brummen
Brúmmen, intr. (haben) und tr.:
(s. brüllen), dumpfe, hohle Töne langsam hören lassen; dröhnen etc.:
1) von Thieren, z. B.: Bären, Rinder, Fliegen, Bienen, Käfer etc. b.; [Wespen], die um dich summen und b. gB. 2, 310; Das zornige B. einer Hummel. Erz. 449; Der Bär .. bricht b–d durch die Hecken. 1, 124; Der Brummflieg’ arges B. 3, 227 etc. —
2) von Dingen: Darum brummet mein Herz über Moab wie eine Harfen. 16, 11; wie eine Drommete. 48, 36; Die Trommel kollerte b–d durch die Stube. Wehm. 133; Die Kanone brummt. 1, 108; Fangen an die Brandglocken zu b. 120a; Es brummt die Glocke noch. 14b; 1, 121; Der Seiger brummte Zwölf. 140; Woch. 125; Mein Bauch brummet [knurrt]. 2, 2, 39d; Vor die Ohren schlagen, daß der Kopf brummt. [dröhnt]. Erzn. 250; Daß er von dem schweren Wein 8 Tage B. im Kopfe hatte. Gsp. 1, 13; Die Balken brummten. Kron. 1, 172; Der Kiel schnurrte und brummte gegen die kurzen Wellen. 3, 143 u. á. m. —
3) von Menschen, mit geschlossnen oder wenig ge- öffneten Lippen unverständliche Töne von sich geben, murren, murmeln, in solchen Tönen Unwillen, Verdruß, böse, mürrische Laune auslassen: Wir b. Alle wie die Bären. 59, 11; Unser alter b–der Hauskater, Herr Bartusch. R. 1, 338 (vgl.: Gegriesgrämelt und gebrummkatert. 8, 70); Der .. Gebete brummt. 1, 205; Und brummt bei sich: Ei, Ei! 12, 10; In den Bart b. 109b; 324; Mit Einem über Etwas b. [grollen]. 4, 147 u. o. — Nam. auch = eingesperrt, gefangen sitzen: Ich habe vor Nichts soviel Furcht als vor dem B.-müssen. R. 9, 343 u. ä. m.
Anm. Tonw., wie humme(l)n, summen, murren, knurren u. a. m., ahd. brëman, vgl. „Bremse“ und lat. fremo; mundartl. Impf.: bramm. 1, 188, Nbnf. und Fortbildungen: brümmen. 2, 418 Z. 7; brom- men. 288 Z. 3; brummeln etc. (s. d.); brümmseln. NovK. 4, 261; Immer brömmselt und sömmselt das Wasser. Sag. 1, 62 — (s. brüseln).
Zsstzg. (s. brummeln), wie bei bellen und ähnl. Tonw., z. B.: Áb-: Ein Lied a.; Sich a. etc. —
Án-: Da brummte die Kuh sie an. Rückert Erb. 1, 133; IP. 2, 17 etc.; übertr. [3]: Daß undurchsucht, unangebrummt | entwische keine Seele. Sch. (Palleske Sch. 1, 260). —
Aūf-: V. Ov. 1, 60 u. v.; studentisch: Einem (Eins, eine Beleidigung) a., im Ton des Unmuths sagen. Auerbach Leb. 1, 251 etc. —
Aūs-: brummend austönen. Börne 2, 95etc. —
Be-: Alles mürrisch b. — Dahêr-. — Einhêr- etc. —
Eīn-: Von den Alten wird den Jungen | eingebrummt die böse Irrlehr. Heine Troll 29, brummend eingeflößt. — Er-: Dann e. [erklingen] dunkle Laute | aus der Seele Troll’s. 5 etc. —
Entgêgen-: Einem e. V. 4, 13; Ov. 1, 54. — Hêr- etc.: Die hinter ihm h–de Frau. Gutzkow R.5,189; So brummte der .. Bär zur Höhle her- ein. Musäus M. 1, 20; Worte verdrießlichhervorgebrummt. Heine Sal. 1, 96. —
Um-: Kein nächtlicher Bär umbrummt die Hürde. V. Hor. 1, 344 u. s. w.
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