deuteln
Dēūteln, tr. und intr. (haben):
kleinlich, spitzfindig deuten: Ein Kaiserwort | soll man nicht drehn noch d. 26a; s. 1, 23; Frzfr. 39; Daß .. manche umgekehrte Erfahrung anzuführen, Manches daran zud. [spitzfindig dagegen zu bemerken] wäre. 21, 211; Jenes Grübeln und D., das an dem Gegebnen .. rüttelt. Pfl. 2, 232; Deuten oder d. Alles in ihm nach ihrem Sinne. GsNov. 1, 112; 82; Daran gedeutelt und gekünstelt. DrBl. 2, 123; [Er] dolmetscht und deutelt | Silben allein. 3, 58; Myth. 1, 16; Die Drehmeister .. d. und drehen an dem Worte. 5, 367; 2, 70 etc.
Anm. Schwzr.: Man düderlet Allerlei, man sagt es nicht gern auf offener Straße. Sch. 67, s. 1, 324 etc., s. deuten. — Dazu: Dēūtler, m., –s; uv.: Daß solche D. ... solche Wort mir zum Aufruhr deuten. 6, 8a etc. Ferner: Nicht dunkele noch deutel-dürftige Wort, sondern dürre und helle. 8, 1b etc.
Zsstzg. (s. deuten) z. B.: Heráb-: Vergebens sucht sie die Gefahr .. herabzudeuteln. Börne 1, 306 [deutelnd zu verkleinern]. —
Herúm-: Man deutelt an seinen Empfindungen herum. Meißner FvH. 1, 70; So lange sich Philosophen über Allegorie .. mit Worten und Begriffen h. Zelter 2, 198. —
Zer-: durch Deuteln zernichten etc.: Wortzerdeutler. Jahn M. 37. —
Zwēī-: zweideutig sein, Zweideutigkeiten suchen: Feindselig .. gegen Alles Z–de, Unbestimmte. Linck Schl. 2; Ein Zweideutler, der in beide Schalen gegen jede Schale schwören konnte, der um Gottes willen Verräthereien genug beging und sich doch nicht zum Himmel hinein z. konnte. Tieck Macb. 2, 2.
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