Faksimile 0467 | Seite 459
Flegelei flegelhaft Flegelhaftigkeit flegeln Flegeler Flegelte Flegelthum
Flegel~ēī, f.; –en:
Ungeschliffenheit, flegelhaftes Wesen: Die F.! . . In Kaisers Gegenwart sich hinzuräkeln! G. 12, 78 etc.
~haft, a. (~haftigkeit, f.):
grob, ungeschliffen, in der Weise eines Flegels.
~n: 1) tr.:
a) Die Garben f., ab-f., sie vorläufig mit dem Flegel abklopfen. Durcheinandergebaute Früchte von verschiedner Art und Länge ab-f., sie durch Dreschen sondern; Hier liegt noch ein reiches Feld .. auszudreschen und auszuflegeln. Hamann 6, 112 etc.
b) Jemand Flegel nennen, ausschimpfen. So auch: Einen aus-, herunter-f. etc. 2) intr.: Flegeleien begehn: Da wird was Rechts geflegelt. V. 3, 94 etc. 3) refl.: sich roh, flegelhaft wo hinpflanzen: Weil sie sich auf mein Sopha flegelten. Gutzkow R. 5, 423; Der Kerl muß sich in seinen Lehnstuhl hin-f. 3, 192; so auch: Sich oder den Kopf auf-f., auf die aufgestemmten Ellbogen stützen etc.
~er, m., –s; uv.:
dreschender Bauer etc., nam. der Haufe Landleute, den Günther von Schwarzburg 1412 gegen den Landgrafen von Thüringen führte.
~te, f.; –n:
(schwzr.) die Mahlzeit bei Beendigung des Dreschens, Fleglete. Gotthelf 5, 131.
~thum, n., –s; 0:
Flegelhaftigkeit, Jahn (Dröhle 273), die Flegeljahre. Hackländer Hdl. 2, 179 etc.