Faksimile 0145 | Seite 137
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Bildnis
Bíldnis, n., –ses; –se; –chen; -:
Bild, Abbildung eines einzelnen mit dem Urbild zu vergleichenden Gegenstandes, am häufigsten Porträt: 2. Mos. 20, 4; 5, 5, 8 etc.; In einer Gemäldegallerie sind viele Bilder, darunter auch B–se berühmter Personen. Eberhard; „Doch gesegnet wenn am Schluß der Reise | ich das edleB. wieder finde“ [in dir]. Nicht ein B. [eine bloße Ähnlichkeit], wirklich siehst du jene | hohe Tochter des verdrängten Bluts. G. 1, 175; Dies blühende, glühende B. [die Mädchengestalt]. Heine Lied. 79; Die treueste und pünktlichste Älhnlichkeit ist die erste und unerläßliche Bedingung des B–ses. WHumboldt 3, 324; Das B. [Porträt] zum Gemälde [Kunstwerk] zu erheben. ebd.; Ein weiblich B. Sch. 410a; Ein Mensch, so nur gemalt, ihn kennte Jeder | als B. des Entsetzens, spräch’ er Nichts. Schlegel Cymb. 3, 4; Der eroberten Stadt war das B. [es war so wie in einer eroberten Stadt]. V. Ov. 2, 255; Er gedachte im Geist des edlen Antilochos’ B. [fast = des Antilochos, s. Bild 1b]. Od. 4, 187; Ihr B. zum Sprechen getroffen. W. 15, 18 etc.
Anm. Früher auch ost fo., z. B.: SClara EfA. 2, 555; Eppendorf 7; 23; Stumpf 417b; Zinkgräf 1, 248; Viele B–sen. 231; Zwingli 2, 25; 27 etc. Beispiele älterer Bed.: Schickt zu Penelope ein B. oder Gespenst unter der Gestalt Iphthimä. Schaidenraißer 19a; Solche B. [Traumbild] stund neben dem Bett . .., die B. oder Geist antwortet. ebd.; Aus männlicher B. und Natur zu einem Weib und widerum aus einem Weib in männliche Gestalt verwandelt. 46a; Schlaf, der billig ein B. des Tods wird genannt. 55 b.
Zsstzg. vgl. die von Bild, z. B.: Áb-. Fischart B. 194a.
Eben-: Zierte er seine Gemälde mit den E–sen vieler Mitbürger. G. 31, 93.
Grēūel-: O G., König ohne Ehr’ und Scham. FSchlegel Al. 23.
Jámmer-: Der Zerstörung J. | und sie hieß Jerusalem. Heine Rom. 227.
Mánns-: Er ist ein stattlich M. V. Sh. 2, 17.
Vōr-: veralt. = Abbildung. Zwingli 2, 26. Zāūber-. Müllner 3, 156 U. ä. m.