Faksimile 0443 | Seite 435
Faksimile 0443 | Seite 435
Faksimile 0443 | Seite 435
Faksimile 0443 | Seite 435
fest
I. Féſt, a., –eſt: eig. von ſolchem Zuſammenhang,
daß eine Trennung ſchwierig iſt, ſowohl in Bezug auf
die Theile eines, als auf verſchiedne, mit einander ver-
bundne Körper: 1) F–e Körper (ſ. 5g), Ggſtz. flüſſige;
Flüſſiges Waſſer wird als Eis f. ꝛc.; F–es Land, Ggſtz.
Waſſer, dann aber auch: große, zuſammenhängende
Ländermaſſe, Ggſtz. Inſel, auch übertr.: Ein Kopf, in
dem ſich ſolche vermeinte Inſeln [Einzelheiten] an irgend ein
f–es Land ſchließen. L. 11, 60 ꝛc. 2) unter den f–en
Körpern (1) von einem bed. Grade des Zuſammen-
hangs der Theile, die der Trennung einen ſtarken Wider-
ſtand entgegenſetzen, im Ggſtz. von „weich“, ferner
von „locker“, „zerbrechlich“ ꝛc.: F–es [derbes] Brot,
Gewebe, Tuch, Holz ꝛc.; bergm.: F–es Geſtein, das durch
Sprengarbeit, höchſt-f–es, das durch Feuerſetzen bearbei-
tet werden muß, ſ. Karmarſch 1, 166 ff.; Wollte der Bild-
hauer dem ſpröden Alabaſter bieten, was er dem f–en Mar-
mor zumuthen darf. Lewald W. 3, 149 ꝛc.; Etwas f. ſtam-
pfen, preſſen, kneten, ſtopfen, klopfen ꝛc., es durch Stampfen
ꝛc. feſt machen, den Theilen einen innigern Zuſammen-
hang geben. 3) in Bezug auf einen andern Körper,
woran oder wodurch Etwas befeſtigt iſt, ſo daß es nicht
oder doch nicht leicht los, von der Stelle kann: Einen
f–en Zahn losbrechen; (Schiff.) F–es oder ſtehndes Tau-
werk, das ſtets an ſeiner Stelle bleibt, im Ggſtz. des
laufenden; F–e [Fir-] Sterne; Dieſer [Tag] ſteht ſo f.
[im Ggſtz. der beweglichen Feſte]. G. 6, 78; Die .. in
friedliche f–e Hütten | wandelte das bewegliche Zelt. Sch.
55a; Ein nie am Eiteln f–er Wille. Haller 180 ꝛc., nam.
oft neben Zeitw. auch zur Bez. der Wirkung derſelben,
vielfach übertr.: a) neben Tranſ., z. B.: Etwas f. bin-
den (in Bezug auf Anzubindendes, ſo daß es nicht los
aufZuzubindendes, daß es nicht aufgeht); Etwas f.
knüpfen, ſchnüren, zuſammenziehn, ſchrauben, ſchließen, zu-
machen, kleben, ſtecken, nageln ꝛc.; Etwas oder Einen, z. B.
einen Flüchtling f. faſſen, halten, packen, nehmen, ſchließen ꝛc.;
Das halte f. und Niemand laß dir’s rauben. G. 4, 39; Das
loſe geknüpfte Band noch f–er zuziehen. 18, 256; Sogleich
wurd’ ich von einer weichen Hand f. gefaſſt. Heinſe A. 1,
168; Von Feinden f. umſchloſſen. Platen 6, 20; F. ſchnü-
ren möchteſt du am Leib dein Gürtelband, | es würde locker.
Rückert Roſt. 80a; F. gemauert in der Erden | ſteht die Form.
Sch. 77a ꝛc. Mehrdeutig nam.: F. machen, z. B.:
Einen Handel [bündig ꝛc., ſo daß er nicht zurückgeht].
Burmann F. 141; einen Flüchtling [gefangen nehmen].
