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Brief
Brīēf, m., –(e)s; –e; –chen, lein; - (ſ. Breve):
1) ſchriftliche Urkunde, Dokument (ſ. d.), auch obrig-
keitliche Verordnung, Befehl: Antiochus ſandte B–e gen
Jeruſalem, darin er gebot. 1. Macc. 1, 46; Nehem. 2, 7;
Ich habe gleichwohl die B–e nicht davon, daß ich deine Bären-
häuterei ertragen ſoll. Weiſe überfl. Gd. 2, 414 [es iſt mir
keine obrigkeitliche Weiſung darüber zugegangen, der
ich gehorchen müßte; ſprchw. = das habe ich nicht nö-
thig, dochvgl. Brühe, Anm.]. Luk. 16, 6 = Schuld-
brief; Wie denn die B. [Abſage-B.] ſchon gemacht wären.
Berlichingen 96; Über ihre Treue | verlangt nicht B. und
Siegel. G. 1, 33; Weil ſie ſich B. und Siegel wünſchten,
um ihren Gegnern recht diplomatiſch und juriſtiſch zu Leibe zu
gehen. 17, 130; Muſäus M. 5, 71; Fleht den König Jeder-
mann | ... mit B–en und Patenten an. LHNicolai 2, 10;
Der ſeinen Urſprung mit unſicherm B–e | zurückführt auf die
Tochter des Propheten. Rückert Morg. 2, 241; Frei wählten
wir des Reiches Schutz und Schirm, | ſo ſteht’s bemerkt in
Kaiſer Friedrichs B. Sch. 529b; 530b; So kann ich Das
zwar nicht, wie man ſagt, mit B. und Siegel belegen. 633a;
365a; Es hätte Keiner keinen B. darüber, daß er eben ge-
winnen müßte im Krieg. Zinkgräf 1, 144; Eiſerner (ſ. d.)
B., urkundliches Verſprechen, etwas Überliefertes in
unverändertem Stand wieder abzuliefern (ſ. d. Zſſtzg.).
2) kaufm. = Wechſel, Wechſel-B. (ſ. d.): Hol-
ländiſche B–e (Papiere, ſ. d.) kaufen; Nach dem Berliner
Wechſelkurs vom 31. December 1850 ſtand Hamburg, kurze
Sicht, B. 151¾, Geld 151¹, d. h. wer an der Ber-
liner Börſe Hamburger Wechſel kaufen wollte, hatte
für 300 Mark Banko 151³ Thaler zu zahlen, wer für
Hamburger WechſelGeld haben wollte, erhielt für 300
Mark Banko 151½ Thaler preuß. Kourant. 3)
veralt. und mundartl. (Schütze, Schmeller) ein beſchriebnes,
bedrucktes, bemaltes Blatt, z. B. Zachar. 5, 2 [,,Schrift-
rolle“. Zunz]; Weil ich mich anfänglich nicht drein richten
oder den B. [vgl. Koncept] recht finden konnte. Simpliciſſi-
mus 2, 88 ꝛc., nam. von Kartenblättern, ſ. Schmeller und
vgl. 5. 4) namentl. aber die an einen Abweſenden
gerichtete ſchriftliche Mittheilung, das Schreiben (ſ. d.
und Billet): Einen B. ſchreiben, falten, brechen, zumachen,
kouvertieren, zuſiegeln, adreſſieren, überſchreiben (Rabener 3,
7), abſenden, auf die Poſt geben, frankieren, frei machen,
durch einen Boten ſenden ꝛc.; überbringen, erhalten, bekom-
men, öffnen, erbrechen, aufmachen, leſen; in einen andern ein-
legen; einſchließen; B–e mit Einem wechſeln: Einen ſchönen
B. ſchreiben [d. h. auch: zu ſchreiben verſtehn]; veralt.:
ſtellen. Merck’s B. 1, 300 (ſ. Briefſteller); Ein Roman
in B–n ꝛc. Der B. iſt frei [der Empfänger braucht
kein Poſtgeld zu bezahlen]; „Was giebt’s?“ Briefträger:
Einen beſchwerten B., 20 Dukaten, franko halb. G. 9, 367;
Einen ſchwerbeladnen B. ..., beſchwert mit 115 Reichsthaler.
