle mit. 84b; F. wird für Diese tönen, für die Andern Pans Gepfeife. 31, 159; Er pfiff [im Gesang nachahmend] die kleinen F–n [Pickel-F.], er kollerte die Quer-F. 29, 290; Das Weib gleicht einer F., die Jedem Töne giebt, der sie anzublasen weiß. Th. 2, 71; Des Schäfers F. Po. 1, 48; Des Wohllauts | Tonleiter .. von der F. herab zu dem schrecklichen Schall der Posaune. 4, 245 etc. — 2) zuw. übertr. auf den „Flötenton“, der flötengleich klingt: Horch .., wie tief im Wald | der Drossel F. schallt. Po. 2, 271. — So nam. in Orgeln eine gedackte, den Ton der F. nachahmende Stimme. — 3) Weber.: Spule, worauf Garn gespult wird. — 4) niederd.: Trinkglas mit langem, zugespitztem Kelch, vgl. dudeln, Anm. — 5) s. Fleth 3 und 4; Fleute.
Anm. Ital. flanto, frz. flûte, altfrz. flahu(s)te 147), mhd. vloite. — S. Flöduse, Flaute, und vgl. als Interjektion: Flüt! gellt eine Pfeife. E. 1, 26, wohl urspr. Tonnachahmung, vgl. Flöten II. — Burschik. in zotiger Anspielung auf Spiel und Loch = Besen 3 und „flöten“ von der fleischl. Vermischung mit einem Besen.
Zsstzg. nam. zu 1 zur Bez. versch. Arten (vgl. Pfeife), z. B. nach dem Stoff: Elfenbein-, Holz-F. etc., ferner: Aāl-: s. Fleth 3 u. Flöße 2. —
Bāūer-: im Orgelwerk eine gedackte Pedalstimme. — Blóck-, Bóck-: die (aus einem Stück oder Block bestehnde) Schnabel-F. mit schnabelförmigem Mundstück, im Ggstz. der auseinanderzuschraubenden Quer-F.; auch süße F. genannt. —
Dóppel-: bei den Alten, mit doppeltem Mundstück; übertr.: Mit ihrer rührenden D. [dem Hexameter und Pentameter] kann die Elegie die Weckerin aller unserer Empfindungen sein. H. 13, 337; in Orgeln eine Stimme von gedackten Pfeifen mit doppelten Labien. — Es-: Terz-F. —
Fēīn-: Flageolett. —
Féld-: Hirten-F.; auch Orgelpfeife mit flötenähnlichem Ton. —
Flách-: Orgelpfeife mit engem Aufschnitt und breiten Labien. —
Géll-: s. Klarinette. —
Hírten-: wie sie die Hirten, nam. bei den Alten, bliesen, nach dem Hirtengott „Pans-F.“ genannt und mit Bezug auf den Vogelfänger in Mozart’s „Zauber-F.“ auch Papageno-F., vgl. Syrinr; auch eine Pflanze Plantago aquatica. —
Hōch-: Fein-F. —
Hōhl-: hohlklingende Orgelpfeife, überall gleich weit und mit enger Labie. —
Līēbes-: flûte d’amour,- eine kleine Terz tiefer als die gewöhnl. Quer-F. —
Oktāv-: Pickel-F., „kleine Flöte“. G. 29, 200, ital. flauto piccolo, eine Oktave höher als die gw. Quer-F.; ähnl. die Terz-, Quart-F. etc., die um eine Terz etc. höher sind. — Pāns-, Papagēno-: s. Hirten-F. — Pickel-, Quárt-: s. Oktav-F. Quêr-: im Ggstz. der Schnabel-F., ohne Mundstück und quergehalten, indem man in das erste Loch hineinbläst. Die gewöhnl. Q., auch oft bloß Flöte, hat einen Umfang vom eingestrichnen c bis zum viergestrichnen, vgl. Oktav-F. —
Quínt-: s. Oktav-F., auch eine Hohl-F. von 1½“. —
Rāūsch-: ein Orgelregister, wo Oktave und Quinte auf einem Stock stehn. —
Rōhr-: aus Rohr geschnitten, nam. die Pans-F. Geßner 3, 24 etc.; Röhrig-F. G. 12, 224. —
Schnābel-: Block-F. —
Síff-: Hohl-F. von 1“. —
Sílber-: aus Silber, — aber auch: mit Silberton. Seume Gd. 247. —
Spítz-: eine oben offne zugespitzte Orgelpfeife. —
Stíll-: eine gedackte Orgelpfeife von 4“. —
Stímm-: Eine St., wonach sie ihre oft so unreinen Instrumente stimmen könnten. B. 353. —
Stóck-: Block-F.; auch eine solche Flöte, die mit angeschrobner Zwinge und Handhabe als Wanderstab dient: Er schraubte die spitze Zwinge von der St. Auerbach Leb. 1, 6, s. Uhland 287. —
Térz-: s. Oktav-F. —
Wáld-:
1) Hirten-F. Geogr. 3, 349. —
2) Hohl-F. von 2“. — Wásser-: s. Eule 2c und Wasserorgel. — Wēīden-: aus Weidenrinde: Zu W–n und Schalmein. 2, 45. — Zāūber-: zauberkräftige F.: Der Z. süßer Hauch. Gd. 26, Titel einer bekannten Mozart’schen Oper etc.
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