Lichtwer 139; Die Miſſethäter wurden hand-f. gemacht und
dem Richter übergeben. Hebel 3, 160; auch: Einen f. ma-
chen [durch Verheirathung]. Mügge Vogt 1, 93 ꝛc.
b) neben refl.: Er hatte ſich [mit dem Kahn] f. gefahren
und ſeine Bemühungen, wieder los zu kommen, waren ver-
gebens. G. 15, 106; Weil ſie ſich in veraltete Gattungen ſo f.
gerannt [verrannt]. Danzel 81; Er hat ſich einmal in die
Vortrefflichkeit ſeines Programms ſo f. geritten. Klencke Parn.
2, 115; Der Dieb hat ſich f. gelogen, geredet, geſchnackt,
durch ſeine Lügen ꝛc. in eine Lage gebracht, aus der er
nicht heraus kann, Ggſtz.: ſich frei, ſich heraus lügen;
Er hat ſich im Gaſthaus f. getrunken, er konnte nicht von
der Flaſche, von der Geſellſchaft fort, oder auch: Der
Wirth hielt ihn, weil er ſich von der Zeche nicht löſen
konnte, feſt; Sich als Soldat f. loſen, Ggſtz. ſich frei
loſen u. ä. m. c) neben Intr.: Etwas ſitzt, ſteckt,
hackt, klebt, hängt f. ꝛc., ſo daß es nicht leicht los kann;
Ein Gefangner ſitzt f.; Auf einem Orlogsſchiff f. werden [ſich
anwerben laſſen, vgl. b: ſich f. loſen]. Höfer V. 66 ꝛc.
4) metonymiſch, zuw. auch von dem Ggſtd., wo-
durch ein andrer gehalten wird, z.B.: Ein f–er [f. hal-
tender] Knoten; F–es Freundſchaftsband; F–e Eimer [das
Waſſer haltend, Ggſtz. leck]; Ein f–er Schlaf [der Einen
ſo umfängt, hält, daß man nicht leicht daraus erwacht],
ſo auch: F. ſchlafen ꝛc. 5) mehrfach übertr., von
Dem, was ſichern Halt hat, daher ſowohl ſelbſt den
darauf einſtürmenden ſchädlichen Einwirkungen Trotz
bieten, als auch Andern Schutz gewähren kann, wovon
man deßhalb nicht abgeht und nicht weicht, alſo =
unwandelbar, unerſchütterlich, unumſtößlich, kernig,
dauernd, dauerhaft, ſicher, zuverläſſig ꝛc., namentl.:
a) unerſchütterlich, Ggſtz. ſchwankend, haltlos ꝛc.: [Die
Natur] liegt an dem ew’gen Ankergrunde f., | wenn alles
Andre auf den ſturmbewegten Wellen | des Lebens unſtät
treibt. Sch. 492b; Sei f. und unerſchütterlich! Forſter Br. 1,
397; Steh f., er bringe, was er will. G. 13, 66; Er war
hart, wo er f.; morſch, wo er weich ſein ſollte. Börne 1,
216 ꝛc. b) tapfer, mannhaft. 1. Moſ. 43, 31; Hiob
12, 19; ſo früher namentl. als Titel der Ritter, z. B.
Zeitſchr. f. d. Recht 13, 439. c) F. [ſicher vorm Fall]
ſtehn; F. im Sattel ſitzen. G. 14, 221; Sattel-f. ſein;
F. in ſeiner Kundſchaft ſtehn [ſo daß ihn Keiner verdrän-
gen kann], eine f–e [zuverläſſige] Kundſchaft haben ꝛc.;
Eine f–e [zuverläſſige, ſichre] Hand (vgl. g) haben, ſchrei-
ben; Den Pinſel immer f. und genau führen. Börne 2, 159:
Ein f–es Auge haben, Einen f. anſehn ꝛc. d) In einem
Fach, in einer Wiſſenſchaft f. [ſicher, gründlich zu Hauſe]
ſein, bibel-f. ꝛc. e) unumſtößlich gewiß, unerſchüt-
terlich, ſicher, wovon man nicht weicht und abgeht: Ein
53*
Feſt
f–er Glaube, Entſchluß; F–e Überzeugung, Preiſe [von denen
Nichts abgeht]; Der Satz ſteht f.; Etwas für f. gehört haben.
