Faksimile 0113 | Seite 105
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Beet
Bêêt: 1) s. Bede. 2) n., –(e)s; 0:
Bienenharz, Vor- oder Stopfwachs, Vorstoß. 3) n., –(e)s; –e, (–en); –chen, lein; -: Nbnf. von Bett (s. d. und Anm.), doch jetzt (s. Anm.) im Allgem. nur: ein etwas erhöhter, für Gewächse bestimmter Platz, ursprüngl. in der Form eines Rechtecks, doch z. B. auch: An einem runden B., welches mit einem Chaos der herrlichsten Blumen prangte. FSchlegel Luc. 40 etc.; ferner z. B. von schwimmenden Pflanzen: Bei einem großen B. von treibendem Seegrase vorbeigekommen. Forster R. 1, 86 etc.; auch übertr: Ein Streifchen Abendröthe sah man im West noch glühn,| doch auf azurnem B–e den Mond im Ost schon ziehn. Grün Ritter 10 etc.; im ’eigentl. Sinn aber z. B.: Die B–e eines Parterres. G.; Die Rabatten, sowie die B–e. Ders.; Die weiteste Fläche glich einem wohlgeebneten B–e. Ders.; Um Petersiljen-B–e, | auchB–e voll Salates, | Saurampfers und Spinates .. | im Garten anzulegen. V. etc. 4) in Schlesien ein durch Furchen abgesonderter Ackertheil von feststehnder Breite, daher als Flächenmaß, s. Weinhold. 5) bei den Brauern die viereckigen Haufen, die aus der gequellten Gerste auf der Tenne gebildet werden. Karmarsch 1, 198. 6) der Raum zwischen den Ahren auf der Tenne, wo die Garben zusammenstoßen, der „Zusammenstoß“. Adelung. 7) f.; uv., (–en): Mangold, Beta vulgaris, woraus man, das Fremde uns an- und umdeutend, auch Beiße und Beißkohl machte.
Anm. In Bed. 2 wohl nicht mit lat. bitumen (Harz), vgl. Beton, zusammenhängend, sondern s. 6 und vgl.: Vor- und Zusammenstoß. Den Zusammenhang von 3 bis 6 u. Bett (s. d. 1e) zeigen Formen wie: Blumenbetten. Kant Sch. u. E. 5; Die Gartenbetter. Haller 63; Schneebeet. Tschkdi Th. 324; Gletscherbeet. 490 neben: Gletscherbett. 487; ferner: Das Bachbeet. Linck Schl. 3; Flußbeet. Forster R. 1, 18; Hölderlin H. 1, 21 etc.; ferner bei Geßner, der für Bett „Beth“ schreibt, z.B. 3, 79; 125; 126 etc.: Die Blumen in schöngeordnete Beeten gesammelt. 3, 75; Wie der braune Gärtner die Beeten umgräbt. 153 etc., welche Form der Mz. sich z. B. auch findet: FNicolai Fr. 53; 59; Rückert Rost. 34b etc., und so auch: Diesem Beeten- und Blumen-Rund. G. 20, 65.
Zsstzg. zu 3 nach allen darauf befindlichen Pflanzen, z. B.: Astern-, Aurikeln-, Blumen-, Champignons-, Levkoyen-, Lilien-, Nelken-, Petersilien-, Rosen-, Salat-, Spargel-, Spinat-, Vergißmeinnicht-, Veilchen-B. etc., ferner z. B.: Acker-: Ggstz. Garten-B. etc.
Früh-: Treib-B., worauf man die Früchte vor der gewöhnl. Zeit hat. Gárten-.
Küchen-: in einem Küchengarten, Ggstz. Blumen-, Prunk-, Zier-B.
Lōh-: Treib-B., wo Lohe als Treibmittel angewendet wird. Forster A. 3, 222.
Míst-: s. Loh-B.
Néssel-: auch übertr.: Ein N. von Intriguen zu jäten. König Kl. 2, 214.
Pflánzen-: für junge zu verpflanzende Pflanzen.
Prúnk-: s. Küchen-B.: Gärten mit flachen Blumen- und sonstigen P. G.
Sāmen-: vgl. Pflanzen-B. und s. Kutsche. Sāūm-, Schmāl-: Rabatte, schmales B. zur Einfassung.
Schnírkel-: mit Schnörkeln verziert. Blumauer 1, 161.
Trēīb-: worauf Pflanzen getrieben werden, s. Loh-, Mist-B.
Wángen-: übertr.: blühnde Wangen: Nach der Liebsten W–en. Rückert Erb. 1, 111.
Zīēr-: s. Prunk-B. u. ä. m.