Faksimile 0241 | Seite 233
Faksimile 0241 | Seite 233
bäbeln buben
Bǟbeln, būben, intr. (haben):
als Bube (s. d.) handeln, z. B. das Liebesspiel treiben (Bube 2): Folgte Nichts als lieblich Liebeln, | folgte Nichts als tückisch Bübeln. Logau 3, 6, 10 (L. 5, 310); in gröberm Sinn 30 V (s. 2): Daß Der buben muß, der nicht ehelich wird. Luther 2, 172, oft verbunden: Huren und buben, aber auch tr. = Hure und Bube schelten. Frisch; Werse zu fast [sehr] mit Buben um, könne nicht mehr, denn buben und schelten. Luther 5, 285b; SW. 26, 6 etc. 2) Schändliches treiben, Lasterthaten begehn, betrügen etc. (Bube 5): Wer in geringen Sachen bübelt. Logau; Bübelt aus des Thrones Hinterhalt. Sch.; Und bub’ und lästre Gott. V.
Anm. Schwzr. Buben, Bubeln, muthwillige, aber auch schlechte Streiche begehn; Buben-mäßig, nach Weise junger Burschen; -thum, Knabenalter. Stalder 1, 236 ff.
Zsstzg. z. B.: Áb-: tr.: Einem Etwas a., bübelnd oder bubend abnehmen.
Án-: tr.: Einem den Makel der Büberei anheften etc.: Verlästert eu’r Geschlecht und angeb übt. Droysen Ar. 3, 258.
Āūs-: Sind sie zuvor wild gnug und wollen, wie man sagt, ausbuben [austoben etc.], so sich’s vielmehr hineinbubt, wie die Erfahrung weiset. Luther 1, 315a; 6, 186b; 383a etc. Er-: Etwas durch Bübelei oder Büberei erlangen.
Hināūs-: Jhren armen Hahnrei so | zur Welt hinauszubübeln. B. 49a, durch den Bubenstreich des Uriasbriefes ums Leben bringen etc.
Hinēīn-: s. Aus-b.
Über-: Schelme, die dir graben Gruben, | suche klug zu überbuben = überlisten.
Ver-: intr. (sein) und tr.: auf bübische Weise verderben: Sein verfreßnes, versoffnes und verbubtes Gewissen. Goltz 3, 369; Sein Vermögen verhuren und verbuben etc.