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deuten
Dēūten, intr. (haben), refl. und tr.:
1) intr.: Auf Etwas, nach Etwas hin d., darauf hinzeigen, hinweisen:
a) eig. mit dem Finger (s. Deuterling), mit dem Kopf, mit den Augen, durch Winken auf Etwas d., hinweisen, ein Zeichen geben: Winket mit Augen, deutet mit Füßen, zeiget mit Fingern. Spr. 6, 13; Wer mit Augen winket .. und wer mit Lippen deutet. 16, 30; Ob sein D. diese oder eine andere Meinung gehabt habe. Forster R. 1, 114; [Ihr] deutetet ihnen: Siehe! Das ist Egmont. G. 9, 221; Sonst d. Krämer und Gassenjungen mit Fingern auf Euch. Sch. 104b, s. Schmeller 1, 403. Auch von leblosen Dingen: Der Schweif des Kometen deutete gegen, gen, nach Osten. Adelung.
b) übertr. auf Etwas hinzeigen, zumal auch als vorbedeutendes Zeichen, Anzeichen auf etwas Kommendes: 1. Petr. 1, 11; Die blutige Röthe deutet auf den Morgen. Chamisso 4, 49; Müde schon sind die Streiter und Alles deutet auf Frieden. G. 5, 11; Ich deute Euch auf den Großkophta, ich gebe Euch die entscheidensten Winke. 10, 62; Es hebt uns empor als Etwas, das auf ein Unbegreifliches deutet. 18, 342; Die Sorge .. deutet mir bedenklich in die Weite. 13, 302; 257; Im Allgemeinen deuten all’ dahin [s. hin-d.]. 106; 39, 251; Sowie das Vorschweben leidenschaftlich geliebter oder verhaßter Gegenstände aus dem Sinnlichen ins Geistige deutet. 37, 19; Vorwärts d. ... auf eine weitere Fortsetzung d. Sch. 2, 43u. o. Daran schließt sich unmittelbar 2) refl.: unpersönl.
a) Mich däucht, Er will ein Zeichen senden, | gieb Acht, es deutet sich sogleich. G. 12, 250 = es erscheint, zeigt sich ein vorbedeutendes Zeichen (Omen), vgl.: Es eignet sich, es zeigt sich an. 283 u. ä. m.
b) (s. 4b). 3) tr.: auf eine Sache durch ein diese Sache bezeichnendes (bedeutendes) Zeichen, Wink hinweisen (s. an-d.; be-d.), z. B.: Das sagete er aber, zu d., welches Todes er sterben würde. Joh. 12, 33; 18, 32; Daß aber die Todten auferstehen, hat auch Moses gedeutet bei dem [durch den] Busch. Luk. 20, 37; Damit [womit] der heilige Geist deutete, daß etc. Hebr. 9, 8; Apost. 11, 28; Seinen Knechten zu zeigen, was in der Kürze geschehen soll, und [Gott] hat sie gedeutet etc. Offenb. 1, 1, vgl. H. R. 7, 195; Warum dies sorgen- d–de Gewand? Beer Arr. 128; Die Schärpe deutet Krieg. G. 13, 278; Als ich den Stein suchte, der mir d. sollte: Ao. 1318 obiit M. Ervinus etc. [1318 starb Meister Erwin]. 31, 3; Unheil-d–de Raubvögel sieht der Augur zur Linken fliegen. Gutzkow R. 8, 474; Der Elfen Heere schweifen | durch Feld und Wiesenplan, | es d. Silberstreifen | dem Schäfer ihre Bahn. Matthisson 141; Nur das Schwert in der Hand deutet den Helden. Sch.; Was deutet’s? [bedeutet es]. Tieck Cymb. 4, 2; Und schweres Unheil d. diese Zeichen etc. 4) tr.: wie die durch Etwas bezeichnete und angedeutete Sache (3 und 4e), so erscheint umgekehrt auch sehr oft das Bezeichnende als Obj. und d. hat dann den Sinn: das dadurch Bezeichnete angeben, das in dem Zeichen Liegende auslegen; eine Sache als Zeichen auffassen und erklären, was sie bezeichnen, sagen will (bedeutet), z. B. G. 19, 388. So nam.:
a) Träume (l. Mos. 40, 22 ff.; Dan. 2, 45 ff.); ein Gleichnis (Matth. 13, 36), das Gesetz freventlich (Zeph. 3, 4), Hieroglyphen (Hölderlin H. 1, 35) d.; Etwas richtig, falsch, verkehrt, sinnig, tief d. etc.; Es ziemt sich nicht für uns, den heiligen Gebrauch mit leicht beweglicher Vernunft | nach unserm Sinn zu d. und zu lenken. G. 13, 23; Was wir unter jenem Ausdruck verstehen, wird nicht schwer zu d. sein. 39, 2; Die Schrift .. nach ihrem tollen Kopf beugen und d. Luther 6, 544b; Drehen, d. und martern fast alle Wort. 8, 74a; Laß man die Schrift .. ungedeutet. 6, 546a; Du wagst es, meine Worte | zu d., deinen eignen blut’gen Sinn | hineinzulegen? Sch. 446b; Diesem vielgedeuteten Manne. Stahr Par. 1, 198.
