Faksimile 0274 | Seite 266
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Dann dannen
II. Dánn, gw. dánnen, adv. des Orts = von
da fort wie „hinnen“ = von hier; „wannen“ = von
wo, nur noch ſelten ohne beigefügtes „von“: Sie wollen
wiederum dannen | ins alte himmliſche Haus. Arndt 149;
Als ſie dannen ging. Uhland 262; wie bei Logau (ſ. L. 5,
312); Muß dannen weit. Zinkgräf 1, 134 ꝛc. Da-
gegen: Zeuch von dannen. 2. Moſ. 33, 1; 15; 5, 19, 12
ꝛc.; Hebe dich von dannen. Chamiſſo 4, 189; Raſte von d.
Droyſen A. 3, 453; Nach Rom gehn | und von d. über das
Meer. G. 5, 190; Heinſe A. 2, 50; L. 1, 48; Platen 4,
286; Sch. 519a; V. Od. 10, 285 u. v. Auch: Von
d. (= von Statten) gehn, von gutem Fortgang. Zelter
1, 386. Ferner auch rel. (wie da = wo). Apoſtelg.
14, 26; Von d. er ... nach Surinam ... gehen ... wird.
L. 3, 383. Die einſilbige Form: Reich führt der un-
beſcholtne Mann | ſein Weib und all ſein Gut von dann.
Rückert Morg. 1, 23; Roſt. 62b u. o.; An den Pforten
. ., von dann auf ſtufenweis. G. 2, 96 ꝛc.
Anm. Schwzr. dänne(n). Stalder: Dennen thun,
müſſen. Zwingli 2, 26; 3, 7 ꝛc.; Da dennen gen Speier ge-
führt. Stumpf 544a; Da dannen. 305a; Gieb mir ein
großes Glas, | die kleinen Gläslein thu mir dennen. Phil.v.
Sittewald 2,220. Drus und dänne ſein [daraus u. davon, mit
der Sache Nichts mehr zu thun haben]. Gotthelf G. 24, 326
ꝛc.; Benecke 302a ꝛc. Wo der Begriff des „fort“ nicht
hervortritt, ſteht jetzt gw. „von da“, z. B.: Von da iſt mir die
Nachricht zugekommen; Lies das von da an (ab) ꝛc.; doch
findet ſich auch: Daß . .. von dannen Pfropfreiſer geholt
würden. G. 14, 265 u. ä. m.
Zſſtzg. z. B.: Hêr-: von da her: Schoß auf den
.König herdann. Uhland V. 459, 5 u. 6, veralt. Hie-:
(veralt.) von hier weg: Ich helf’ uns wohl hiedannen.
Sch. 540b, nach Tſchudi’s Chron. Hin-: von da hin,
hinweg: Wandelte hindannen. Rückert Mak. 2, 33; Da es
ſo ferne geführt ward hindannen. Simrock Gudr. 24; 179;
Fuhren da hindann. 142; 233 ꝛc.; Sie ziehn hindann die
ganze Nacht. Lenau Alb. 228; Hat ſich .. . von allen ſeinen
Freunden hindann in eine wilde Einöde geſetzt. Stumpf 525b;
Haben .. .Nebenlöcher . .. vom Neſt hindann [entfernt].
610b; 390b; Unter den Heiden weit hindann. Waldis Pſ.
132, 2 ꝛc. Nam. finden ſich die Verb.: hindan(n) laſſen,
legen, ſetzen, ſtellen (ſ. d.) und Ableit. = fort, bei
Seite: Weil ihr die Studia hindan ſetzt. Zinkgräf 1, 10.
Heute gilt in dieſen Verbind. meiſt die Schreibweiſe
„hintan“, was man = hinten an deutet, Adelung 2, 1188
(vgl. Schmeller 2, 217). Für den Sinn iſt dieſe Um-
deutung ziemlich, doch nicht ganz gleich: Wer die Scham
hint anſetzt, weiſt ihr die letzte Stelle an; wer ſie hindan(n)-
ſetzt, ſetzt ſie ganz fort, weg, bei Seite ꝛc. S. auch Hintan-
halten und vgl. Dannenhin. Wo-: veraltend:
von wo her, vgl. hiedann, z. B.: Ich bin und weiß nicht
woher und w. ſ. Volger EE. 6.