Binder
Binderin
Binder, m., –s; uv.: ~in, f.; –nen:
1) Person, die bindet (s. binden und Zsstzg.), ohne Bestimmungswort. —
a) Garben-B., z. B.: Andere banden die Binder mit strohernen Seilen in Garben; | Denn drei Garben-B. verfolgeten. Jl. 18, 554; Mähet! Dann beginnen | schnell die B–innen, | binden sonder Ruh. 29. —
b) Faßbinder, Böttcher, vgl. Bänder. —
2) in einzelnen Fällen auch sachlich etwas Bindendes, namentlich:
a) = Bindesteine, die nach der Dicke der Mauer liegenden Mauersteine, auch Dick-, Einbund genannt, im Gegensatz der nach der Länge liegenden Läufer. —
b) Bindesparren, die im Dachstuhl besonders verbundenen im Gegensatz der sogenannten leeren Sparren. —
3) (schles.) Thiere, die einen bindeartigen Streif von andren Farben rings um den Leib haben.
Zsstzg. vielfach zu 1, z. B.: Ált-: Faß-B., der alte Fässer etc. ausbessert. —
Bállen-: Waaren in Ballen packend, Packknecht. Berlichingen 133. —
Bāūch-: B–in, Schwangere, die durch Binden des Bauchs die Schwangerschaft verheimlicht. Fischart Garg. 63a. —
Bêsen-: Grob wie ein V., vgl.: Das Jdeal von einem B. . 12, 20; Laufen wie ein B. Brem. Wörterb. 1, 81 etc. — Blátt-, Bltter-: die Riethblätter für den Webstuhl fertigend, Blattsetzer. — Būch-. —
Bǘrsten-: Schimpfen, laufen, saufen wie die B. s. Bursch, Anm., Bürsten und Jgel. —
Drāht-: Hafen-B. Hausbl. (1856), 1, 28 ff. —
Esel-: Fischart B. 54a, s. 1. Mos. 49, 11. —
Fáß-: Böttcher, s. d.: Laufen wie ein F. — Man unterscheidet nach der Größe der von ihnen hauptsächlich gefertigten Gefäße: Klein- (Kübler) und Groß-B. (Kiemer, Küf(n)er), jene nach der Farbe des von ihnen hauptsächlich verarbeiteten Holzes auch Weiß- (Fichtenholz etc.), diese Roth- (Rothbuchen) und Schwarz-B. (Eichenholz) genannt. —
Gárben-: Pcalm 129, 7 u. o. —
Grōß-: s. Faß-B. —
Hāfen-: Topf-B., der irdnes Geschirr mit Drahtgeflecht bindet, um es weniger zerbrechlich zu machen. Hebel 3, 448. —
Klēīn-: s. Faß-B. — Kránz-. — Rá- stel-: s. Rastel. — Rêben-. — Rōth-, Schwárz-: s. Faß-B. —
Tóvf-: Hafen-B. — Vōr- [3]: mund- artlich, veralt.: Ein den Leichen über Kinn und Mund gezogener weißer Leinwandstreif. —
Wēīß-:
1) s. Faß-B. —
2) Tüncher, Anstreicher. 3, 275. ς c
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