Beet
Bêêt: 1) ſ. Bede. — 2) n., –(e)s; 0: Bienen-
harz, Vor- oder Stopfwachs, Vorſtoß. — 3) n., –(e)s;
–e, (–en); –chen, lein; -: Nbnf. von Bett (ſ. d. und
Anm.), doch jetzt (ſ. Anm.) im Allgem. nur: ein etwas
erhöhter, für Gewächſe beſtimmter Platz, urſprüngl. in
der Form eines Rechtecks, doch z. B. auch: An einem
runden B., welches mit einem Chaos der herrlichſten Blumen
prangte. FSchlegel Luc. 40 ꝛc.; ferner z. B. von ſchwim-
menden Pflanzen: Bei einem großen B. von treibendem
Seegraſe vorbeigekommen. Forſter R. 1, 86 ꝛc.; auch übertr:
Ein Streifchen Abendröthe ſah man im Weſt noch glühn,|
doch auf azurnem B–e den Mond im Oſt ſchon ziehn. Grün
Ritter 10 ꝛc.; im ’eigentl. Sinn aber z. B.: Die B–e
eines Parterres. G.; Die Rabatten, ſowie die B–e. Derſ.;
Die weiteſte Fläche glich einem wohlgeebneten B–e. Derſ.; Um
Peterſiljen-B–e, | auchB–e voll Salates, | Saurampfers
und Spinates .. | im Garten anzulegen. V. ꝛc. — 4) in
Schleſien ein durch Furchen abgeſonderter Ackertheil
von feſtſtehnder Breite, daher als Flächenmaß, ſ.
Weinhold. — 5) bei den Brauern die viereckigen Hau-
fen, die aus der gequellten Gerſte auf der Tenne gebil-
det werden. Karmarſch 1, 198. — 6) der Raum zwiſchen
den Ahren auf der Tenne, wo die Garben zuſammen-
ſtoßen, der „Zuſammenſtoß“. Adelung. — 7) f.; uv.,
(–en): Mangold, Beta vulgaris, woraus man, das
Fremde uns an- und umdeutend, auch Beiße und Beiß-
kohl machte.
Anm. In Bed. 2 wohl nicht mit lat. bitumen (Harz),
vgl. Beton, zuſammenhängend, ſondern ſ. 6 und vgl.: Vor-
und Zuſammenſtoß. — Den Zuſammenhang von 3 bis 6 u.
Bett (ſ. d. 1e) zeigen Formen wie: Blumenbetten. Kant
Sch. u. E. 5; Die Gartenbetter. Haller 63; Schnee-
beet. Tſchkdi Th. 324; Gletſcherbeet. 490 neben:
Gletſcherbett. 487; ferner: Das Bachbeet. Linck
Schl. 3; Flußbeet. Forſter R. 1, 18; Hölderlin H. 1, 21 ꝛc.;
ferner bei Geßner, der für Bett „Beth“ ſchreibt, z.B. 3, 79;
125; 126 ꝛc.: Die Blumen in ſchöngeordnete Beeten ge-
ſammelt. 3, 75; Wie der braune Gärtner die Beeten um-
gräbt. 153 ꝛc., welche Form der Mz. ſich z. B. auch findet:
FNicolai Fr. 53; 59; Rückert Roſt. 34b ꝛc., und ſo auch:
Dieſem Beeten- und Blumen-Rund. G. 20, 65.
Zſſtzg. zu 3 nach allen darauf befindlichen Pflan-
zen, z. B.: Aſtern-, Aurikeln-, Blumen-, Cham-
pignons-, Levkoyen-, Lilien-, Nelken-, Peterſilien-,
Roſen-, Salat-, Spargel-, Spinat-, Vergißmein-
nicht-, Veilchen-B. ꝛc., ferner z. B.: Acker-: Ggſtz.
Garten-B. ꝛc. — Früh-: Treib-B., worauf man die
Früchte vor der gewöhnl. Zeit hat. — Gárten-. —
Küchen-: in einem Küchengarten, Ggſtz. Blumen-,
Prunk-, Zier-B. — Lōh-: Treib-B., wo Lohe als
Treibmittel angewendet wird. Forſter A. 3, 222. —
Míſt-: ſ. Loh-B. — Néſſel-: auch übertr.: Ein N.
von Intriguen zu jäten. König Kl. 2, 214. — Pflán-
zen-: für junge zu verpflanzende Pflanzen. —
Prúnk-: ſ. Küchen-B.: Gärten mit flachen Blumen-
und ſonſtigen P. G. — Sāmen-: vgl. Pflanzen-B.
und ſ. Kutſche. — Sāūm-, Schmāl-: Rabatte,
ſchmales B. zur Einfaſſung. — Schnírkel-: mit
Schnörkeln verziert. Blumauer 1, 161. — Trēīb-:
worauf Pflanzen getrieben werden, ſ. Loh-, Miſt-B. —
Wángen-: übertr.: blühnde Wangen: Nach der Lieb-
ſten W–en. Rückert Erb. 1, 111. — Zīēr-: ſ. Prunk-B.
u. ä. m.
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