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Eimer
Ēīmer, m., –s; uv.; –chen, lein; -: cylindriſches
Gefäß für Flüſſigkeiten, mit einem oben in der Mitte
daran befeſtigten halbkreisförmigen Handgriff; auch
ein nach Ort undZeit verſchiedenes Flüſſigkeits-
maß: Ein Tropf, der im E. bleibet. Jeſ. 40, 15; Zehn
Acker Weinberg ſollen nur einen E. geben. 5, 10; Um den
Tropfen am E., | um die Erde. Kl. Od. 1, 148; Der . ..
ins Faß der Danaīden | vergebens volle E. gießt. W. 12,
38 ꝛc. Nach dem Stoff: Holz-, Blech-E.; nach
der Benutzung ꝛc.: Born-, Brunnen-, Waſſer-,
Schöpf-, Zieh-E. im Ggſtz. von Hand-E.; Pferde-,
Tränk-E.; Bier-, Milch-, Fiſch-E.; Feuer-,
Noth-E., zum Löſchen bei Feuersnoth, meiſt aus
Leder. Auerbach Ab. 266; Ganze Feuer-E. voll Mixturen.
Hebel 3, 120 ꝛc.; Pumpen-E., der auf dem oberſten
Theil der Saugröhre feſtſtehnde Cylinder in den
Schiffspumpen. Dazu: Eīm(e)rig, a.: einen
Eimer haltend und in Zſſtzg. mit Zahlw. z. B.: Etwa
zwei-e–e Fäſſer. G. 25, 52; In einem acht-e–en . .. Faß
und einer ſechs-e–en Weinbutte. Krünitz 6, 91 ꝛc.
Anm. Von,,ein“ u. ,,bären“ (tragen), ahd. einbar, eim-
bar, Gefäß mit einem Griff, wie Zuber, ahd. zuibar, mit
zweien. Verſch. E. = Ammer (ſ. d.), Gluthaſche, und
davon bei den Köhlern: Dúrcheimern, intr. (haben):
Das Feuer eimert durch, dringt durch die Oberfläche des
Meilers ꝛc.