Forſter Br. 1, 275; Etwas f. glauben, behaupten; F. an Etwas
hängen, halten ꝛc.; oft verſtärkt: Steif und f. Etwas be-
haupten. G. 1, 177; 3, 78; 39, 390 ꝛc.; halten. Opitz 1,
18; hoffen. 2, 53; bekennen und lehren. Luther 6, 545b;
ſich in den Kopf ſetzen. Kohl Engl. 1, 107; ſich an Etwas
halten. W. 12, 26 ꝛc. f) dauerhaft: Eine f–e Geſund-
heit, einen f–en und harten Leib (Luther 6, 12b) haben ꝛc.
g) dauernd, beſtändig: Die f–en Körper (1) haben eine
f–e Geſtalt, während die flüſſigen die des jedesmaligen Gefä-
ßes annehmen; Eine f–e Anſtellung; Ein f–es Domicil; Sich
f. niederlaſſen; Sich an einem Ort, in einem Land f. ſetzen,
nam. von einem Heer, das nur mit Mühe daraus ver-
trieben werden kann; F–en Fuß faſſen ꝛc. Mein f–er
Kunde [der immer von mir kauft, ſ. c]; Die f–e Hand
(ſ. c) [der immer gleiche Preis einer Waare] ꝛc. h)
nicht leicht einnehmbar und daher Schutz und Sicherheit
gewährend: F–e Plätze, Städte, Schlöſſer, Burgen, Mauern
ꝛc.; Eine f–e Burg iſt unſer Gott. Luther ꝛc. i) unver-
wundbar, gefroren (ſ. frieren 2b); gegen verletzende
Einwirkungen gehärtet, ihnen widerſtehnd, nam. auch
durch einen Zauber gefeit: Kein Zaubrer iſt ſo f., | daß
nicht an dem geſtählten Leibe | ein Fleckchen ſchwach und tödt-
lich bleibe. Nicolai 1, 300; Warum iſt dieſer Leib nicht wider
Stahl und Peſt | und mein Verſtand nicht wider Irrthum
f. ? 91; Er iſt nicht zu verwunden, er iſt f. Sch. 398a;
323a; Ich, durch Schmerzen f. gemacht, | fand nicht den
Tod. Tieck Cymb. 5, 3; Der f. war, ob’s auch Kugeln hätt
geregnet. Werner Febr. 138 ꝛc.
Anm. Ahd. festi, fasti, mhd. veste, wohl zum Stamme
„faſſen“ (ſ. d. und faſt); ältre Schreibw. nam. noch in
den Kanzleien als Titel 5b veſt. Scherzh. Kompara-
tiv vom Superl.: Feſteſter. Chamiſſo 5, 131; vgl. „aller-
liebſt“. Nbnf. des Adv.: Feſtiglich, z. B. Pſ. 80, 16;
119, 38; Daß man ihn f. vorausſetze. Fichte 7, 417; So-
lang ich f. | noch am Rheinſtrom weile. Freiligrath 2, 314;
Wie ich fröhlich und f. glaube. Sch. G. 1, 220; Ich glaub’
es f. W. 11, 32; 12, 87 ꝛc.; Mit der goldnen Krone das
Reichihm feſtlich verſichern. G. 5, 178. Dazu: Féſtig-
keit, f.; –en: das Feſtſein, z. B.: Die Häuerarbeiten ſind ver-
ſchieden nach dem Grade der F. des Geſteins. Karmarſch 1, 166;
Hier dank’ ich den Göttern, daß ſie mir | die F. gegeben,
dieſes Bündnis | nicht einzugehen. G. 13, 21; Daß der un-
gebildete Menſch bloß Zähigkeit, der gebildete aber F. des
Charakters beſitzt. Temme SchwM. 1, 143 ꝛc. Seltnere
Nbnf.: Feſtheit. S. auch Feſte und vgl.: Feſtigen ꝛc.
Zſſtzg. vielfach, z.B.: Ángel-: feſt in den Angeln
ruhnd: Du derber a–er Erdball. B. 294a. Bánd-
[3]: ſ. Erd-f. Bāū-: ſicher zum Bau: Den Grund
.b. machen. Kant 2, 293. Bāūm- [5c]: feſt wie
ein Baum. Bībel- [5d]: Der b–e Pfarrer. V. 4,
26; Daß wie man b–e Männer hat, wir uns nach und nach
in Shakeſpeare befeſtigten. G. 22, 56; 21, 147; ſ. nam.