Stilling 4, 101. Empfing ... ein B–lein ohne Unter-
ſchrift. Hebel 3, 123; Ihr kleines B–chen iſt ein rechtes Lab-
ſal. Zelter 2, 33. Jch habe ihm einen B. dazu geſchrieben,
den er nicht ans Fenſter [oder: an den Spiegel] ſtecken wird.
L. 13, 156 = nicht ſo hinlegen wird, daß ihn Alle
ſehn; B–e auffangen, unterſchlagen; Einem hinter die B–e
kommen (Simpliciſſimus 1, 180), Jemandes B–e finden,
ſprchw.: hinter ſeine Geheimniſſe kommen; Weil es ein
heimlicher B. iſt, der ihm nicht gebührt zu haben .. . Daß er
meine heimliche B–e ſoll unverworren laſſen ꝛc. Luther 6, 6b;
Ein offener B., deſſen Inhalt allgemein bekannt werden
ſoll ꝛc. 5) in einzelnen Fällen ein briefartig zuſam-
mengelegtes Stück Papier, z. B.: Ein B. Haar-, Steck-
nadeln, worauf die Nadeln reihenweis eingeſteckt ſind;
Ein B. Stecknadeln enthält gewöhnl. 10 Reihen von je 10
bis 30 Nadeln; Von der zweiten Gattung [Taback] kommen
die beſten Arten in halb- und ganzpfündigen Päcklein aus
England, kleinere B–e ꝛc. Jablonsky 1168b; Öffnet den Ta-
backs-B., welcher ... Friedrich als Bildnis trägt ꝛc. Brach-
vogel FB. 3, 160; Aus einer ſolchen Düte ... wird mit der
Spindel von der Hand geſponnen, daher heißt es aus dem B.
ſpinnen und das gewonnene Garn B.-Garn. G. 19, 42, vgl.
3 und Rocken-, Würz-B.
Anm. S. „Breve“; in den um eine Silbe verlänger-
ten Formen lautet in nachläſſiger Ausſpr. das „f“ (ſ. d. †)
oft wie „w“, ſo findet ſich bei Luther 6, 6b (ſ. o.) die Schreib-
weiſe Brieff und Brieue [d. i. Brieve] u. o. Der
Abltg. gemäß iſt B. mehr vertraulich als das ſtreng in den For-
men gehaltene „Schreiben“, vgl.: Amtliches Schreiben und
Freundſchaftlicher B., Liebes-B. ꝛc., nam. Schreibe-
B. (zum Unterſch. von 5), womit aber auch zuw. ein abge-
meſſener, gewiſſe Fordrungen beſtimmter geltend machender
B. an Jemand bez. wird, dem man ſonſt wohl vertraulicher
zu ſchreiben gewohnt war.
Zſſtzg. zahlreich, nach dem verſch. Inhalt der B–e
(vgl. Schreiben), z. B. nennt Garzoni 281a: Buhlen-
B., Klag-B., Troſt-B., Haus-B., Schimpf-B., Befehls-B.
und gemengte B. Wir erwähnen: Áblaß- [1]: Fiſchart
B. IVa; Luther 1, 9u. Ábſag-e-, -s- [1]: Vorhero
einen Fehdbrief, A. zu ſchicken ..., ehe und bevor der wirk-
liche An- oder Überfall geſchehn. Berlichingen 108; 161.
Ächtungs- [1]: Renler F. 3, 17. Ādels- [1]:
Sch. 113b; 184b ꝛc. Advīs- [4]: wodurch man
Etwas, namentl. kaufm., einen Wechſel adviſiert.
Ámts-: Amts- und Berufs-B–e ..., welchen der Kanzlei-
ſtil eigen iſt. Rabener 3, 6. Anſtands-: 1) [4] ein
aus Anſtandsrückſichten geſchriebner Brief. 2) [1]
Moratorium, wodurch der Landesherr einem Schuldner
eine gewiſſe Friſt gegen die andrängenden Gläubiger zu
Theil werden läſſt, übertr. z. B. JP. 23, 50. Ar-
tíkel- [1]: ſ. Artikel 1. Āūfſchubs- [1]: An-
ſtands-B. 2. Avīſ(o)-: Advis-B. Bánn-
[1]: Weidner 27, veralt. auch = kirchliches Aufgebot,
frz. ban. Beglāūbigungs-: Kredenz-, Kredit-
B. Bēī- [1]: Berlichingen 272; Neben-B. 274, der
zu einer Urkunde gehört. Bēīcht- [1]: Luther 1, 9a.