b) so auch refl.: Etwas deutet sich leicht, lässt sich leicht, schwer, mehrfach d. etc.; Zeigt auf eurer Stirn solch schweren Kampf, | der, lässt er sich auch d. nicht, doch schon | zu Viel verräth. Böttger B. 8, 165.
c) Etwas schlecht, übel d., insofern man den Sinn schlecht, übel trifft; aber auch nam. mit persönl. Dat. = Einem eine böse Absicht, einen schlechten Sinn bei einer Handlung zuschreiben, unterlegen: Werwill es den .. Mönchen übel d., wenn sie etc. Fallmerayer 2, 43; Hebel 3, 446 U. ., auch: Einem Etwas zum Argen (Chamisso 4, 60; W. 11, 183), zum Bösen (247) d. etc. Im Ggstz.: Alles zum Guten, zum Besten, aufs Beste (Luther 6, 8b) d. etc. (s. d).
d) Etwas auf eine Person oder einen Ggstd. d., in der Erklärung und Auslegung darauf beziehn (vgl. 1b): 1. Kor. 4, 6; Das Mal .., das | auf schwere That, von dieser Faust zu üben, | der Priester deutete. G. 13, 86; Man erlaube mir, eine Stelle des Vitruv hierher zu d. 31, 26: Muß ... weit ... geistiger gedeutet werden als auf Fetisch- und Amuletten-Dienst. Stuhr Relig.-Syst. 19 etc.
e) ver- alt. mit doppeltem Obj.: Einen, sich, Etwas durch die Deutung für Etwas erklären: Ob Herzog Georg Solches [als] einen Ungehorsam d. und strafen würde; denn solches sein D. ist Nichts. Luther 6, 7b; Er wollt sich denn selbst einen Teufel d. und schelten. 8a etc. Jetzt gew. nur von Sachen: Solches als auf sich geredet oder gemeinet und zum Aufruhr d. ebd.; Etwas als, für eine Sünde (aus-)d. etc. Und noch öfter mit dem Obj. wie bei 3 (s. d.): eine Sünde aus Etwas d. etc.: Und will eine weltliche Sache, Aufruhr und was ihm gefällt, draus d. und machen. Luther 6, 6b; vgl.: Der Liebende .. deutet auch aus dem nur Hingeworfenen einen tiefen Sinn. Tieck Acc. 2, 35 etc. (s. her- aus-d.). 5) Einem Eselsohren d. (s. bohren 1f und drehen 1c). Sch. 117b u. o., ihn zunächst durch eine Geste verhöhnen, vgl. die Feige zeigen etc.
