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decken über-decken Um-Decken
Décken, tr. (und refl.): ſowohl Etwas auf einen
Körper legen, zum Schutz, zur Verhüllung ꝛc., als auch
von dem aufliegenden Ggſtd.: ſo ſchützend, verhül-
lend ꝛc. aufliegen, z. B.: 1) Ich decke ein Tuch auf (über)
den Tiſch, den Tiſch mit einem Tuch, und —: Das Tuch deckt
den Tiſch; Wie die Natur die innig reiche Bruſt | mit einem
grünen, bunten Kleide deckt, | ſo hüllt ꝛc. G. 13, 121; Die
bunten Mohne, | die . . Felder ſtreifweis freundlich d. 4, 10;
Der erſte Schnee deckte die ganze Gegend. 14, 115; Der
Winter deckt mit Schnee die Flur; [Die Götter] deckten die
Augen mir ſanft mit lieblichem Schlummer. V. Od. 12, 338;
Schlummer decke ſanft dein Auge! ꝛc.; Wer Waſſer und
Brot, Kleider und Haus hat, damit er ſeine Nothdurft d.
kann. Sir. 29, 28; 1. Moſ. 38, 14; Wie Gramesnacht die
hagern Züge deckte. Chamiſſo 4, 110; Die Zukunft decket
[verhüllt] Schmerzen und Glücke. G. 6, 3; 1, 88; Verbor-
gen und gedeckt. 15, 283; Fällt der Himmel, er kann Weiſe
d., | aber nicht ſchrecken. Haller 95; Mit Scham mag ſich das
Laſter d. 98; Genug, wenn Fehler ſich mit größrer Tugend
d. 77; Ihr Grabmal will ich d. | mit Blumen. H. 8, 399;
Dichter Föhrenwald deckt ſich, wie eine Haube .., auf die
kahlen Felſenſcheitel. Kinkel Erz. 4; O Andacht, muſſt du doch
ſo manche Sünde d. L. 1, 116; Goldner Schein | deckt den
Hain. Matthiſſon 114; Der Strauch .., der des Hänflings
Neſt | mit Kühlung deckte. 86; Wann die Nacht .. | den
ſtillen Weltkreis deckt. Opitz 2, 44; Zweitauſend Feinde deck-
ten das Gefild [lagen todt auf dem Gefild]. Sch. 458a;
Den Ehrenmantel .., womit ihr gleißend | die wilde Gluth
verſtohlner Lüſte deckt. 428a; Er ſtürzt und deckt, ſo lang er
iſt, den Boden. W. 11, 114 ꝛc. Beſonders zu erwäh-
nen ſind noch: 2) Den Tiſch d., das Gedeck (ſ. d.) be-
ſorgen; oft mit ausgelaßnem Obj.: Heißt Das gedeckt?
Da fehlt eine Gabel; raſch noch für zwei Perſonen gedeckt! ꝛc.;
übertr.: Wir werden einmal ihnen auch den Tiſch d. und
das Befehlen wird ihnen noch verſalzen werden. Lewald W.
4, 123 [ſie werden uns auch einmal kommen müſſen].
Ahnlich auch: Ein Weibchen .., | das ihr eignes Ge-
räth in Küch’ und Zimmern erkennt, | und das Bette ſich
ſelbſt und den Tiſch ſich ſelber gedeckt hat. G. 5, 20 ꝛc.
3) Das Dach d., das Gerüſt des Daches mit der gehöri-
gen Decke verſehn; ſo auch: Ein Haus, einen Thurm ꝛc. d.
1. Kön. 6, 10 U. v.; Den bleigedeckten Dom. Fallmerayer
Or. 2, 4; Mit vier ſchiefergedeckten Thürmen. Gutzkow
11, 256; In ſtrohgedeckten Hütten. Freiligrath 2, 93 ꝛc.
4) D. = ſchirmen, ſchützen, Sicherheit gewähren; Pſ.
91, 4 u. ö.; Den Wein d., vorm Froſt ſchützen; nam.
militäriſch: Deckt den Weg zum Schiffe | mir und der
Schweſter! G. 13, 82; 20, 232; Die [Päſſe] wollen wir
mit unſern Leibern d. Sch. 548b; Sobald ich nur meinen
Rücken gedeckt weiß. 933a; Fang nur Händel an, ich will den
Rücken d. Schlegel Sh. 1, 7; Hinter Deckungen [ſchießen].
