Brauen
bräuen)
Brāūen (mundartl., veralt. brǟūen): 1) intr. (haben):
brodeln (s. d.), siedend wallen: Das Wasser dampft und brauet. 1, 306; Das Eismeer schäumet und brauet. 4; Da braut ein Nebel trüb und dicht. 362; Erz. 12; Gd. 77 u. o.; Die Berge b. [2]. Stein 1, 352; Der Brocken braut. 2, 130; Da brauet der Has’ (s. d. 1) im weißlichen Dampf auf der Wiese. 2, 49, und Anm.; 3, 104 (s. auch Fuchs 1; Haarig und Haarrauch). — 2) tr.: brauen machen u. demgemäß früher oft mit Uml.:
a) Der Mond hat Sturm gebraut. Garb. 170; Die Wetter, die sie [die Zauberinnen] b. 234, und so von den Unwetter brauenden Heren übertr. auf andre schädliche Einflüsse: Um Heimlichkeiten hinter meinem Rücken zu b. H. 2, 3, 168; Es ist ein großes, großes Wehe mir gebraut. Ar. 3, 241; Graulieschen, was braust du da für ein namenloses Werk? R. 8, 193 (vgl. 573a); Band 1, 119 etc. —
b) Getränke durch Kochen zubereiten, namentl. Bier (so meist, wenn kein Zusatz ein andres Getränk bez.) und übertr.: Je toller gebraut, je besser Bier. Sprchw. Hdl. 1, 201 etc.); Etliche Gebräue Bier bräuen lassen. 3, 79; 1, 141 etc.; Von schmutzigem Wasser braut sich kein guter Trank. 2, 104; Wir wollen stark Getränke schlürfen, | nun braut mir unverzüglich dran. 11, 11; Braut ein Ragout von Andrer Schmaus. 25; Sehen den Text nicht recht an und nehmen draus, ja bräuen drein, was sie wollen. 5, 492b u. o.; Wochensüpplein b. Woch. 83; Jene [die Biene] braute Seim zur Labe, diese [die Spinne] Gift [aus der Blume]. 2, 453; Bis ich ihnen süßen Schlummer [Schlaftrunk] bräute. Mak. 2, 23; Kaffe gebrauet. Oc. 1, 75 etc.
Anm. Urspr. Tonwort, wie brodeln, brühen etc. — Ver- alt. Part. Gebrauen. 1, 3, 4; Abgebrauen. Leb. 1, 501 etc.
Zsstzg. tr.: vgl. die von kochen etc.: Áb-: das Brauen beenden. —
Än-: brauend an-, herbeischaffen etc. Sie hat 20 Tassen Kaffe angebraut. —
Aūf-:
1) aufbrühn, durch Aufguß brauen: Theekessel, worin sie .. ihre Kräuterbündel aufbraut. 30, 45. —
2) Das Malz a. etc., brauend verbrauchen. — Āūs-: zu Ende brauen etc.: Erhat ausgebraut; Ein gut ausgebrautes Bier; Was die Stürme für Zeugs in diesen Gebirgen a. [2a]. Stein 1, 130; Weish. 3, 42. — Hêr- etc.: Etliche haben viel ungeschicktes Dinges aus ihrem Kopf hin- eingebräuet [in die Offenbarung Johannis]. SW. 63, 159. — Um-: brauend anders machen, z. B.: Verdorbnes Bier um-b. — Ver-:
1) brauend verbrauchen, z. B. Malz. —
2) brauend verderben: Das Bier ist verbraut, mißrathen. — Zurécht-: brauend zu Stande bringen. — Zusámmen-: brauend zusammenbringen etc.: Dicke Rauchwolken, ... wie ein aus allen den unzähligen Öfen und Schornsteinen zusammengebrautes Gewitter. Engl. 1, 81; Es wird sich wohl noch Etwas z. ER. 66 u. a. m.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.