4, 199 und vgl. kapitel-f. Bīēder-: von zuver-
läſſiger Biederkeit. H. 15, 249. Bómben- [5c]:
B–es Gewölbe; übertr. = ſehr feſt, zuverläſſig. Gotthelf
Sch. 191. Bránd-: feuer-f. Börne 3, 345.
Bǖgel-: feſt im Steigbügel, ſ. ſattel-f.: So zügel-
und b., dem ſein Roß nie bäume und der den Sattel nie
raume. Rückert Mak. 1, 43. Charákter [5a]: Gutz-
kow R. 3, 340; Ch–igkeit. Heine Verm. 1, 102. Dêgen-
[5i]: So gut umpanzert, daß er ſchuß- und d. war. Sch. 731a.
Díng-: eig., rechtlich feſtgeſtellt; dann allgem.
= feſt, z. B.: D. gemachte und wieder ausgeriſſene Knopf-
löcher. Goltz 1, 90. Edel-: vgl. ehren-f., z. B.:
Das wohledelveſte Fräulein. Peſtalozzi 4, 276. Ehren-
[5b]: eig., von feſter unerſchütterlicher Ehre; wacker,
tüchtig, brav, dann als veralt. Titel vgl. ehrſam
—: E. ziehen die Pferde. Gotthelf G. 331; Nun war der
E–e [,,der nótveste“ gekommen in das Land. Simrock
Gudr. 621; ſpöttiſch von einem alten Freier ꝛc.: Um
e. zu werben ꝛc. V. 3, 150;. Findet deinen Ton und deine
ſtrengen Sitten | . . zwar e., doch etwas lächerlich. W. 3,
239 ꝛc. Eīd-: Ggſtz. eidbrüchig. Freiligrath 2, 103.
Ēīſen-: feſt wie Eiſen: Immermann M. 1, 46;
Rabener 1, 88 ꝛc. Erd- [3]: in der Erde befeſtigt,
wie nagel-f., durch Nägel befeſtigt, angenagelt ꝛc., im
Ggſtz. der beweglichen Güter: Was erd-, wand-,
band-, mauer-, niet- und nagelfeſt in einem Grund-
ſtück iſt. Glück Pand. 2, 525; Möſer Ph. 4, 342. Fél-
ſen-: unerſchütterlich wie ein Fels ꝛc. G. 1, 97; Gutz-
kow R. 9, 339; Platen 6, 17 u. o. Fēūer- [5i]:
F–er Thon. Karmarſch 2, 135; 1, 764 u. o.; auch: Sie
gegen das Verderben einbalſamieren und f. machen. Claudius
5, 54. Glāūben- [5a]: Treu und g. V. 3, 227.
Góld-: treu, echt wie Gold. JP. HV. 86. Grúnd-:
bau-f., unerſchütterlich. Jahn M. 145; Schaidenraißer
56a. Gründe- [5i]: Die Weiber, als hätten ſie mit
dem Böſen ein Bündnis geſchloſſen, ſind g., es dringt keiner
durch. Börne 2, 214. Guillotīnen- [5i]: Daß
ein bischen Salböl keinen menſchlichen Kopf g. machen kann.
Heine Reiſ. 4, 115. Hāgel- [5i]: ſ. kugel-f.
Hánd-: von kräftiger Fauſt, ſtark, derb ꝛc.: H–e
Arbeitſamkeit. Gervinus 3, 136; Jhre alten h–en Kerle. G.
9, 142; Unſer h–er Ehrenmann. Hebel 3, 4; 342; Nimm
ſechs der H–eſten, breche hier ein. Lichtenberg 3, 194; Mann
von h–em Fleiß. 4, 279; Unter h–en Späßen. Monatbl. 2,
231b; Möſer Ph. 3, 254; Muſäus M. 2, 69; V. Ov. 2,
313 ꝛc. Hat ſie die freie Kraft, faſt die ungenierte H–ig-
keit des Mannes. Kühne Char. 1, 86 ꝛc. Ferner [3a]:
Einen Verbrecher, einen Kauf h. machen ꝛc. Hīēb- [5i]:
Hieb-, ſtich- und kugelfeſt. Zſchokke Nov. 3, 9. Hȫchſt-
[2]. Kapítel-: bibel-f., die Sprüche nach Kapitel
und Vers wiſſend; allgem. = feſt, z. B. Claudius 4,
131. Kérn-: K. und auf die Dauer. 87; vgl. Kern
2. Kūgel- [5i]: Sturm-, hagel- und k–e Laternen.
Kohl Engl. 3, 264. Mánn- [5b]: M–er Ritter.
