entbehren
Ent~bêhren, tr.:
ohne etwas Nothwendiges oder von uns oder Andern für nothwendig Erachtetes sein, (vgl.: Vermissen, Entrathen), häufig mit Genit. statt des Obj.: Die Luft, welcher sie doch nicht e. konnten. 17, 9; Die aufgeklärten Staatsmänner, deren Östreich nicht entbehrt. [woran es ihm nicht fehlt]; Genieße was dir Gott beschieden, | entbehre gern, was du nicht hast. Ein Herz, das sucht, fühlt wohl, daß ihm Etwas mangle, — ein Herz, das verloren hat, fühlt, daß es entbehre. Wie köstlich ist des gegenwärt’gen Freundes | gewisse Rede, deren Himmelskraft | ein Einsamer entbehrt. [Gleim] hätte ebensowohl des Athemholens entbehrt, als des Dichtens und Schenkens. Etwas Speise zu sich zu nehmen, die er den ganzen Tag entbehrt hatte. Intentionelle Farben sind solche, die innerhalb des Durchsichtigen der Bedingung, sich zu manifestieren, e. Der Esel kann die Kost auf heute wohl e. 1, 52 („,der Kost“ F. 2, 438); Ovid, der in seinem Exil zu Tomi die Glückseligkeit schmerzlich vermisst, die Horaz in seinem Tibur so gern entbehrt. 1196a; Müßte er seines lieben Weibes entrathen, so könne er auch ihres Schmucks e. 1, 255; Ich habe das Buch, das du in meiner Abwesenheit mitgenommen, nicht entbehrt [d. h. gebraucht], obgleich ich es sofort vermisst [als fehlend wahrgenommen]. — Der substant. Infin. = Entbehrung: Jedem Lande ward für jedes trübe E. irgend eine freundliche Vergütung. 2, 259; Der schöne Wechsel zwischen E. und Genuß. 492; Auf deinen Händen mich über alle das E. auszuweinen. 18, 8, s. Entbehrnis.
Anm. Mhd. enbern, das nach obgleich es die Bed. hat: ohne Etwas sein, von unserm e. durchaus verschieden sein soll, wohl Zsstzg. von bären (tragen, an sich haben, vgl. Gebärde etc.) und ent (die Trennung bezeichnend) = Etwas nicht mehr an sich haben, nicht haben. Veralt.: Emperen. 8, 51a; 115a etc., mit starkformiger Abwandlung: entbar, entboren. Vgl. 3, 145 etc. und s. entrathen.
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