doppelt
Dóppelt, a.: zwiefach in Einem, vgl.: Das Wort
hat hier einen d–en Sinn, und: Das Wort hat an dieſen
beiden Stellen einen zwiefachen Sinn [an jeder einen an-
dern, ſ. FachII, Anm. 1 ꝛc.], zuw. auch — ohne genaue
Meſſung — nur eine größre Intenſität als das Ein-
fache bez.: Ein d–er Dukaten; Das d–e Fiſchepaar [vier
Fiſche]. W. 11, 13; Eine d–e Schnur hält um ſo ſtärker;
D. (d–er Vorſpann) reißt nicht; Die d–e Zeche, mit d–er
Kreide anſchreiben; Eine d–e Rolle, Perſon (G. 10, 231),
ein d–es Spiel ſpielen, auf ein d–es Spiel ſetzen (Gutzkow R.
8, 403). Indem hier der Begriff des Zwiefachen hin-
ter dem der Zweideutigkeit, des Zwieſpalts zurücktritt,
wird auch eine Steigrung möglich: Wenige Gelehrte wer-
den eine mehr d–e Rolle geſpielt haben. L. 6, 13; Daß | ich
mehr als je mich d. fühle, mit mir ſelbſt | aufs Neu’ in ſtrei-
tender Verwirrung bin. G. 13, 123 ꝛc. Ihr d. Kinn [Kader].
W. 11, 228; D–er Adler (mit zwei Köpfen); D–e Flinte
(mit zwei Läufen) ꝛc. — D–e [gefüllte] Nelke; D–er
Kümmel, Schnaps, Tafft ꝛc. von beſondrer Stärke und
Güte; Peinliche Lage, deren Qual er d. und dreifach in ſei-
ner Einſamkeit empfindet. G. 15, 6; 24; Die d–e Halbheit,
die freilich kein Ganzes zu bilden vermochte. Steffens Erl. 6,
142 ꝛc. — Die durch d. verſtärkten Ew. können im
Poſit. (mit „ſo“ bei ausgeſprochnem Vergleich) oder
im Kompar. ſtehn: Dies Buch iſt d. ſo theuer als jenes;
Der du .. Den, der d. elend iſt, | d. [Jeden nach dem
Maß ſeines Elends] mit Erquickung fülleſt. G. 1, 78;
Kehrt wellenathmend ihr Geſicht | nicht d. ſchöner [ſo ſchön]
her? 149; Von nun an trink’ ich d. beßre Flaſche. 12, 62 ꝛc.
Anm. Die Ausdr. Drei-, Vier-d. ꝛc. = dreifach
ꝛc., — inſofern d. eben nur allgem. die Verſtärkung, Ver-
vielfachung bez., — werden in der heutigen Schriftſpr. der
Zweideutigkeit wegen meiſt vermieden, vgl. Drie-d., ſechs-
fach. Schmeller 1, 412 (vgl. Verdoppeln). — Das Wort aus
lat. dublum, frz. double ꝛc., hatte urſpr. das t am Ende
nicht: Die duppele Frage. Spate 2, 26; Luther 6, 321b
ꝛc.; Dopple Luſt. Brockes 9, 149; Mit doppelm Muth. Tieck
2, 22; Doppele Kraft. V. 9, 193; Doppeler Ehren werth.
Zinkgräf 2, 21; 3, 181; 185 ꝛc. Dieſe Form gilt noch
in den Zſſtzg. und Fortbildungen, z.B.: Doppelhaft, a.:
Du erſchienſt ein d. Gebild, | in Ilios geſehn und in Ägypten
auch. G. 12, 177. — Doppelheit, f.; –en: Eine ſolche
D. des Ausdruckes und Begriffes. Guhrauer L. 1, 61; Immer—
mann 12, 75; Schändliche D–en gegen Vertrauende. G. 32,
92 ꝛc.; ſ. Doppeln; Doppel-Adler, Bier, Flinte, Lerche,
Spath ꝛc. — In äußerlichen Zuſammenſtellungen — verſch.
von Zſſtzg. — findet ſich dagegen mit „t“ z. B.: Doppelt-
wüthig ſtürmt die Fluth. Kinkel [ſehr wüthig]; Doppeltſchwer.
Platen 2, 255 ꝛc., vgl.: Einfach-, doppelt-, dreifach-kieſel-
ſauer. Burmeiſter Gſch. 151 ꝛc. Doch iſt z. B. Doppel-
ſchwefeleiſen ꝛc. korrekter als mit „t“. Die Form mit t
ſcheint wie „Gedoppelt“ Particip.
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