Fett
II. Fétt, n., –(e)s; –e; -:
das Fette, im engern Sinn die im thierischen Körper an versch. Theilen sich absetzende, in zarten Häutchen eingeschloßne, unempfindliche schmierige Substanz; in weitrem Sinn: F–e kommen sowohl im Thier-, als auch im Pflanzenreich sehr häufig vor, sie sind theils fest und werden dann Wachs oder Talg, theils weich und werden dann Butter oder Schmalz, theils flüssig und werden dann Öl genannt etc. 1, 765 (vgl. auch Schmeer, Speck, Thran etc.). So heißt in den Küchen z. B.: F. an die Speisen thun, sowohl thierisches als auch z. B. Butter, Öl etc. — Sprchw.: F. will obenauf schwimmen, und wenn’s Kröten-F. ist [von Solchen, die sich ohne begründete Ansprüche vordrängen]; Im eignen F. ersticken [an Überfülle des Guten zu Grunde gehn]. 3, 92; Einen mit Dessen eignem F. beträufeln, begießen [mit Dessen eignem Geld bezahlen]. 8, 4: Jahrb. 2, 176; Das beste F. von einer Sache abschöpfen, abfüllen [den größten Vortheil davon ziehn]; Von Jemand sein F. weg haben [seinen Tadel, Wischer, vgl. das handgreiflichere,, Schmiere“]. 1, 332; 3, 425; F. und Feuer sein, in gewaltigen Zorn aufbrausen; Erst ein Duckmäuser . . und dann auf einmal wieder wie F. und Feuer. Mus. 1, 118; Sie paste zu ihm wie F. zum Feuer [gar nicht]. V. 67 etc.; Als die Goldmine anfing zu vermagern, | da gingen, die gedarbt bei deren F–e [Ergiebigkeit], weiter, | zu suchen nach gehalt’gern Lagern. 1, 168 etc.
Zsstzg. z. B.: nach den versch. Thieren: Bären-, Dachs-, Gänse-, Hasen- (scherzh.: In Hasenfett getreten haben, damit betropft sein, v. Haselanten, s. d.), Hammel-, Ochsen-, Rinder-F. etc.; nach den Körpertheilen: Darm-, Nieren-F. (s. auch Flaumen); Kamm-F., aus dem unter dem s. g. Kamm (s. d. 18) liegenden Fettgewebe bei Pferden etc.; Klauen-F., das aus den Knochen der Ochsen-, Kälber-, Hammelfüße gewonnen wird. Karmarsch 2, 777; ferner: Back-, Brat- F. etc., zum Backen etc. dienend; auch übertr. = Harz in den Zsstzg.: Berg-, Erd-F.
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