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Butt
II. Bútt, m., –(e)s; –e, –s; –chen: 1) eine Fiſch-
familie, die Seitenſchwimmer, Pleuronectes, platt u.
unſymmetriſch, mit beiden Augen auf einer Seite,
auch Butte (ſ. d.): Zu den B–en gehören die Scholle, Pl.
platessa; die Zunge, Pl. solea; die Flunder, Pl. fesus;
die Klieſche, Pl. Limanda; der Heil(igen)- oder Wicheln-
B. Ph. hippoglossus [geweiheter, wohl als Faſtenſpeiſe],
der an 400 Pfund ſchwer wird; der mit zahlreichen höckrigen
Schuppen beſetzte Stein- oder Dorn-B., Pl. maximus;
derMeer- oder Glatt-B. ohne ſolche, Pl. rhombus. ſ.
Ule (Nat. 4, 67a); Friſch 1, 159b ff. 2) Bach-,
Bins-B., Elritze (ſ. d.). 3) (mundartl.) Kaul-
quabbe. Schmeler. 4) kleines, kurzes, dickes We-
ſen: Ein B. von einem Jungen, Mädchen. Brem. Wörterb. 1,
174, vgl. frz. un bout d’homme, und: Wechſel-B.,
Wechſelbalg, Schmeler, der auch, wie Schütze, anführt:
Die Butten, Kinder; So redeſt du, du Butte [Balg ꝛc.].
Droyſen Ar. 3, 150; Die Putten [die Kleinen, Kinder].
Rahel 1, 187; 188; Der Freßbutten [gefräßiges Kind].
Campe, vgl. Pute, Batzen Anm., u. Butten.
Anm. S. I. So führt der Fiſch den Namen von der
ſtumpfen Geſtalt des Kopfes, vgl. Butt-Ars. Schütze, oder
Buttelhenne, Schmeller = ſchwanzloſes Huhn, ſ. Kaul-Ars,
vgl. ferner Butzkopf, Butz und Batz, mit dem Begriff des zu-
ſammenbackenden Klumpens, Kloßes, des Plumpen, Derben ꝛc.
Der unveränderte Genit.: Eines Steinbutt. Tieck N. 5,
196 ꝛc.; Nbnf. mit Uml.: Den königlichen Steinbü tt. Lich-
tenberg 5, 110 ꝛc.; Verkl. plattd. in dem bekannten Mähr-
chen: Buttje, buttje in der See. PhORunge 1, 431.
Dieſe Form gilt in Hamburg auch als ſchimpfliche Bez. eines
groben, plumpen, ungeſchliffnen Menſchen.