Anm. Weil die Bed. des Auslegens (4) schon sehr alt ist (s. Graff 5, 131; Benecke 1, 326 ff.; Schmeller 1, 404) wird sie von Vielen für die älteste gehalten und mit Rücksicht auf goth. thiuda, Volk (vgl. deutsch) und das mhd. ze diute, ze dute (zu deutsch, eigentl. wie es das Volk versteht, in der Landessprache ausgedrückt) erklärt, vgl.: „Noricus ensis, daz diutet [d. h. auf deutsch, in der Landesspr. erklärt] ein swert Beierisch (Annolied 301), s. Apostelg. 13, 8. Mir ist es dagegen wahrscheinl., daß die ursprüngl. Bed. die des Hinzeigens etc. ist (vgl. die vielen mit d beginnenden Hindeutewörter, wie der, die, das; da, dort; dieser; du etc.), woraus sich in angegebner Weise die übrigen entwickeln. Ableit. wie Deuter, Deutung etc. s. u.
Zsstzg. z. B.: Áb-: Von Archen tönt es rechts und links, | Der deutet’s ab, der malt es. Lichtenberg 4, 392 = abzeichnen etc. Än- [3]: tr.: Alles ist nur angedeutet und man findet nirgends Grund noch Ausführung. G. 17, 358; 18, 225; Stellen keineswegs die Sache dar, sondern deuten sie nur an. 39, 158; 217 etc. Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich a. [im Keim ankündigen], so hätten wir lauter Genies. 20, 82. Mißbräuchl. in der Kanzleispr.: Einem Etwas a. (s. Be-d. 4), es ihm deutlich und entschieden zu erkennen geben, von der Sache selbst statt von dem sie nur leichthin Bezeichnenden. Ferner: Das Volk wandelt oft Fremdwörter um, sie sich a–d [durch Deutung aneignend, anartend], z. B. Beet in Beißkohl etc.
Āūf-: intr.: empor-d., in die Höhe zeigen: Nach Etwas a. G. 31, 245. Aūs- [4]: tr.: auslegen etc.: Träume etc. a.; Schaut an jenem Baum die Namen | meist verwachsen schon . .. Ihr [euer Name] nur werdet ausgedeutet [aus den verwachsnen Zügen herausgedeutet]. V. 4, 30; Einem Etwas übel a. L. 5, 39; W. 19, 152 etc.
Be-: tr.:
1) von etwas als Zeichen für eine Sache Geltendem oder Aufgefaßtem: den im Zeichen erkennbaren Sinn haben, die darin erkennbare Sache darstellen etc.: Ein Wort, Traum, Sinnbild b. Das und Das; Zwei Wörter, die Dasselbe, gleichviel b.; Perlen b. Thränen; Auf den Brettern, die die Welt b. Sch. 52a u. o.; auch passiv [3]: 1. Petr. 3, 21; Das wird bedeutet durch den runden Hut. Sch. 353a etc. Als subst. Inf.: Da ergreift ihn der Worte B. 70a [der darin liegende Sinn]. 2) Eine Sache (Person) bedeutet Etwas = stellt Etwas vor, gilt Etwas, hat Etwas zu sagen; hinter der Sache steckt Etwas, sie ist wichtig, hat besondern, Grund, Folgen etc.: Der Mann, die Sache bedeutet Etwas, Viel; hat Etwas, Viel, Nichts zu b.; Wenn sie schwieg, schien sie Etwas b. [vorstellen, sich ein Ansehn geben] zu wollen. G. 23, 8; Laß nur, es will Nichts b. 8, 150; Ich weiß nicht, was soll es b. [welchen Grund hat es etc.], | daß ich so traurig bin? Heine Reis. 1, 6 u. v., nam. auch: b–d (s. d.). 