blöken
Blȫken, intr. (haben): ſchreien, eigentlich von
Kälbern, aber auch von Rindern überhaupt und ähn-
lichen Thierſtimmen mehr ꝛc.: Nach den Lämmern b.
hier die Schafe, | nach den Schafen blähen dort die Lämmer.
... Um die Kälber muhen laut die Kühe, | um die Kahe d.
hier die Kälber. Talvj 2, 254; Ein b–des Lamm. L. 1, 143;
G. 7, 165; B–de Schafe (Heine Rom. 28; Platen 4, 115;
Sch. 79a); Ziegen (Kohl A. 1, 153 ff.); Herden. (Lewald
Ferd. 2, 7; Schwab 544); Das Schmalvieh (V. Th. 25,
86); das Vieh (G. 5, 9); Kühe (Bodenſtedt 1, 201); ein
Reh (DMuſeum 1, 1, 67); ein Hirſchkalb (Rückert Roſt. 27a);
ein Kameel [oder wie Rückert 1, 50 es bezeichnet: des
ſtärkſten ,,Blöckers“, der mit dem Fett des Höckers ꝛc.]ꝛc.
blökt; Das Froſchgeſchlecht beſchloß ein großes Feſt zu feiern
... Das war ein B. und ein Quäken. Lichtwer 101 (Ramler
L.91) ꝛc. — Selbſt von Menſchen, inſofern ihr Lärmen
u. Schreien als thieriſch u. unvernünftigbez. werden ſoll:
Das ſoll ein Schreien und B. geweſen ſein. Alexis Hoſ. 1, 1,
254; Eine gleichgeſchorne, gleichblökende Menſchenherde. Heine
Lut. 2, 24; Daß Euer Parlament | ein Schafſtall ſei, der
nicht mehr b. wird ꝛc. Moſen (DMuſ. 1, 1, 68) ꝛc.
Anm. Oft die Schreibweiſe und — dem Reim zufolge
— auch Ausſprache blöcken, z. B. V. Sh. 1, 80; Schwab
544 ꝛc., wie auch Verwechslung mit blecken, z. B.: Und
blöckt drei Reihen Zähne. W. 11, 93; Zähneblöcken. Tieck
Acc. 1, 269 ꝛc. — Lichtenberg 4, 211 unterſch.: Die Töne
der Klarinette b. und blähken. — Andre Tonnachahmungen,
z. B.: Jhre Schaf und Geiß ꝛc. plebetzen hören. Schaiden-
raißer 36b ꝛc.
Zſſtzg. wie bei bellen (ſ. d.) und ähnlichen Ton-
nachahmungen, z. B.: Lieblich tönet das Kalb, wenn es
anblökt. V. Th. 9, 7; Wie wird mich der Unverſtand darüber
anblöken! B. 466a. — Wie die Kühe ... aufblöken. Kohl
A. 1, 75; Wenn auch ... alle ungelehrte Schafe ... gegen
uns aufblökten. V. Br. 1, 188. — Blökte mir eine wohl-
genährte Herde Kühe ein dröhnendes Willkommen entgegen.
Bodenſtedt 1, 201. — Daß .. Schafe .., durch die Gefild’
herblökten, P. Th. 16, 92. — Schafartig nur fremden
Bloß
Stimmen nach blöken. Arndt Ber. 56. — Deren Schloß ...
ſo ſchönes Wollenvieh umblöcket, | als in Iberien auf fettes
Gras ſich ſtrecket. Alxinger D. 262. — Der Sekretär blökt
ihr einige Schmeicheleien vor. Rabener 4, 373 u. ä. m.
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