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Fängnis
Fä́ngnis, f.; –ſe; n., –ſes; –ſe: ungw. außer in
Zſſtzg.: Emp-: gw. fem., das Empfangen, In-ſich-
Aufnehmen, nam. auch das Koncipieren der Frauen
und weiblichen Thiere, mit ſubjekt. und objekt. Gen.:
Die E. der Jungfrau Maria; Die E. Chriſti; Ein Gemüth,
in welchem die Saat eines großen Geſchicks ausgeſäet wor-
den, das die Entwicklung dieſer E. abwarten muß. G. 15,
165; Zeugung und E. WHumboldt 4, 295 ꝛc.; Die Lehen-
E. Zinkgräf 1, 35 ꝛc. Zuw. auch neutr.: Zum E.
himmliſcher Gaben ausgerüſtet. Novalis 1, 60; Von unbe-
flecktem E. FSchlegel Luc. 235 ꝛc. Ge-: gw. neutr.,
der Ort der Gefangenſchaft und die Strafe derſelben,
z. B.: Zu ewigem G. verurtheilt ꝛc., auch übertr.: Ent-
flohn des Zimmers G. Sch. 75a ꝛc. Veralt. u. mund-
artl. auch die Gefangenſchaft ſelbſt und oftfem.: Von der
babyloniſchen G. [Eril]. Luther 1, 540b; L. 10, 26; In eine
fremde G. zu fertigen. Stumpf 343b; Zinkgräf 1, 279 u. o.
Anm. Veralt. ſt. Ge-F., wie das einfache F., auch:
Be- und Ver-F. und die abgeleiteten tr.: Be-, Ge-fäng-
niſſen ꝛc. ſ. Friſch; Schottel 622a; Spate.