3) faktitiv zu 1 (s. d.): ich wähle Etwas als Zeichen für eine Sache, lasse es als Zeichen gelten, bezeichne, deute Etwas damit an: Homerum . .. einen königlichen Poeten zu nennen, als wollt’ er damit b., König ... sollten aus den Büchern Homer’s ... gezogen werden. Schaidenraißer Vorr. 4a; Mehr weiß ich nicht, | versteh noch weniger, was sie damit | b. [sagen wollen]: Semele vermag bei Zeus soviel. Sch. 14a; Durch den Einfluß des Himmels b. wir die Wirkung der verschiedenen Lage der Länder. Winckelmann 32a etc. 4) Ich bedeute Einem Etwas = zeige ihm, was es ist, sein soll, was es bedeutet (1); gebe ihm Etwas, eine Absicht zu verstehn, mache sie ihm deutlich, weise ihn zurecht, lasse ihm eine Weisung, einen Wink zugehn etc.: Daß es eine Lust ist, ihm [dem Blinden] zuzusehen, wenn ihm einmal die Sachen hingerüstet und bedeutet sind. Mörike N. 537. Also bedeut’ ich Dir Dieses [sag es dir zur Warnung]. G. 5, 106; Dankmar bedeutete ihm Ruhe. Gutzkow R. 2, 29; B. Sie ihm ferner, daß ich ihm untersage etc. 3, 347; 4, 165; Dem raschen Tadler zu b. Heine Reis. 3, 23; HKleist Erz. 1, 123; Lewald W. 2, 112; 267; Ließ er dem Land umher durch ein Patent b., daß etc. Nicolai 6, 13; B. Sie dem deutschen Ochsen, daß er das Maul halten soll. Sch. 167a; 439b; Sie bedeutete ihnen, den Fremdling auf eine Bahre zu legen. Sealssield Leg. 1, 101 etc., auch als subst. Inf.: Mit dem B., daß er Alles . . . zeigen möchte. Forster R. 1, 292; L. 12, 498 etc. 5) in demselben Sinn findet sich aber auch sehr oft die Person als Obj. (vgl.: Ich weise dich zurecht etc.): Mich rückwärts zu b. G, 4, 45 = mir zu b., daß ich zurück soll etc.; Sobald man sie aber nur im mindesten bedeutete, daß wir es nicht missen könnten. Forster R. 1, 154; Mach’ es wieder gut, bedeut’ ihn. G. 9, 384; Als er mich bedeutete, wie man ... verlange, daß etc. 21, 113; Therese bedeutete den Verwalter in Allem. 17, 201; 385; Schnell werden wir bedeutet, hier sei von einer Mehrheit die Rede. 36, 337; Ein Bild, das er bedeutet wird, in jenes Zimmer zu tragen. Gutzkow R. 9, 135; Bleiben Sie nur, bedeutete ihn Louis. 7, 250; 1, 316; 6, 207; Kinkel Erz. 67; L. 12, 188; Müllner 2, 128; Bedeute sie! bring sie zurück, es koste was es wolle. Sch. 382b; Laß mich hinunter, sie b. 384b; Er horchet auf, weß ihn der Herr bedeute. Streckfuß Rol. 2, 15 etc. In einzelnen Fällen erhellt nicht, ob die Fügung zu 4 oder 5 gehört: Lasst euch doch b. Platen 3, 15; G. 10, 148; Ließen sich nicht b. Kohl Alp. 1, 364 u. ä. m. 6) zu 1 gehört die Doppel-Zsstzg.: Vor-b. als Vorzeichen für etwas Kommendes gelten, darauf hinweisen (vgl. deuten 1 b): Nun auf einmal, wie der jähe Sturz | dir vorbedeutet, bist du in den Kreis | der Sorgen, der Gefahr herabgestürzt. G. 13, 250; Bedenke, daß in jedem Radesschwunge | dem Sterblichen sich Jahre vor-b. 6, 369 etc., nam. oft im Partic.: Das geht v–d durch sein ganzes Leben. Auerbach Leb. 1, 27; Es folgte so nach der Scene von Christus’ Verrath durch Jschariot die v–de Geschichte vom Verkaufe Josephs. Gervinus Sh. 1, 91; Mat- thisson 199 u. o. Empōr-: intr.: auf-d. Er-: tr.: durch Deutung erlangen, hervorbringen: Durch erdeutete Willfährigkeit des Ganymedes. V. Ant. 1, 180 etc. Fórt-: intr.: nach etwas Entferntem hin deuten; tr.: durch Deutung fortschaffen etc.: Er will die darin liegende Beleidigung f. ꝛe. Hêr-, Hín- etc.: Er deutet mit dem Finger auf uns her; Im Ganzen aber kann man keine eigentliche Gestalt heraus-d. G. 31, 150; Zelter 3, 247; s. deuten [4d] und aus-d.; Daß er an dem Sinne der 39 Artikel herum deutete. Kohl Engl. 3, 69; Auf eine solche Behandlung können wir freilich nur hin-d. [1a]. G. 39, 10; Seine Formel . .., ob sie gleich überall hindeutet. 