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blatten
Blátten, tr.: 1) weidm.: einen Rehbock zur
Brunftzeit locken, indem man den fiependen Ton der
Ricke auf einem Blatt nachahmt (ſ. Lenz Nat. 1, 553):
Die Zeit des Rehblattens iſt jetzt [24. Juli] vorhanden.
Knebel 1, 151; G. Stein 3, 258; auch Blätten. 2)
von einer Pflanze einzeln, blattweiſe Blätter oder die
Blätter abpflücken (verſch.: Blättern, ſ. d. 2): Von
dem ſogen. B. .., da man die oberſten Blätter abreißt, um
der Sonne mehr Kraft zu geben. L. 6, 208; Bei freudigem
Geſang wird dort ein Winzer b. JESchlegel 4, 154. Selt-
ner von Thieren, z. B.: [Ziegen] b. um den fetten Strauch.
Fleming 420. Auch: Blattung.
Zſſtzg. meiſt im Sinne von 2, z. B.: Áb-: Die
Runkelrüben a.; Im Garten des Lebens mehr zu beſehen als
abzublatten kriegen. W. Luc. 3, 345. Án-: Bauk.:
ein Stück Holz an ein andres befeſtigen, indem man
beiden an der Stelle, wo fie auf einander aufliegen, die
Hälfte ihrer Dicke nimmt. Ein ſo befeſtigtes Holz
heißt „Blatt“. Āūf-: an-b. Āūs-: Eine
Pflanze a. Be-: Ihre Pflanzen verſetzen, begäten, b.
L. 10, 276. Über-: ſ. überblättern 3. Ver-:
Den Wein v. ꝛc.