Faksimile 0419 | Seite 411
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Fant
Fánt, m., –(e)s; –e; Fäntchen, lein:
ein junger Bursche, z. B.: Die jungen F–e. Alexis H. 1, 1, 326; Tausend junge Fäntchen., Hölty 44; Was will doch dieser kleine F. | auf solchem Rosse machen? Uhland 393; Ein fremder junger F. | in Ritterschmuck schön wie ein barer Engel. W. 20, 98; Rückert Rost. 36a u. o.; Ihr Tänzer ist ein schlanker F. Heine Rom. 16; Ein schöner, blondgelockter F. 40; Der lockere F. Lut. 1, 111 etc.; Reithard 360 vom Teufel. Früher auch, wie Knabe, Bezeichn. der Bauern im Schachspiel, s. Frisch u. Ramler F. 3, 138.
Anm. Mz. auch Fänte. Keller gH. 2, 28 etc., wie schon in der Ez.: Mein junger Fent. V. Sh. 3, 383; Ein kundbarer Fent [lockrer Zeisig]. Hor. 2, 20. Wohl aus ital. fante, vgl. span. infante und s. Infanterie; man hat aber auch ahd. fandio, fendo, Fußknecht, Fußsoldat verglichen, s. Gudrun 38, 2. S. auch Fanz und Schmeller 1, 543; 545; 3, 557 über „Sparifankel“, eigentl. im Kartensp. der Bube in Spaten oder Pik, dann: böser Bube, der Teufel, vgl.: Einen so wirbeligen Kerl, so einen verdrehten Haspel, so einen Sperewantel. Scherr Sch. 2, 46, vgl. Wenzel, Scherwenzel.