Faksimile 0422 | Seite 414
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Fasching
Fásching, m., –(e)s; –e; –s-:
die mit Mummenschanz und Lustbarkeiten gefeierte Zeit vor den Fasten (vom Dreikönigstag bis Aschermittwoch), Karneval und, wie dies, jede ähnliche Lustbarkeit, Mummenschanz: Ist F. aus, so folgen dann die Fasten. Rückert 2, 349; Ein bunter F. [Maskenzug], halb geistlich, halb profan, | schaun sich aus allen Fenstern die Schönen Basels an. Reithard 87; Berede dich, wir Beide hätten uns | auf einem Ball mit Masken eingefunden .. Solange | der F. währt etc. Sch. 253b; Gleicht einer Fäschingsmummerei. Pfeffel Po. 3, 84 etc.
Anm. S. Schmeller 1, 572 und 568. Die Zeit, nam. der letzte Tag, heißt auch Fastnacht, Fasten-, Fastelabend, als der Vorabend der Fastenzeit, doch findet sich nam. in frühern Schriftst. wie noch in Süddeutschland oft die Schreibw. und Ausspr. Faßnacht, s. Henisch 1015, der es durch „Schwarmfest“ erklärt, vgl. faseln 3 und mhd. vasen, ausschweifen, z. B.: Fiel auch zugleich die alte heuchlerische Fasten, sammt der Faßnacht etc. Matthestus Luth. 206b; Faßnachtbutzen. Zinkgräf 1, 166 u. ö., Schmeller 1, 568; Stalder 1, 356, wo auchein Zeitw.: Faßnachten = schwärmende Lustbarkeiten treiben angeführt ist. Doch beide Schreibweisen abwechselnd z. B. Berlichingen 191 und 195; Fasnacht. Luther 6, 361b; Fastnacht. 1, 372b; 163a; G. Stolb. 28 und 39.