Bēīl- [1]: (Schiff.): Biel-B., ſ. Beilen, Anm.:
1) Vertrag zwiſchen dem Schiffszimmermeiſter und Dem,
der ein Schiff bauen läſſt. 2) Verſchreibung auf das
zum Bau geliehene Geld. 3) Zeugnis v. der Obrig-
keit eines Orts, daß das Schiff dort wirklich gebaut
iſt. Bēīleids- [4]. Berícht- [4]: Avis-B.
Berūfs-: Amts-B. = Beſtállungs- [1].
Béttel-: 1) [1] ſchriftliche Erlaubnis zu betteln.
2) [4] Brief, worin man um Etwas bettelt. Bīēl-:
Beil-B. Bínde- [4]: Gratulationsſchreiben, ſ.
anbinden. Bítt- [4]: worin man um Etwas bit-
6
tet, namentl. einen fremden Richter um Vorladung
eines unter ſeiner Gerichtsbarkeit Stehenden. Bō-
den- [3]: mundartl. die unterſte Karte. Bránd-:
1) [1] Zeugnis, das einem auf den Brand Bettelnden
den erlittnen Verluſt beſcheinigt. 2) [4] Droh-B.
eines Feindes oder Mordbrenners, zu ſengen und zu
brennen. Brōt-: Panis-B. Būhlen- [4]:
veralt., Liebes-B. Búnd- [1]: Klinger F. 80.
Bürger- [1]: Urkunde über Jemands Aufnahme in
die Bürgerſchaft. Bürgſchafts- [1]: worin man
ſich als Bürgen für Jemand bekennt. Bútter- [1]:
in der kathol. Kirche Erlaubnisſchein, in den Faſten
Butter zu eſſen. Luther 5, 224a. Drōh- [4].
Eīnladungs- [4]. Empfêhlungs- [4].
Famīli-en- [4]: freundſchaftlicher Brief an Ver-
wandte. Fêhd(e)- [1]: Abſage-B. Fêhm-:
[1] wodurch Einer verfehmt wird. Klencke Geſp. 2, 132.
Fēīnds- [1]: Abſage-B. Luther 8, 250b; Zinkgräf
1, 252. Fólge- [1]: veralt., ein den Kläger in die
Güter des Geächteten einſetzender Gewährs-B.
Frácht- [1]: ein dem Frachtfuhrmann oder Schifer
übergebner Brief vom Abſender an den Empfänger über
das zu liefernde Gut und die Liefrungsbedingungen,
übertr. JP. 27, 62. Frēī- [1]: Urkunde, wodurch
Einem die Freiheit oder gewiſſe Freiheiten, Befreiungen
von Laſten, Privilegien, oder freies Geleit ꝛc. gewährt
wird, oft übertr.: I. ſei ja Leibeigener und wenn ihm der
F. verſagt würde. Börne 1, 5; Raupach Iſ. 29; [Das Auf-
geben der theologiſchen Kariere] ſoll mir kein F. ſein, um den
Nachgiebigkeiten des Weltlebens anheimzufallen. Auerbach Ab.
58; Die Liebe .. . iſt kein F. wilder Triebe. Haller 183; L.
13, 485; Ein F. [vom Tode] ward auch mir vom Himmel
nicht geſchrieben. Rückert Roſt. 94b; Bittet um ein F. [Ge-
leits-B., Empfehlungs-B.] an Dich. Zelter 5, 271 ꝛc.
Frēīheits-: 1) Frei-B.: Die magna charta ...
jener große F., der ... das wahre Fundament neuer engliſcher
Nationalfreiheit geworden. G. 39, 72; Das widerſtreitet
unſern F–en [Privilegien]. Sch. 538b; 520a; Sterben, |
eh’ ich den F. des Mädchenthums | der Herrſchaft Deſſen über-
geben will ꝛc. Schlegel Sommern. 1, 1. Frēūndes-
[4]: mBeer Br. 7. Frīēde- [1]: Friſch 1, 296a.
