Faksimile 0421 | Seite 413
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Färber Färberin Färberei
Fä́rber, m., –s; uv. (~in, f.; –nen):
Person, die färbt, z. B.: Feder-, Holz-, Stroh-, Pelz-, Rauch(waaren)-, Zobel-F., nam. aber Zeug-F., z. B.: Treibt sich ... | wie des F–s Gaul, nur im Ring herum. Sch. 324a U. 0. Nach den Farben, die sie hauptsächlich erzeugen, und den Farbstoffen, die sie dabei anwenden, unterschied man nam. früher z. B. Blau-: übertr. zuw. = Lügner, s. färben 1; Schwarz-: übertr. zuw. als ver- ächtliche Bezeichnung eines Pfaffen, vgl. Schwarzrock: Daß du übrigens kein Schwarzfärber wirst. Diese jenische Bezeichnung ist allerliebst, nicht wahr? Das ist mir ganz recht; ’s ist ein eigen Ding um diese lutherische Schwarzfärberei. Scherr Sch. 2, 142. Waid-, Krapp-F. etc. Damit fällt eine andre Unterscheidung zusammen: Die franz. Regierung hatte unter Anleitung von Colbert .. das Gutfärben und Schönfärben getrennt ..., indem dem Gut-F. ebensowohl verboten war, vergängliche Materialien in der Werkstatt, als dem Schön-F. dauerhafte. G. 39, 330. Jene hießen auch: Schwarz-, Schlecht- [d. i. Schlicht-], Leinwand-F., diese dagegen Blau- [vgl. Teufelsfarbe], Waid-, auch Rheinisch-F., und bildeten versch. Zünfte, die, wie einzle Unterschiede in den angegebnen Namen, durch den wissenschaftlichen Betrieb der Färberei veralt. sind. S. auch Zsstzg. von färben.
~ēī, f.; –en:
die Kunst, das Geschäft und die Werkstatt eines Färbers (s. d. und Zsstzg.): Die Purpur-F–en zu Tyrus; Die Kosten einer eigenen Walkmühle, einer Schön-F. etc. Möser Ph. 1, 187.