Hackländer Sold. 194 ꝛc., und daher oft übertr.: Der ich
nicht die ſchärfſten Gründe fürchte, ſobald das Recht mich deckt.
Börne Franz. 107; Legitim heißt, wenn nicht ſittlich, doch ge-
deckt durch die Sitte. Gutzkow R. 5, 466; So halte ich
mein .. Gewiſſen für vollkommen gedeckt. Laube DrW. 5,
XXXVII ꝛc., oft kaufm.: Ich werde Ihr Schuldner; da-
mit Sie aber nicht glauben, als .. hätte [ich] nicht gewuſſt,
mich und Sie zu d. G. 10, 44; Wenn ich durch den Ge-
winn des Waldes nicht decke [gut mache], was ich an der
Sterilität des Feldes verliere. Gutzkow R. 9, 439 ꝛc. Dazu:
Ich kann an ihm Nichts verlieren, ich habe für die gelieferte
Waare Deckung in Händen ꝛc. 5) Eine Farbe deckt eine
andre, läſſt dieſe nicht ſehn, nicht durchſcheinen, oft mit
ausgelaßnem Obj. Mitſcherlich 22, 245; 140 ꝛc.
6) Math.: eine Figur deckt eine andre, wenn ſie ſo
darauf liegt, oder gelegt werden kann, daß die Grenzen
beider vollſtändig zuſammenfallen; Eine Figur iſt der
andern deckend (ſ. Anm.); Von der Deckung der Dreiecke.
So auch: Zwei Begriffe d. ſich [fallen zuſammen];
Meinungen, wenn ſie ſich nachbarlich annähern, kreuzen und
d. G. 39, 2. 7) weidm.: Lerchen d., die unter dem
Fangnetz ſind. Döbel 2, 210b. 8) Zuckerſied.: den
auskryſtalliſierten Zucker durch Auswaſchen vom anhän-
genden Sirup reinigen. Karmarſch 3, 726, ſ. Thondecke.
9) von manchen Thieren heißt es bei der Begattung,
daß ſie das Weibchen d., namentl. bei Pferden: Daß
. nachſtehende Hengſte fremde Stuten d., und oft auch ohne
Obj. 10) Bei den Freimaurern deckt Jemand, wenn er
ſich zurückzieht und an den Verſammlungen nicht mehr
Theil nimmt. 11) vgl. 3 u. 4: Sprengel, Grafſchaft
und Kammer deckten [ſchirmten] in ſolcher Maße, daß der
Biſchof ſeine Geiſtlichkeit ꝛc. ... zu mittelbaren Reichsunter-
thanen machte. Möſer Osn. 1, 231, d. h. die „Decke“
(S. 227) war ſo vollkommen ſchirmend u. umfaſſend,
daß ſie mit dem Biſchof auch deſſen Geiſtlichkeit in ſich
begriff. 12) (ſ. deckeln, Anm.): Mit dem Schein
des Guten ſich d. und zieren. Claudius 5, 33 ꝛc.
13) weidm.: Die Hatzhunde d. das Schwein, halten es
feſtgepackt. 14) (ſ. 13) Einen d. (mit Schlägeln),
ihn prügeln, namentl. in Zſſtzg.: zu-d., auch ab-d.
Schmeller, vgl. Dachtel. 16) Er iſt gedeckt [betrunken].
Lichtenberg 3, 75.
Anm. Die alte Form des Partic. gedackt (ſ. d. u. vgl.
Dach und ſ. Benecke 1, 294b; Schmeller 1, 355), noch ge-
wöhnlich im Orgelbau; Grobgetakt. JP. 3, 132; ſo auch:
Bedackt. Werder Ar. 6, 46; Bedackten damit ihre Scham.