Gebūrts- [1]: Geburtsſchein. Weidner 286. Gê-
gen-: 1) [4] Antwort. Kühne Char. 1, 49. 2) [1]
Revers. Friſch 2, 153b. Géld- [4]: beſchwerter
Brief. Gelēīts- [1]: 1) (ſ. Frei-B.) Paß. Fiſchart
B. 31b. 2) See-B. Geſchä́fts- [4]. Ge-
ſúndheits- [1]: Geſundheitspaß, Beſcheinigung,
daß die Reiſenden aus einem von angeſteckten Krank-
heiten nicht heimgeſuchten Ort kommen, zuw. auch (zu-
mal Schiff.), daß die ganze Mannſchaft, obgleich von
ſolchem Ort kommend, von dieſen Krankheiten frei ſei.
Gevátter- [4]: Einladung, Gevatter zu ſtehn:
G–e und Hochzeitsbriefe. Rabener 3, 41. Gewǟhr-
[1]: (veralt.) gerichtliche den Kläger in die Gewähr
(ſ. d.), in den Beſitz der Güter des Verklagten ſetzende
Urkunde. Gílde- [1]: Zunft-B. Glückwün-
ſchungs- [4]. Gnāden- [1]: Privilegium als
Gnade ꝛc. Rückert Mak. 1, 92. Gratulatiōns-
[4]. Gúnſt- [1]: (veralt.) Konſens. Hāder-:
Luther 6, 6b. Háft- [1]: Steck-B. Hánd- [4]:
Billet. L. 5, 58. Hāūs- [1]: Kauf-B. eines Hau-
ſes. Hérbſt-: Verordnung zur Eröffnung der
Weinleſe. Hérzens- [4]: aus dem Herzen kom-
mend. Chamiſo 5, 125. Hēūſchrecken-[4]: ſcherzh.,
voller abſpringender Mittheilungen. Scherr Nem. 1, 115.
Hóchzeit(s)-: Einladung zur Hochzeit. Kā-
per- [1]: die Autoriſation zur Ausrüſtung von Kaper-
ſchiffen. Kāūf- [1]: Urkunde über den Kauf, nam.
liegender Güter. Klāge- [4]. Kondolénz-
[4]. Kredénz- [1]: Kreditiv, Beglaubigungs-,
Trau-B., ſchriftliche Vollmacht eines Geſandten. Luther
6, 325b. Kredīt-: Brief von einem Geſchäfts-
freund, einem Empfohlenen, wenn er es bedarf, bis zu
einem beſtimmten Betrage, wofür der Schreibende gut-
ſagt, Geld zu geben. Kúndſchafts- [1]: Reutter
Kriegsr. 38. Láß- [1]: 1) Frei-B. eines entlaßnen
Leibeignen. 2) Bericht an einen höhern Richter,
dimissoriales, apostoli. Haltaus 1196, auch Will-B.
3) (veralt.) allgem. ſtatt Zeitung, Neuigkeit: Die
L.-Trager. Wackernagel 3, 1, 462, Z. 14. Lêhen(s)-
[1]: Urkunde über ein ertheiltes Lehen. Möſer Osn. 1,
4. Lêhr- [1]: einem Burſchen nach vollendeten
Lehrjahren bei ſeiner Losſprechung ertheilt. Hebel 3, 27.
Līēbes- [4]: Brief an den oder die Geliebte in
Bezug auf die Liebe. Māhn- [4]: ſäumige Schuld-
ner an die Bezahlung mahnend. Márk- [1]: Ka-
per-B. Bobrick. Mélde-: Avis-B. Méß-: 1)
[2] auf einer Meſſe zahlbarer Wechſel. 2) [4]
Schiff.: vom Eichmeiſter ausgefertigtes Certifikat über
die Laſtigkeit eines Schiffs. Bobrick 497a. Nêben-:
Bei-B. Pácht- [1]: Pachtkontrakt. Pānis-
[1]: vom lat. panis, Brot-B., Laienpfründe, vom
Kaiſer an Einen ertheilter Brief, wonach ein Kloſter
oder Stift Dieſen lebenslang zu verſorgen hatte: Und
obenein dir ein P. (⏑ ⏑) beſchert: .. Der Abt ſoll ſein
pflegen nach unſerm Gebot | umſonſt bis an ſeinen ſanftſeli-
gen Tod. B. 67b. Papīēr- [4]: ohne weſentlichen
Jnhalt. Chamiſo 5, 117; 129. Pfánd- [1]: Pfand-
verſchreibung, Hypothek, Urkunde über ein dem Gläu-
biger als Sicherheit für ſeine Fordrung angewieſenes
unbewegliches Gut, verſch.: Pfand-Schein, -Zettel.
