Bergen
I. Bérgen: Zeitw., das von den Hw. Berg, Berge abgeleitet ist und deßhalb schwache Form hat, nicht zu verwechseln mit dem starkformigen B. (s. d. II.), wovon umgekehrt die Hw. stammen:
1) intr. (haben), den Sommer durch sich mit Vieh auf einer Bergweide aufhalten. s. Alpen. —
2) intr. (haben), veralt.: Bergbau treiben. Sprchw. 444. —
3) tr. in Zsstzg. s. d., berghoch aufthürmen, wofür auch, doch meist im Partic., gebirgen vorkommt: Fest gebirgt auf Wellenmacht [hat er die Wolken]. 16, 142; Wie Wogen des Weltmeers | gegen den Fuß gebirgter Gestade. Ihre schneegebirgten Brüste. Ros. 71 [weiß emporschwellend] etc. —
4) s. Her-b.
Zsstzg. z. B.: Āūf- [3]: Beete a., aufrücken, sie in der Mitte der Länge nach erhöhen; Der Teufel bergt die kleinste Sünde auf. Spate. — Häufiger: Am Fuß der aufgebirgten Zacken. W. 20, 209; Das Meer, so fürchterlich | kaum aufgebirgt, sinkt. 187, vgl.: Uralt ... ... sei das hier Emporgebirgte. G. 12, 126. — Aūs- [3]: Das Meeresufer ist ausgebergt, um das platte Land zu bewahren. Spate, veralt. — Be-, Durch-: Das steinige Arabien ist mit Sandhügeln überall be- oder durchberget. Ders. —
Eīn-: mit Bergen einschließen: Ein eingebergtes Land. Ders. —
Empōr-: s. aufb. —
Hér-:
1) intr. (haben): Jrgendwo seine Herberge, seinen Aufenthalt haben, verweilen: Haben wir auch Raum in deines Vaters Haus zu h. 1. 24, 23 etc.; Die Wissenschaften h. bei uns, reisen mit uns. Plato verhält sich zu der Welt, wie ein seliger Geist, dem es beliebt, einige Zeit auf ihr zu h. Der Leib, das Haus, in dem der Geist | geherbergt so viel Jahre. Hier herbergt Unbestand, dort wohnt Vergnügenheit. Ließ man h. [sich aufstellen] ... | vor des Wildes Wechseln die stolzen Jäger. N. 81; Jhr in jenem Geklüft herbergende Löwen. Ov. 1, 209; Die Herd’ ... durchstreift die langen Wüsten und H. | nie. G. 3, 342. —
2) tr.: Herberge geben, aufnehmen: Sie die Nacht im Hause h. 19, 15; Herberget gerne! [seid gastfrei]. 12, 13; Die Gefangnen herbergte das Verließ. Sch. 4, 256; Wer nährt,’wer herbergt euch? 4, 34; Freundlich den ganzen Mond herbergt er mich. Od. 10, 14; In h–der Bucht. 142; Triton’s Söhn’, im Gewässer der Meerabgründe geherbergt. Mosch. 2, 119. — Dazu: Herberger(in), Person, die Herberge giebt, nach auch eine zu Miethe wohnende. Nbnf. Herbergieren, Herbergierer etc., z. B.: Erbvergleich §. 47. — Für das Trans. häufig: Be-h.: Gäste be-h.; Traurige Nachtvögel [Gedanken] bei sich be-h. 22, 16; Einen furchtbarlichen Geist in sich be-h. M. 2, 291; Das Dickicht des Urwalds beherbergt nur zwei schöne Palmenarten. gB. 2, 223 etc. — Nbnf. Beherbigen. Unst. 1, 145; beherbrigen. 1, 298 etc.; Der Beherberger. 4, 295; Die Beherbergung. 7, 168 etc. — Vōr- [3]: vgl.: Wie Wogen des kommenden Weltmeers | gegen den Fuß vorgebirgter Gestade. etc.
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