Keiſersberg Sünd. 12b ꝛc. Für 6 beachte man den Unter-
ſchied: Eine Figur deckt die andre, wenn ihre Grenzen zu-
ſammenfallen; ſie iſt ihr deckend (kongruent), wenn ſie ſo dar-
auf gelegt werden kann, daß ſie einander d.; vgl.: Etwas
drückt mich, iſt mir drückend; reizend ſein und reizen; nährend
ſein und nähren u. ä. m.— Ahd. decchan ꝛc., urverw. lat. teg0.
Zſſtzg. z. B.: Áb-: die Decke ab, wegnehmen:
Der Gärtner deckt getroſt das Winterhaus | ſchon der Ci-
tronen und Orangen ab. G. 13, 94; Einige Bürden Rog-
genſtroh .. bewegten ſich, er deckte ab und ſiehe, hinter den-
ſelben ſaß ſein Töchterlein. Gotthelf G. 374; Ein großer
Grasfleck [war] abgedeckt, daß der blanke Boden dalag. Kin-
kel Erz. 94; Man deckt die Dächer ab. Gellert 1, 97 ꝛc.
2) Den Tiſch a., od. bloß: a. [2]. 3) [14].
4) die Decke (ſ. d.) od. Haut einem Thier abziehn,
ſchinden, z. B.: Abgedeckte und friſch ausgeſchnittene Pferde.
G. 25, 114; 108 ꝛc. Dazu: Der Abdecker, Kaviller,
Schinder, Waſenmeiſter, Halbmeiſter. Eichhorn Privatr. 263;
HvKleiſt Erz. 1, 16 ꝛc.; Abdeckerei, Schinderei. In
Oberſ. auch „entdecken“, doch gew. nur inſofern es von
den ſogenannten Entdeckern, d. h. zum Abdecken Unbe-
fugten geſchieht. Adelung. Án-: 1) zu decken anfan-
gen. 2) [2] ein Gedeck anfügen. Aūf-: 1) eine
Decke auflegen, nam. [2]: Du ſollſt ewig einen aufgedeck-
ten Tiſch bei mir finden. L. 3, 70; Ein Paar Servietten!
deck hier am Ende auf! G. 9, 313. 2) etwas Zugedeck-
tes enthüllen, die Decke davon aufheben. Jeſ. 22, 8;
47, 3 ꝛc.; Wodurch die Natur ihnen eher verſchleiert als auf-
gedeckt wird. G. 39, 98; Die Statue a. 29, 85; Iſt ein-
mal nur der Brunn der Wolluſt aufgedeckt. LHNicolai 1,
301; Hat den Schleier aufgedeckt. Sch. 71a; Sich a., ſich
bloßlegen (im Bett) ꝛc.; Der Aufdecker. G. 40, 467;
Die Herausfindung und Aufdeckung einer jeden Halbheit.
Danzel 66 ꝛc. Aūs-: zu Ende decken, z. B.: (Den
Tiſch) a. Be-: ſehr häufig ſt. decken, doch immer mit
Obj., das höchſtens im Part. als leicht zu ergänzen
fortbleiben kann: Der Mondſchein ſtreute blaſſes Licht durch
die b–den Bäume über ſie hin. Geßner 1, 233 ꝛc.; Das
Obj. iſt immer der Gegenſtand, worauf der Deckende
liegt, während dieſer als Subj. od. ſonſt in der Präp.
„mit“ ꝛc. erſcheint, alſo z. B.: Sie b. den Tiſch mit einem
Tuch; das Tuch bedeckt den Tiſch (aber nur: Ein Tuch auf
den Tiſch derken); Schnee bedeckt die Erde, Wolken den
Himmel, ein Stern den andern (wenn er vor dieſen tritt),
die Gefallnen das Schlachtfeld, Bäume den Berg, der Hengſt
(ſ. decken 8) die Stute, die Hunde die Sau (ſie packend,
weidm.), Schande unſer Angeſicht. Jer. 51, 51 ꝛc. 2)
Ich kann die Stadt von Land und Waſſer beſtürmen; Rom,
Frankreich und Parma b. (ſ. decken 4) mich. Sch. 161a.
