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Fänglich Fänglichkeit
Fä́nglich(~keit, f.; –en; das „g“ lautet wie „k“), nur in Zsstzg.:
Án- (vgl. anfängig): den Anfang bildend, erst; als Adv. (veralt. A–s) = Anfangs, zuerst: Wenn alle erste Absicht, jeder a–e Trieb längst verschwunden ist. FHJacobi 5, 48 etc.; Die holden erst lebens-a. Jüngern [noch im Anfang des Lebens stehnden]. G.31, 165; Un-a., keinen Anfang habend (veralt.), auch „un- anfängig“. Paracelsus 2, 14b. Verstärkt: Den des Gottes | ur-a. schönes Denken | aus dem ew’gen Busen schuf. G. 1, 200; In ihrer Ur-A–keit [Ursprünglichkeit]. 39, 244; Rückert Weish. 4, 161 etc. Emp-: Etwas leicht in sich aufnehmend, mit „für“ oder seltner mit Dat. (s. Un-e.) oder, in gehobner Rede, mit Genit.: Gefäße im Leibe, die des Giftes e. sind. Börne 1, 366; Mit größerer E–keit begabt. 2, 5; Jst dies nur der kleinsten Kraft e., | die das Herz hineinzusegnen strebt. B. 80a; Das trockne Holz, | der Flamme schnell e. G. 12, 166; Wenn er, e. wie er war, leicht aufloderte. 15, 13; Ihre Wange ebenso leicht der liebenswürdigen Röthe e. 17, 226; Mit dem Zunder von E–keiten seiner Höllenflamme. H. 13, 256; Ich könne Das .. als einen Maßstab meiner E–keit für leidenschaftliche Liebe annehmen. W. 22, 13 etc. An-e., veralt. = angenehm; Mit form-e–em Auge. Hettner gR. 124 etc., nam. der Ggstz. un-e., z. B.: So er un-e–er dem Lichte. G. 40, 32; War seine Seele hoher und edler Gefühle un-e. geworden. Möser Ph. 1, 337, 334; V. Ov. 2, 248; Daß sie mich der Leidenschaft .. un-e. gemacht. W. 23, 173; Un-E–keit und Kälte gegen die Freude. Forster Br. 1, 385; Die Un-E–keit des Auges für schwache Lichteindrücke. G. 37, 14 etc. Fēūer-: leicht Feuer fangend, brennlich: Ob nicht viele f–e Materialien darin aufgehäuft sind. Börne 3, 345 etc.— Ge-: in Gefangenschaft: Einen g. einziehn, annehmen, halten etc.; G–e Haft. Veralt. ohne Uml. Zinkgräf 1, 314. Úm-: bedeutenden Umfang habend, ausgedehnt: U–e Schriften; Sich in eine reichere U–keit ausdehnen. Danzel 431. Ver-:
1) worin man sich leicht verfangen, verwickeln kann, daher = bedenklich, mißlich etc.: Die Frage scheint ver-f. G. 8, 46; Alles, was im mindesten ver-f. schien, von sich abzulehnen. 15, 184; Die Freunde diesmal mit einer un-v–en Unterhaltung zu erfreuen. 242; Vom Un-v–sten zum Schädlichsten. 3, 155; V–keit. 80; Sich auf V–keiten nicht einlassen etc. Seltner: Erstickend ziehn ver-f. [gefährlich] Dünste durch den düstern Raum. 6, 39. Veralt., mundartl.: verfangend, d. h. wirksam. Schmeller 1, 542; So war doch Sollichs alles bei ihnen un-v. Schaidenraißer 45a etc.