Privilēgi-en- [1]: Immermann 12, 41. Rócken-
[5]: ein den Flachs zuſammenhaltendes Papier um den
Spinnrocken. Sátz- [1]: Schuld-B. Friſch 2, 153b.
Schánd-: Pasquill. Schēīde-, Schēī-
dungs- [1]: 1) worin die Scheidung eines Ehepaars
ausgeſprochen iſt. 5. Moſ. 24, 1; Jeſ. 50, 1 ꝛc.; G. 1,
206. 2) veralt.: richterliches Endurtheil.
Schélmen-: veralt., Steck-B.: Einem einen Sch. nach-
ſchreiben. Weidner 166. Schímpf-, Schmāch-,
Schmǟh-: Pasquill. Schrēībe- [Anm.].
Schúld- [1]: Schuldverſchreibung: Reißt entzwei den
Sch. Tieck Cymb. 5, 4. Schútz- [1]: landes-
herrliche Urkunde über den verheißnen Schutz, ſ.
„Schutzjude“ ꝛc. Sēē- [1]: Geleits-B., Paß eines
Schiffs. Sénd(e)- [4]: zum Unterſch. von [1]:
Der S. zu den Römern. Fiſchart B. 35a; Luther 1, 163a
ꝛc., nam. auch ein Brief an Mehrere, die ihn ſich unter
einander zuſenden. Sórgen- [4]: voller Sorgen.
Brentano Fr. 1, 415. Stéck- [1]: richterliche Be-
kanntmachung und Auffordrung an alle Behörden,
einen Verbrecher oder Verdächtigen im Betretungsfall
zu verhaften und auszuliefern ſ. ſtecken, einſtecken
ꝛc. —: St–e hinter Einem erlaſſen, Einem nachſchicken ꝛc.
Börne Frz. 70; Sch. 104a; Hebel 3, 160 und Deſſen Räthſel
2, 208. Stífts- [1]: Urkunde über die Rechte ꝛc.
eines Stifts. Stíftungs- [1]. Strāf- [4]: in
ſtrafendem Ton. L. 3, 359. Trāū-: Kredenz-B.
Trāūer- [4]: der eine Trauernachricht enthält.
Trēīb-: Brief, wodurch widerſpenſtige Geſellen an
andern Orten bekannt gemacht und dadurch ,ver-
trieben“ werden, indem ſie bei keinem Meiſter Ar-
beit finden. Trōſt- [4]. Uriās- [4]: ſ. 2. Sam.
11, 14 ff., den Uberbringer durch hinterliſtigen Verrath
ins Verderben ſtürzendes Schreiben; Schreiben, das
Einem den Untergang bereitet: Du ſchriebſt dem eignen
Ruhme, | ach den U. Freiligrath 2, 40. Verſórgungs-
[1]: z.B. Panis-B. Vóllmachts- [1]: Urkunde,
wodurch man zu Etwas bevollmächtigt wird: Empfange
meinen V. zum Glücke, | ich bring ihn unerbrochen dir zu-
rücke. Sch. 20b. Wéchſel- [2]: Alpari geſtanden ...
wenn ein W. ſoviel gilt als das baare Geld, wofür er ver-
ſchrieben iſt. Hebel 3, 129; Sch. 106a ꝛc. Wíll-: Laß-
B. Würz- [4]: Tüte des Würzkrämers: Würzbrief
daraus zu machen. Fiſchart B. IVb. Zāūber-: zauber-
kräftig wirkende Schrift. Talvj 2, 96, auch Amulett ꝛc.
Zírkel-: Kreisſchreiben, das in einem beſtimmten
Kreiſe von Einem zum Andern geſchickt wird: Salbung-
athmende Z–e. V. Ant. 1, 347; W. 17, XI. Zúnft-
[1]: Urkunde über die Stiftung oder die Rechte einer
Zunft, u. v. a.