Faksimile 0360 | Seite 352
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ein
I. Ēīn, adv.: im Allgem. „in“ (ſ. d.) mit Acc.
entſprechend, obgleich als Bſtw. in einigen Zſſtzg.
(wie: Ein-geboren, -liegend, -heimiſch, -wohner) auch ,„in“
mit Dat. entſprechend, vgl. dagegen: Ein-ackern, -arbei-
ten, -äſchern, -athmen ꝛc.; in (auf) Etwas eingehn, ſich ein-
laſſen ꝛc.; Auf Einen ein-dringen, -hauen ꝛc.; ausnahms-
weiſe von Einzelnen als untrennbare Zſſtzg. behandelt
(ſ. Einverleiben). Über: Das Stelldichein ꝛc. ſ.
einſtellen ꝛc. Verbindungen wie: Nicht wiſſen, wo
aus, wo ein; Jahraus, jahr-e.; Thalaus, thal-e. ꝛc.; ſelt-
ner: Zu leuchten meinem Freund Bett aus und e. [aus dem
und ins Bett ſteigend]. Schlegel Sommern. 3, 1 ꝛc., ſ.
Aus 2a. Entſprechend auch allein, nam. räumlich:
Graben ſie ſich weiter berg-e. Tſchudi Th. 555; Er brauſt
auf rüſtigem Roß feld-e. Schwab 360; ſo auch: Quer-
feld-e. G. 2, 224; Immermann M. 2, 106; Novalis 1,
65 und: Einem querfeld-e. [in die Quere, dazwiſchen]
kommen. L. 13, 317; Querfeld-e. fragen. Tieck Nov. 3, 28;
vgl.: Muß er Jhnen ganz querfeld zu gallopieren ſcheinen.
L. 13, 127; Einem Geiſt, der querfeld mir begegnet. W. 20,
40 ꝛc.; Ziehen ... hafen-e. G. 11, 272; Führt ihn ...
himmel-e. 118; Rückert 1, 362; Land-e. die Eifel
blaute. Freiligrath Pol. 2, 53; Es fällt in der Grube ſehr
thal-e. Muſäus M. 5, 105; Wald-e. geflohen. 1, 102;
Arndt 112; Floh ... wüſten-e. Rückert Morg. 1, 152
ꝛc. Bei Opitz auch: Kein Tag wird abend-e. nicht
eilen ohne Schrecken.
Anm. Die Zſſtzg. haben den Ton auf ein; mehrſilbige
Bſtw. haben einen Nebenton.
Zſſtzg. ſ. o.; ferner: Dar-: verkürzt drein, dann
auch wohl da-d., wie auch ſonſt mit hinten, hinter, mitten,
oben, unten, zwiſchen ꝛc. verbunden, dem in mit Acc. ent-
ſprechend, ſ. Da, Anm. und vgl. das zuw. damit ver-
wechſelte „darin“, oft in Beziehung auf etwas Allge-
meines, vgl. Es, z. B.: D. [in die Menge ꝛc.] ſchla-
gen, hauen ꝛc.; Kalt, vornehm, anders, ſpöttiſch d. [in das
dem Blick ſich Darbietende] ſehn, blicken ꝛc.; zuw., wie
„in“ ſich auf eine Menge bezieht, = dazwiſchen, dar-
unter, z. B.: Sich d. miſchen, mengen, legen ꝛc.; Mit
drein [in der Menge, mit den Ubrigen] irren. G. 3, 60;
Hinter Einem drein. B. 480a; Kurz Weihn. 64a [zunächſt
als Einer in der Menge, dann allgem. = hinter .. .
her] und ſo Zſſtzg.: Hinterdrein = hinterher, örtl.
z. B.: Forſter Br. 2, 576; Rückert Roſt. 31b, und zeit-
lich: G. 4, 3; Platen 7, 46 ꝛc.; auch: Den andern Waffen
h. . .. den Helm zu werfen. Jacobi Jr. 8, 906 ꝛc., und
ebenſo: Hintendrein. G. 9, 57; Gotthelf G. 367;
Lichtenberg 4, 155 ꝛc. Ferner: D(a)rein auch = mit
in den Kauf, z. B.: Etwas d. bekommen. Börne 1, 388,
geben. Hebel 3, 139; Etwas geht d. 113, geht drauf und
d. Tieck NovKr. 2, 14; gw. wohl von der obenauf
gelegten Fleiſcherbeilage ꝛc. —: Obendrein. Auerbach
Ab. 197; Hebel 3, 488; Heinſe A. 1, 111; Sch. 118a;
192b; W. 11, 64, und dafür auch: Obenein. Göckingk
1, 34; Tieck Nov. 3, 170 ꝛc. Zuw. ſt. darin, in ein-
zelnen Fällen ſchwankend. Durch-: Feilt . . . den
Ring d. Schwab 46, 448 = den Ring hindurch, ein bis
ins Herz, ungw. Her-: eine Bewegung nach dem
Sprechenden zu bez., wodurch man in Etwas eingeht,
ſ. Her. Von vorn h., nicht bloß räumlich, ſondern
auch übertr. von Dem, was an ſich klar iſt, ohne daß
man weitre Erfahrungen darüber abzuwarten braucht,
ſ. apriori, zuw. (öſtreich.): Im Vorn-h. Kapper Chr. 2,
12; Im Vornhinein. 1, 108; Hartmann Unſt. 1, 241.
Hín-: eine in Etwas eindringende Bewegung von
dem Sprechenden fort bez., ſ. Hin, häufig in Zſſtzg.
mit Zeitw., wovon im Allgem. die Intr. dem „Ein-
dringen“ in Etwas entſprechen, die Tranſ. und Refl.
aber = in Etwas bringen, eingehn machen, verſetzen.
Auch ſonſt das tiefe Eindringen bez.: Sich in ſeine
Seele, in ſein Herz h. ſchämen ꝛc.; Bis tief in die Nacht
h. ꝛc. Ferner im Ggſtz. zum Treffen des Ziels:
Ins Leere, Blaue, Blinde, in die Luft, den Tag, das Gelag
h. ꝛc. Oft mit Adverb.: Vorn-, hinten-, mitten-, da-,
dort-, hier-, wo-h. ꝛc. Oben-: ſ. darein. Wor-:
relat. und fragend dem darein entſprechend.