fachen
Fáchen: 1) intr. (haben) u. tr. = fächeln (s. d.), nur von einer stärkern Bewegung, s. o.:
a) bei den Hut- und Tuchmachern, von der Operation, womit das Filzen (s. Fach I, 7) beginnt: Das F. besteht darin, die Haare [oder Wolle] mittels einer an einem hölzernen Bogen ausgespannten Darmsaite in die Luft zu schnellen, so daß sie beim Herabfallen auf einen Tisch sich in allen möglichen Richtungen kreuzen. 1, 793; 2, 280 etc. —
b) allgem.: Die Feuer, die . . flackernd ihr gefacht. Garb. 49; Mit den Flossen schlug und facht’ er. H. 100; Ein Riesen- altar, drauf noch die Opferflamme facht. Ritter 129; Facht, bläst und hustet sie den ganzen Stoß [Scheiter] zu Flammen. 2, 173; In lichte Flammen facht | die Zwietracht Albion’s Volk. Rh. 3, 99; Der Entschlafnen Kühlung f. Po. 2, 262; In sturmgefachter Eile. W. 1, 374; Das Recht.., das Wissenschaft und Geistesgluth | getreulich nährt und facht. 114; Von der Zugluft gefacht, eilten die Flammen etc. Nat. 1, 119 etc. — 2) tr.: in Fächer oder Fache einschließen: So fachte dann Jeder .. in sein Wissensrack die mannigfalte Gestaltung der Gesellschaft. M. 110; schwzr.: Dämme an einem Fluß machen. s. Fach 11b; auch mit Facben, Fächern versehn (s. Zsstzg.). — 3) veralt., Nebenform von fahen, fangen (s. d.). — 4) in Zsstzg. s. Fach II. Anm. 4. — 5) s. fechten = eichen, visieren, vgl. 1, 304 u. 507.
Anm. Über die versch. Stämme s. fächeln und vgl. Fächer etc.; Fach I.
Zsstzg. — außer 3u. 4 — vgl. die von „fächeln“, z. B.: Än- [1]: Zu ewgen Flammen | hat er des Hasses Funken angefacht. MBeer Arr. 9; Fachte meine Begierde an. Chamisso 4, 288; Da war der innre Zwist neu angefacht. 170; Erneuert unsre Flammen, | er hat sie angefacht. G. 1, 95; Abendasche . . zu neuem Gluthtrieb angefacht. 10, 275; Wie das Schmelzfeuer die widerstrebenden Erze a. muß. 22, 202; Ihren Eifer a. 39, 121; Processe a. Gotthelf Sch. 165; Leidenschaften a. L. 7, 349; Daß .. auch nicht einmal ein Funke von Mitleid Sie angefacht hätte, mir einige Nachrichten von sich zu geben. 13, 417; Mich bewegt auch erstlich ... Dieses facht mich auch an, das Ablaß gering zu achten. Luther 1, 114b; Ein wenig Wasser nur, | ihr Leben wieder anzufachen. W. 20, 196; 201 etc., s. auch anfechten und [3]. — Āūf- [1]: Einen Funken zur Flamme a. etc. — Aūs- [2]: Einen Schrank, Kasten a., ganz mit Fächern versehn. — Be- [1 u. 2]. —
Dúrch-: Feuer, | das die Welt durchfacht von Pol zu Pol. Rückert W. 1, 53. — Eīn- [2]: Das errechnete, mühsam eingetafelte, vortrefflich eingefachte Staatsgleichgewicht ist eine falsch gelöste Aufgabe. Jahn M. 142; Sind noch richtig eingefacht unterzubringen. JP. 42, 150, vgl. einordnen. — Ent- [1]: gewöhnl. tr.: Eine Gluth e. etc., aber auch intr.: Der dunkle Stern entfachte [glänzte feurig] | doppelt bei der tiefen Nacht. KGroth 20. — Uber- [2]: veralt.: Einen Fluß ü., daß die Schiffe nicht mehr Platz zum Fahren haben. Tschudi Schw. Chr. 2, 187 bei Frisch. — Um- [1]: Im Hain .., wo .. mich holde Stärkung kühl umfacht. V. 4, 163; Die Luft, die lau und wonnig | dir Wang’ und Nacken umfacht. Waldau Nat. 3, 341; W. 25, 12. — Ver- [2]: s. Fach I, 6 — veralt. auch wie abtheilen (s. d.), sich auseinandersetzen: Eine Wittwe, ehe sie heirathet, soll mit ihren Kindern zuvor verfacht sein. Matthesius Sar. 12, — auch [3] u. ä. m.
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