3) Bedecke [verhülle] deinen Himmel, Zeus, | mit Wolken-
dunſt. G. 2, 62; Um gewiſſe Bubenſtücke unternehmen oder
b. zu können. 21, 2; Den Flecken meiner fürſtlichen Geburt
.| umſonſt bedeck’ ich ihn. Sch. 438a; Durch eine feſte zu-
verſichtliche Sprache die Unmacht des ſchwediſchen Reichs zu
b. 970b ꝛc. 4) oft refl.: Sich b. [mit der Kopfbe-
deckung]: Alle nehmen die Hüte ab ... „Bedeckt euch!“ Sch.
275b; Der Himmel bedeckt ſich [mit Wolken]; Schwarzbedeckt|
ſich die Erde Sch. 79b; ferner: Sich mit Lorbeeren, Ruhm,
Ehre, Schande (V. Od. 11, 433), Schmach b. ꝛc. (ſ. e.)
5) Partic.: Bedeckt, z. B.: Bedeckter Himmel (ſ. 4);
Bedeckte Gänge im Garten (von Laubwerk überdeckt); Be-
deckte Wege im Feſtungsbau (durch die Bruſtwehr verdeckt
und von außen nicht zu ſehen) ꝛc.; Aus der ſchwer-bedeck-
ten Enge. G. 1, 194; Dem bleiben die Füße un-bedeckt. 3,
11; Die Schneebruſt un-bedeckt. Alxinger D. 147; Der
Springer [im Schach] wird unbedeckt [ohne Schutz, ſo daß
er genommen werden kann]. L. Nath. 2, 1 ꝛc.; nam.
oft in Zſſtzg. mit Hw. (einem „mit“ bei der Auflöſung
entſprechend): Buſch-bedeckte Hügel. Temme Schw. M. 1, 8;
Im eis-bedeckten Moor. Sch. 34a; Firn-bedeckte Berghäupter.
Körner Schulm. 4, 52; Goldſchaum-bedeckter Knauf. Auer-
bach Dorf. 1, 10; Auf dem heide-bedeckten Felsrücken. Kinkel
Erz. 390; Die moos-bedeckten Eichen. W. 11, 118; Die
narben-bedeckte Bruſt; Das ruhm-bedeckte Haupt; Die ſchmach-
bedeckte Stirn; Schnee-bedeckte Gebirgskette. WHumboldt 3,
178; Schweiß-bedeckte Stirn; Staub-bedeckte Fläche. Bur-
meiſter gB. 1, 34; Silber-bedeckt und goldenbedachet. Son-
nenberg D. 1, 467; Wald-bedeckter Hügel. Forſter R. 1, 203;
Wolken-bedeckter Himmel u. v. ä. 6) Bedecker, z. B.:
Herr, meiner Schuld Bedecker. Rückert Morg. 2, 295; Der
Freunde Gram-Bedecker. Nal. 128 ꝛc. 7) Bedeckung
f.; –en; Das Bedecken und das dazu Dienende: Die
Bedeckungen der Fixſterne von dem Monde. Littrow 750; Zur
Bedeckung der Brücke .. Baſteien aufgeführt. Sch. 866b;
Wo Bedeckung war vor dem Winde. V. Od. 12, 336; Zu
ſeiner Bedeckung folgt ... der Rieſe. W. 15, 10 ꝛc.; Hüte
und andere Kopf-Bedeckungen; Die Blei-u. Kupfer-Bedeckung.
G. 31, 363 ꝛc. Eīn-: z. B.: Die Weinſtöcke, vorm
Froſt; Das Dach e. = einkalken; Den Zwiſchenraum zwi-
ſchen beiden Mauern deckte man mit Baumſtämmen ein.
Rüſtow gK. 213; 217 ꝛc. Ent-: 1) eig. die Decke
von etwas Verdecktem (ſ. d.) abnehmen, vgl. ab-d. 4:
Entblöße den Fuß, entdecke den Schenkel. Jeſ. 47. 2; Wur-
den die Strohdächer entdeckt. Stumpf 725a; Hier wird der
Sarg entdeckt. Zelter 4, 409; Die ihr .. den Nacken, Bruſt
und Hals ganz frech pflegt zu e. [zeigen]. Opitz 1, 15 v.
