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Drúckſen, intr. (haben): drücken (ſ. d. 3), in ge-
drückter, geduckter Stellung verharren, nicht von der
Stelle kommen, ſich lange beſinnen, ehe man eine Sache
angreift, zaudern, zögern, im Ggſtz. des friſchen, reſo-
luten Handelns: Druckſt | nicht lang. Chamiſſo 3, 199; Nur
friſch hinein! was druckſ’ ich denn noch ſo lang umher?
Droyſen A. 3, 31; Wenn er klagt und druckſt und immer eben
Dasſelbe wiederholt. G. 8, 130; Jch aber druckſte: dennoch
d–d bracht’ ich Nichts, | auch nicht das kleinſte Wickelkindchen
an den Tag. Prutz Woch. 99; 68; Wie ſie druckſten und
ſchwitzten. W. 13, 185 ꝛc. Auch: Etwas in geheim-
nisvollen Andeutungen zu verſtehen geben. Gutzkow
Zaubr. 2, 76 ꝛc. Zſſtzg. z. B.: Seine Zeit ver-d. ꝛc.
Dazu: Drúckſer, m., –s; uv.; ~in, f.; nen: Keinen
D. [Mucker, Duckmäuſer] hier zu leiden. G. 1, 115.
~ēī, f.; –en: Frei von Affektation und D. [Duckmäuſerei].
Zelter 4, 167 ꝛc. S. Schmeller 1, 476 und vgl. „Druſeln“,
ferner plattd. „trecken“ = ziehn, auch Weinhold 99b.