109; Manches was auf den Weltmann hindeutet. 124; 128; 15, 12; 18, 281; 20, 83 u. o.; Wie man auch in das Unverdächtigste einen schlimmen Schein hineinzu- deuten gesucht. Arndt Ber. 294 etc. Míss- (⏑–⏑): Eine Sache m., ihr eine falsche Deutung geben; aber auch: Eine Person m., ihren Worten, Thaten etc. einen falschen Sinn, eine falsche Absicht unterlegen. Adelung giebt als Partic. nur gemißdeutet an, doch findet sich sehr oft auch: mißgedeutet und mißdēūtet (s. Miß), ebenso wie mißzudeuten neben dem gw. zu m.: Das Unschuldigste zur Schuld mißzudeuten. Arndt Ber. 110; Was liegt daran, wie unsere endliche Persönlichkeit von Böswilligen verzerrt und mißdeutet wurde. Auerbach SchrV. 237; 8; Nur diesesmal möchte ich nicht mißdeutet sein. Börne 1, 261; Mißdeute mich nicht. Chamisso 4. 271; Äußerung, die ihm . .. arg mißdeutet worden. Ense Denkw. 1, 498; Manches Mannes Absicht ist zu m. G. 9, 212; Die Erfüllung der schönsten Pflicht, du wagst sie mißzudeuten. 8, 101; Öfters wurde ein Ausdruck . . . mißdeutet. 15, 281; Wo eine solche Erklärung nicht mißdeutet werden kann. Heine Lut. 1, 94; Diesen so dunkeln und mißgedeuteten Stücken. H. 8, 425; Der unverstandene mißgedeutete Buchstabe. 9, 379; Die Propheten und Psalmen mißdeutet. 339; So mißdeutet und übel verstanden. R. 7,34; Mißgedeutet. 285; 221; Kant SW. 1, 426; Warum mißdeutest du meine Thränen? Musäus M. 2, 25; Von den Zeitgenossen nicht mißgedeutet zu werden. Schlegel Mißd. 91; Der Wille meines Vaters ist mißdeutet. Sh. 6, 312; Daß Alles an mir mißdeutet wird. Tieck Nov. 2, 42; Das mißgedeutet werden könnte. NovKr. 2, 340; Mißdeutet werden. Vogt Oc. 2, 171 etc. = Mít-: mit Andern gemeinsam deuten: Und solch ein Nachdeuter thut vornehm gegen die Deutungen der Grammatiker und der mitdeutenden Neueren. V. Myth. 1, 14 etc. Nāch-: nach Andern, ihnen folgend deuten, s. Mit-d. 0е7 Rück-: auf etwas Voraufgehndes, zurückweisen, sich darauf beziehn: r–d, refleriv. Um-: tr.: deutend umwandeln, umgestalten: Die hergebrachte Benennung in seinem Sinne umzudeuten. Danzel 433; 415; Ein Unverständliches [ist] unendlich umzudeuten. Rückert W. 4, 294; Dies könnte gar leicht zum Märterthum umgedeutet werden. Schlegel Mißd. 99 etc. Ver-: tr.: 1) = mißdeuten. 2) = bedeuten 4: Als ob man Demselben damit verdeutet habe, du bist nun außer unsere Gemeinschaft gestellt. Keller gH. 2, 63; Gotthelf 5, 44 etc. Vōr-: tr.: vorbedeuten s. bedeuten 6 —, deutend vorbilden etc.: Zu einem Ziele, das schon Mancher in dem Schicksal des spanischen Königshauses vorgedeutet sah. Droysen Y. 1, 200; 190; Tempel der vorgedeuteten Lebenssonne. V. Ant. 2, 239. So auch: vorher-d. Jahn M. 58 etc. Wég-: fort-d. Zurück-: Ein jeder Wink, den sie Ottilien geben will, deutet zurück in ihr eignes Herz. G. 15, 113, s. Rück-d.