198 ꝛc. 2) nam. aber übertr., etwas Unbekanntes
(Verdecktes) zur Kenntnis bringen, vgl. a) enthüllen,
offenbaren, eröffnen; b) finden und erfinden (ſ. d.). Dies
Letztre bezieht ſich auf noch nicht vorhandne, erſt durch
den Erfinder hervorgebrachte Dinge: Seitdem das Mi-
kroſkop erfunden worden, hat man die Samenthierchen ent-
deckt. Adelung; Zum E. gehört Glück, zum Erfinden Geiſt.
G. 40, 465 ff.; Der Böſewicht behauptete, eine Verſchwö-
rung entdeckt zu haben, die er rein erfunden [erſonnen]
hatte, um brave Leute zu verderben; Herr Nicolaus Klimm
erfand [erdichtete] mehr Länder, als ich Reime. Hage-
dorn 3. 54; dagegen dem gw. Gebrauch zuwider: Zween
Welttheile wurden erfunden. H. 9, 427 ꝛc. Vgl. ferner:
Wir glauben oft eine neue Wahrheit zu finden, aber wir fin-
den ſie auch nur, ein Andrer hatte ſie verloren, wir e. ſie, wie
wir Amerika entdeckt. Börne 2, 158; Man entdeckt, was man
ſucht; man findet [ſ. d.], woran man nicht denkt. L. 8, 329;
Man entdeckt Etwas, deſſen Vorhandenſein an dieſer Stelle
bis dahin unbekannt war, man findet auch Bekanntes, Etwas
an bekannter, bezeichneter Stelle ꝛc.: Jch habe den neu ent-
deckten Planeten an der angegebenen Stelle gefunden; Indem
er aber ſelbſt dieſe Gegenden fleißig durchſuchte, war Olbers,
der ſchon früher die Pallas entdeckt hatte, ſo .. glücklich, auch
noch die Veſta zu finden. Littrow 328 ꝛc. Die im Mittelalter
blühende Glasmalerei muſſte erſt wiederentdeckt werden;
Weil viel Geſchehenes nachentdeckt worden. G. 39, 127.
Zu a): Man entdeckt Etwas, bringt ſein Vorhandenſein zur
Kenntnis; enthüllt es, bringt es ſeinem ganzen Umfang
nach und mit den einzelnen Umſtänden zur vollſtändigen
Kenntnis: Fulvia entdeckte die Verſchwörung des Katilina
dem Cicero und dieſer enthüllte das ganze Gewebe des katili-
nariſchen Plans dem Senat u. ä. m. Hebr. 4, 13; Was
die Nacht verbirgt, entdeckt [zeigt] der Tag. Hebel 3, 376;
Ich will dieſen kleinen Betrug e. [auf-d.]. L. 3, 425; Doch
würd’ ich ... um Ihrer Ruhe willen Sie beſchwören, | bei
dem Entdeckten [Kundgewordenen] ſtill zu ſtehn. Sch. 273b;
Ich bin entdeckt [verrathen], ich bin durchſchaut. 432b;
Hier könnt | ihr, unentdeckt, nicht bleiben, könnt, entdeckt
[wenn euer Hierſein bekannt wird], | auf Schutz nicht rech-
nen. 551b ꝛc. refl.: Da, wenn ſie ſich, geſcheucht, ver-
ſtecken, | ſie ſich ... nicht wieder aus der Fluth e. [zeigen].
Brockes 9, 309; So geheim er übrigens war, ſo entdeckte ſich
doch der Endzweck ſeines .. Aufenthalts .. nach einiger Zeit.
G. 17, 127, wurde bekannt. Oft mit Dat. d. Per-
ſon: Einem Etwas Verborgnes (G. 40, 114), ein Geheim-
nis (13, 306), ein Vorhaben (Guhrauer L. 1, 235) ꝛc., auch:
ſich [d. h. ſeine Lage ꝛc.] e.; bei Stiling 2, 74; 109 ꝛc.,
auch: Sich an Einen e. ꝛc. Dazu: Entdecker, vgl.
