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Buschel
Bǘſchel, m. (n.), –s; uv.; –chen, Büſch(e)lein;
-: kleiner Buſch: 1) Buſch (1 und 2): Ein B. Jſop.
2. Moſ. 12, 22; Ein B. Myrrhen. Hohel. 1, 13; (,,Sträuß-
chen“. H. R. 7, 10); Schöne B. natürlichen Weizens. G.
15, 23; Schilf-B. 18, 4; Ein B. [Haare] warf ſich flam-
mend von dem Scheitel auf. 10, 295; Mit Zurücklaſſung
eines Haar-B–s. Immermann M. 4, 161; Bergweiden ..,
in deren Seggen- und Wollgras-B. er ſein Neſt baut.
Tſchudi Th. 93; Wirf doch ein B. [Kirſchen, neutr.] herab.
V. 2, 127; In dichten B–n auf großen Bäumen wachſend.
W. 13, 29 ꝛc. 2) etwas Zuſammengebundnes (wie
der Blumenſtrauß, ſ. Buſch 6): Der Reiſig klein ge-
hackt | und es in leichte B. packt. Nicolai 3, 21; Überreichte
er .. ein B. zuſammengebundener Pfeil. Zinkgräf 1, 301;
Alle andere Brief in ein Büſchlin binden. Luther 5, 528b;
Fiſchart B. 246a; Das in zwei Ringe eingepackte Draht-
B. Karmarſch 2, 739, vgl. Stalder 1, 247: Büſcheln =
zierlich binden; Ein Kind bütſcheln (wickeln). Hebel 3,
416 (ſ. auch Faſch, Anm.). Daher auch = Nachge-
burt, „darin das Kind im Mutterleib liegt“. Pictorius
81c u. o. Ferner als Maßbeſtimmung, z. B.: Ein
B. Flachs = Boot 4 (ſ. d.); ein B. Garn = 30 Strähne.
Schmeler 1, 214; (vgl. Docke 2a) in den Zinnhütten =
ein Schock Blechausſchuß ꝛc.
Anm. Nbnf. Büſchel, Púſchel, m., –s; uv.; f.;
–n: z. B. = Quaſt an den Schlafmützen ꝛc. oder „Buſchel-
mützen“ (Weiſe Abſ. Kom. 325); Der Püſchel auf der hoch-
aufgerichteten Zipfelmütze. Tieck Nov. 7, 60. Dazu: Der
Tiger iſt überall mit büſchlichten Flecken geſtreift; dagegen
der Panther runde und nur unten büſchlichte Flecken hat. V.
Georg. 192. Bei Sealsſield Trans. 1, 22: Geld in Schef-
feln gewinnt und in Büſcheln wieder verthut, nach dem engl.
bushel, vgl. franz. boisseau.