Muſäus M. 2, 113. Māūer-: ſ. erd-f.; auch: Die
m–e Jlion. B. 143b [,,feſtummauerte“ 186b]; Ohne
Pracht und m–e [in feſten Mauern abgehaltne] Konvente.
Falmerayer Or. 2, 22 ꝛc. Metáll-: feſt wie Metall.
Arndt Erinn. 24. Nāgel-: ſ. erd-f. Natūr-
[5h]: von Natur feſt. Jahn M. 69. Nīēt-: ſ. erd-f.
Nōth- [5b]: unerſchütterlich und mannhaft in
der Noth, ſ. ehren-f.: N–r Ulyſſes. Schaidenraißer 44b;
Zwingli 2, 1; auch = derb: N–e Schultern, tücht’ge
Hände. W. 12, 61. Ort-: unbeweglich. Jahn M.
301. Prōbe-: die Probe der Feſtigkeit beſtehnd:
Meine Vernunft iſt p. und auf die Dauer gearbeitet. Tieck
Nov. 3, 122; P. in Leiden wie in Freuden. W. 20, 172;
234 ꝛc. Rīēgel-: R. verſchloß er die dicht einfugende
Pforte ſer verriegelte ſie feſt]. V. Od. 2, 345. Sát-
tel- [5a]: feſt im Sattel ſitzend. B. 33b; übertr.: Im
Pädagogiſchen ſ. Gutzkow R. 3, 304; Forſter Br. 2, 20 ꝛc.
Schúſs- [5i]: ſ. degen-f.: Sch–igkeit. Kohl Alp. 3,
339. Sēē-: von einem Schiff, das die See gut
halten kann. Bobrick; auch von einem Menſchen, der
nicht von der Seekrankheit ergriffen wird ꝛc.
Stāhl-: feſt wie Stahl. Heinſe A. 1, 96. Stánd-:
ſtandhaft. Schaidenraißer 12a; Vorr. 3; St–e[Fir-] Sterne.
Spate ꝛc. Stích- [5i]. Stúrm- [5i]: dem
Sturm trotzend: Ein ſt–es Dach. Sch. 448b; St. ſteht
der Boden. 451b ꝛc. Tákt-: nicht aus dem Takt
kommend, ſicher: Weder theoretiſierend, noch experimen-
tierend völlig t. G. 39, 280, ſ. zug-f. Trāūm-:
feſt an Träume glaubend, ihnen folgend. Kant Geogr.
2, 240. Trēū-: von feſter Treue. Arndt 217.
Tūgend-: von feſter, unerſchütterlicher Tugend.
Un-: ohne Feſtigkeit: U–igkeit, böſes Gewiſſen. Lavater 1,
89. Ur-: urſprünglich feſt, kern-f. ꝛc.: Im u–en
[⏑–⏑] deutſchen Land. Kerner 173. Wánd-: ſ. Erd-f.
Wáſſer- [4]: waſſerdicht. Hebel 3, 293. Wét-
ter- [5b]: ſ. ſturmf.: Engſtehende Bäume haben keine
W–igkeit, wie freiſtehende. IP. 21, 154. Wórt-: ſ.
Eid-f. Wúrzel-: feſtgewurzelt, unerſchütterlich:
W–e Standhaftigkeit. Auerbach Leb. 2, 287; Die Liebe
bleibt tief im Buſen, w. Weſt Diana 3, 7. Zāūber-
[5c]. Streckfuß Rol. 12, 23, geſichert gegen Zauberei.
Zūg-: gleichmäßig im Zug bleibend. Goltz 1. 357.
Zügel-: ſ. bügel-f. u. ä. m.