feig
Feige
I. Fēīg(e), a.: ohne innern Halt: 1) bergm. =
faul (ſ. d. 1d) vom Geſtein, Schächten, Stollen. Ja-
blonsky 324a. — 2) memmenhaft, weibiſch zaghaft, im
Gefühl innerer Untüchtigkeit zum Widerſtand, von
dauernder Verzagtheit und Muthloſigkeit, Ggſtz. „ta-
pfer“: Denen, die von euch überbleiben, will ich ein f. Herz
machen, daß ſie ſoll ein rauſchendes Blatt jagen und ſollen
fliehen davor, als jagte ſie ein Schwert ꝛc. 3. Moſ. 26, 36;
5, 20, 8; Dort wird kein F–er drohn, kein Mann wird
fliehn. G. 13, 151; Haß dem f–en | und Liebe dem beherz-
ten Mann! Göckingk Lieb. 72; Warum in f–er Seele haſt
du dieſen Mann | nicht ſelber hingemordet? WHumboldt 3,
91; Ich haſſe .. die f–en Feigenblätter [die verzagt ver-
ſteckten Anſpielungen]. Heine Verm. 1, 72; [Der Wein],
der F–e macht dreiſter | und ſtärket, was ſchwach. Rückert Mak.
1, 99;Nicht zu ruhn, noch f–e zu ermatten. Schlegel 1, 37;
Eine f–e Memme. Stilling 1, 26 ꝛc.
Anm. Nach Brem. Wörterb. 1, 364 auch = wenig,
vgl. lat. paucus, frz. peu, engl. few; ſchwach, kraftlos, ver-
mögenlos; ferner: dem Tode nahe; in dem Zuſtand eines
Menſchen, der der „Fei“ oder Walküre verfallen iſt, ſich ver-
loren fühlend (ſ. Graff 3, 432, ſo noch bei Heniſch und rhein-
fränkiſch, ſ. Frommann 3, 46, frieſiſch fei, ſ. Willkomm Pom.
2, 104, vgl. Richtenhofen, welche Bed. aber wohl ſchwerlich
— wie Manche wollen — als die Grundbed. gelten kann;
mundartl. auch: ſchüchtern. Schm. 1, 514, vgl. blöde ꝛc. —
Ein Haſenherz und Letfeigen. SClara EfA. 2, 594; 644;
Wackernagel 3, 1, 900 Z. 15 u. ö., ſ. Schm. 1, 515.
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