Boll
Bolle
I. Bóll(eBóll(e), m., –en; –en; –en-:
Stier, auch übertr. auf Menschen: Ein Rind, so ihme nicht verschnitten .., nennet man es einen Farren, B–en oder Stier. Th. 9; Brüllt her ein hohl Gebrüll | wie B–en. Sh. 1, 49; 368 etc. Bei Andern Bull(e), z. B. 3, 425; 1, 3; Br. 1, 192; Th. 578; Das blutige Haupt eines gewaltigen Büffelbullen. Miss. 3, 168; Einen solchen Bullen [wie Simson] zufesseln. Zelt. 2, 20. So auch: Dorf-, Stadt-B., eig. der Zuchtstier für die Dorf- oder Stadtherde (Zuchtbollen, landw. 55. S. 182b), aber auch von Menschen = Hurenhengst etc.
Anm. V. bellen (s. d. 3 und Anm.), nach der Stimme benannt, wie Brummer, Brummochs (s. d., u. Hummel), wie denn auch die Rohrdommel mundartl. Erd-B. heißt, möglicherweise aber auch als das zeugungskräftige Thier, von der strotzenden, schwellenden Kraft (s. Bolle II.), urspr. niederd.: Yuwe [ Eure, der Hochdeutschen] Stier hebben Hörner als unse Bullen. 84 etc. Dazu: Bollen, Bullen, intr. mit haben, brüllen, 1, 241; von den Kühen, nach dem Stier verlangen, und Zsstzg. z. B.: Áb-, Āūs-, Umb. etc.: Die Kuh bullt wieder um, verlangt, nachdem sie schon einmal hingewesen, wieder nach dem Stier etc. Ferner: Böllig, a. ochsig etc. — Für die Doppelf. vgl. Bullenbeißer etc. Nach dem Engl. John Bull = Engländer: Der Bull von Engländer. M. 2, 182; Ein irischer Bull, vgl. Bär 4: Paddy wird vielleicht einen Bull machen, worüber den Engländern das Lachen vergeht; B. 139. Auch an der Börse Einer, der auf das Steigen spekuliert (Haussier), im Ggstz. des aufs Fallen spekulierenden „Bären“ (Baissier). Nat. Z. 12, 25.
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