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Eitelkeit
Ēītelkeit, f.; –en: das Eitel ſein und etwas Eite-
les (ſ. Eitel): Die E. iſt das Beſtreben, gewiſſe Eigenſchaf-
ten, auf welche man ſelbſt einen hohen Werth legt, der Welt
zu zeigen und mit ihnen zu paradieren. Burmeiſter gB. 1,
117; Wenn ihr nicht unſern edlen Stolz aus unſerer Seele
getilgt hättet, um eure kleinliche E. an ſeine Stelle zu ſetzen.
Fichte 6, 144; Sich nicht mehr mit ihren [der Erde] E–en
abgeben. Forſter Br. 1, 316; Sein Blut in E–en aufgewallt,
ebbt nun zurück. Gervinus Sh. 2, 245; Man muß E. und
Aufgeblaſenheit unterſcheiden. Die erſtere ſucht Beifall, die
zweite glaubt ſich ſchon in dem völligen Beſitz desſelben. Kant
Schön. 58; Die Empfindung vor [für] die Ehre iſt am Fran-
zoſen E., an dem Spanier Hochmuth, an dem Engländer
Stolz, an dem Deutſchen Hoffahrt und an dem Holländer
Aufgeblaſenheit ꝛc. 94 [ſ. die ſvwdt. Wörter]; Statt eines
Königes herrſchſüchtigen E–en. L. 3, 351; Verächtlich iſt des
Kleinlichen E., | nicht aber des Edlen Stolz. Platen 2, 259 ꝛc.
So auch: Autoren-E. Auerbach Dicht. 1, 194; Na-
tional- E. Heine Lut. 1, 203; Stahr Par. 1, 23; Weibs-
E. G. 31, 19 ꝛc.
Anm. Veralt. Eitelheit. Weidner 202 ꝛc.