Falle
Fálle, f.; –n:
eine unter gewissen Umständen zu- oder niederfallende Vorrichtung, z. B.:
1) Die Guillotine .. schon im Mittelalter bekannt unter dem Namen „die wälsche F.“ Börne 229. —
2) an Schlössern ein rechtwinklig gebognes Eisen, an dessen hintres Ende sich die Feder anschließt; Schießende F., Thürschloß, das durch bloßes Zustoßen schließt etc. Aber auch: Thür-F. = Klinke. 3, 299 etc. —
3) ein Käfig mit Fallthüre als Gewahrsam für wilde Thiere. D. 103. —
4) (s. 3) (Anat.) eine das Zurückfließen der Säfte hindernde Haut mit einer Höhle in verschiednen Theilen des Körpers. — 5) Müller.: Schutzbrett des Ablasses. — 6) namentl. eine Vorrichtung zum Fange von Thieren: Den Mäusen stellt man F–n, Füchsen legt man Eisen etc. 10, 59, oft auch übertr.: Einer Person eine F. stellen 11, 211), legen Sch. 26), bauen; In eine F. gehen 3, 341; 187b), gerathen, hineintappen 29, 264), die F. abtrappen U. 2, 134); Der Präsident wolle ihm eine F. legen, die er abtrappen solle. Sch. 26; 275; Der Höfling, welcher sich der F. nicht versieht. F. 2, 541; Sich vor der zusammenschlagenden F. einer weiblichen Umarmung zu hüten. 16, 144; Ein lügenhaft Gewebe knüpft ein Fremder | dem Fremden sinnreich und der List gewohnt | zur F. vor die Füße. 13, 45; Schönheit war die F. meiner Jugend [die sie zu Fall brachte, vgl. Fall 2c]. 5b.
Zsstzg. vielfach, namentl. zu 6, z. B.: Laß mich nicht fallen | in Feindeskrallen | und Freundes-F–n. Rückert Mak. 1, 95, die mir Freunde gestellt etc.; öfter nach dem darin zu Fangenden, z. B.: Fuchs-, Grillen- (V. Th. 1, 52); Lachs- (Tschudi Th. 53); Marder-, Mause-, Ratten- (Spindler Stadt 1, 34); Wiesel-F. (Döbel 1, 147) etc., vgl.: Klebte . . eine Art von Geister-F. zusammen in Form einer gewöhnlichen Mause- F. Immermann M. 2, 270 etc., ferner z. B.: Draht-F. (aus Draht geflochten) etc., ferner nach der verschiednen Einrichtung: Bald eine Schachtel-F. („Fuchs-Truckli“), bald eine Teller-F., einen Schwanenhals, eine Gabel-F. Tschudi Th. 420; so auch: Baum-F. (miteinem Schlagbaum), Brech-F. (nam. im Dohnenstrich aufgestellt); Schnell-F. (mit krummgebogner, emporschnellender Stange); Stell-F. (mit Stellholz zum Aufstellen, — doch auch eine Vorrichtung zur Wiesenberieselung. Auerbach Leb. 1, 16).
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.