Abdecker; ferner: Der E. Amerikas; Entdeckern, die da
ohne Furcht, | die See durchſurcht. Freiligrath 1, 33; Was
in des Wiſſens Land Entdecker neu erſiegen, | entdecken ſie,
erſiegen ſie für euch. Sch. 25b ꝛc. Entdeckung, f.;
–en: das Entdecken, Entdecktwerden und das Entdeckte:
Die Entdeckung des Kolumbus [akt.], Entdeckung Ameri-
kas [paſſ.]; Der Entdeckung [paſſ.] ſchon und Tod vorher-
ſieht. Platen 4, 293; Ich hab’ an eurem Rothen [Wein]
ſo zu ſagen eine gefährliche Entdeckung gemacht. Hebel 3,
519; Wegen bedeutender Erfindungen und Entdeckungen. G.
39, 291; Eine Gegen-Entdeckung. Engel 12, 141, Mit-
theilung eines Geheimnis als Erwidrung eines mitge-
theilten ꝛc. I. Über-, tr.: Etwas ü., einen Ggſtd.
als Decke über einen andern legen: Trage den Korb nicht
ſo offen, decke ein Tuch über! = Überdecke (II.) ihn mit
einem Tuch. II. Über-: Etwas ü., es mit etwa dar-
über Gelegtem bedecken, ſ. I z. B.: Ach, von neuen, fri-
ſchen Hügeln | Freund an Freunden überdeckt! G. 6, 6; Sah
ich ein Wogenmeer die Gegend ü. 2, 357; Dieſer reinere
33
7 X
Gedanke .. iſt durch den Reiz der Darſtellung .. überdeckt.
Gervinus Sh. 1, 59; Einen ſ. g. überdeckten Wurſtwagen.
Immermann M. 3, 196; Überdeckte Gluth. V. Sh. 1, 411;
Um ſie mit marmornen Gebäuden zu ü. W. Hor. Br. 54;
Zachariä Tag. 68 ꝛc.; Die Überdeckung dieſer Felſen .. mit
Torfſtoff. Kohl Irl. 1, 282. I. Um-: Etwas als
Decke umnehmen; auch: Etwas anders decken als es
iſt: Das Dach umgedeckt. Auerbach Barf. 5 ꝛc. II. Um-:
deckend umgeben: Ihr Schild umdeckte die Schultern. Wie-
daſch Od. 14, 479 ꝛc. Unter-: unter Etwas als
Decke legen. Ver-: durch etwas darüber Gedeck-
tes Etwas dem Anblick entziehn, verbergen, ſ. Bergen
II. 2: Das Geſicht ver-d. 1. Moſ. 38, 15; Das ſchwarz-
verdeckte Fuhrwerk. Chamiſſo 4, 52; Nur leicht verdeckt, nicht
tief vergraben. Gellert 1, 92; Ein offenes Spiel gegen ein
verdecktes ſpielen. G. 18, 81; Eindruck, der von andern
Bildern .. verdeckt, aber niemals vertilgt werden konnte. 159;
Sich dem Anblick zu ver-d. Rückert Morg. 1, 8; Angel mit
einem Aas verdeckt. Zinkgräf 152 ꝛc. Vōr-: Etwas
als Vorhang ꝛc. vor Etwas decken, als Decke vorneh-
men. Zū-: Etwas ſo bedecken, daß es nicht auf
(offen) iſt, nicht bloß liegt ꝛc.: Eine Öffnung, einen Topf,
einen Brunnen, ſein Geſicht z.; ſich [im Bett] warm z.
Sie deckt ſich ſtets mit neuen Masken zu. G. 11, 29; Wie
oft wird nicht das Allgemeine durch ein Beſonderes .. mehr
zugedeckt und verdunkelt als aufgehellt. 37, 247; Man hat
mit dieſem Pflaſter den Schaden zugedeckt. 39, 377; 65;
Der ganze Körper war mit Blattern überſäet, das Geſicht zu-
gedeckt. 20, 38. Ahnlich [13]: Einen [mit Prügeln]
z.: Von der Herberge kommen ein Paar zu Hülfe und decken
den Studenten rechtſchaffen zu. Forſter Br. 2, 15; Als ſie
mich von allen Seiten angriffen und ... auf ſolche Weiſe zu-
deckten ꝛc. G. 19, 81; 29, 88, ferner = [12] Einen unter
Tiſch trinken, berauſcht machen. Hebel 3, 227.