Faksimile 0105 | Seite 97
Faksimile 0105 | Seite 97
Faksimile 0105 | Seite 97
Faksimile 0105 | Seite 97
Faksimile 0105 | Seite 97
Faksimile 0105 | Seite 97
Faksimile 0105 | Seite 97
Faksimile 0105 | Seite 97
Faksimile 0105 | Seite 97
Baum
II. Bāūm, m., –(e)s; Bäume; Bäumchen, lein; -:
1) Bez. der größten u. ſtärkſten Pflanzen, die mit
einem holzigen Stamm ſich über die Erde erheben,
welcher erſt in gewiſſer Höhe ſich in Aſte u. Zweige
theilt, dadurch verſch. v. dem Strauch (ſ. d.), deſſen
Stamm gleich über der Erde ſich in mehr od. weniger
Aſte v. geringerer Stärke auflöſt (ſ. auch Staude): Die
Wallnüſſe wachſen an Bäumen, die Haſelnüſſe an Stauden,
13
Brombeeren an Sträuchern ꝛc. (vgl.: Roſen-B.); Sicher
Uebertreibung; | wer den Strauch mit umgehauen, | macht
daraus gern einen B. Müllner 2,37; Der niedre Strauch erwuchs
zum B. Salis 9; Mag der junge Buſch zum B. ſich erheben. G.
13, 297; Es iſt kein B., der nicht zuvor ein Sträuchlein geweſen.
Sprchw., wobei, wie man ſieht, der Unterſchied nur
auf die Größe u. Stärke bezogen wird. Vielfache
Sprchw., wobei B. (ſ. 3) oft als Bild des Menſchen
ſteht: An der Frucht erkennt man den B.; Ein B., der in
einen Scherben geſetzt iſt, kann nicht groß werden; Auf den
erſten Hieb fällt kein B.; Je höher der B., je ſchwerer der
Fall; Liegt der B., ſo klaubt Jedermann Holz; Alte Bäume
verpflanzen ſich nicht gut; Die ſtarken Bäume brechen am
erſten; Es iſt dafür geſorgt, daß die Bäume nicht in den
Himmel wachſen; Es iſt nicht allen Bäumen eine Rinde
gewachſen; Den Finger zwiſchen den B. u. die Rinde ſtecken;
Sie hörten v. zwei Parteien, ſaßen mitten drinnen zwiſchen
B. u. Borke. Gutzkow; Man gelangt nicht zum Gemeinbe-
griffe, weil ſich Alles in Einzelheiten auflöſt u. wie der tiefdeutige
Volksausdruck ſagt: Man ſieht den Wald vor lauter Bäumen
nicht. Auerbach; Die Kunſt die Bäume hinter den Wald zu
verſtecken. Börne ꝛc. Ein Spiel wie ein B. (vgl. baumhoch),
ein großes Spiel, zumal beim LHombre. Zu B.
fallen ꝛc., ſ. baumen; Verwechſelt das Bäumchen! (ein
Spiel) ꝛc. 2) Die verſchiednen Arten der Bäume
d
9 .
werden theils durch beſondre Namen bezeichnet, z. B.:
Ahorn, Birke, Buche, Ceder, Cypreſſe, Eibe, Eiche,
Eller, Erle, Eſche, Espe, Fichte, Flieder, Föhre, Hol-
lunder, Kiefer, Lärche, Linde, Palme, Pappel, Rüſter,
Tanne, Ulme, Wachholder, Weide u. v. a., theils durch
Zſſtzg. (ſ. d.), wobei wir namentl. auf die nach den
Früchten benannten aufmerkſam machen, z. B.: Die
dichte Fülle der Lorbeer-, Oliven-, Mandel-, Feigen-, Wallnuß-,
Kaſtanienbäume. Kohl A. 2, 153. So auch: Apfel-, Birn-,
Kirſch-, Pflaumen-, Pomeranzen-, Citronen-B. u. v. a. Zu
jenen erſten (ſ. auch bäumen II. u. vgl. Holz) kann
pleonaſtiſch noch B. gefügt werden, vgl. Zſſtzg. wie
Tigerthier ꝛc.: Ein Fichten-B. ſteht einſam ... Er träumt
v. einer Palme. Heine; Unter dem Palm-B. Dſ. ꝛc. Umge-
kehrt kann auch bei den nach Früchten benannten, wo
keine Zweideutigkeit zu befürchten iſt, B. fortbleiben
(ſ. Apfel 2): Der B. lautet abgekürzt: der Pfirſich, wie
der Bux, Lorbeer, Kornell, Wallnuß u. neben weiblichen For-
men auch der Palm, der Mai, Ulm [ſ. d.] und vormals der
Cypreß, der Ceder, Citron, Pomeranz, Pappel, Platan. V.
1, 187. Die Blüthen v. Birnen, Äpfeln, Kirſchen,
Schwarzdorne, Ulmen u. Espen drangen trotz der Kälte her-
vor. Forſter Anſ. 1, 417; Die Blüthe, beſonders der Frucht-
bäume, Äpfel, Birnen, Kirſchen u. Orangen. Tieck Nov. Kr.
4, 87; Unter den Fliederſträuchern od. Sauerkirſchen der
Heimath. Kohl A. 2, 226; Mit .. Geſträuch umpflanzt,
als ... Ulmen, Seekirſchen. Heinſe Ard. 2, 237; An den Fei-
gen waren alle Blätter heraus u. die Früchte hatten ange-
ſetzt. ... Die Mandeln hingen ſehr voll. G. 23, 352; Mit
den ſilbernen Blüthen der Mandel. H. 9, 135; Hundert-
jährige Eichen, blühende Mandeln, wilde Olivenbäume. Hettner
gr. R. 227; Die Mandeln blühten röthlich. PHeyſe Nov.
165. Nicht nur Erlen, Weiden, Haſelnüſſe, ſondern auch
Birnbäume ꝛc. Kohl Südr. 2, 106; An der Kohlenbildung
dieſer Perioden nahmen . . . Wallnüſſe u. Ahorne Antheil.
Burmeiſter Geſch. 509; Ahorne, Roßkaſtanien u. Linden. 362
(ſ. Ahorn Anm.); Die Myrte ſtill u. hoch der Lorbeer
weht. G. 1, 137; Ein hochgewipfelter Maulbeer. V. Ov. 1,
207; Auch der ſchwarze Maulbeer war ein Lieblingsbaum
meines Vaters. Kerner Bilderb. 120; Und erhing ſich an den
Goldpom’ranzen. Talvj 2, 99; Von Schleh umrankt u. Flie-
der. HvKleiſt; Als aber die Schlehen blühten. Hebel 3, 369
u. ä. m. Hierher gehören auch Zſſtzg. wie die fol-
genden: Am Weg, der nußbeſchattet zum Rheinfels führt
empor. Freiligrath Garb. 121; Grün von Wallnußlaub. Gd.
2, 277; Mit Haſelnußſtöcken. Kerner Bild. 115; Von Öl-
gezweig umſchattet. WHumboldt 3, 49; Der ſchönen öl-
bekränzten Hügel. Tieck A. 1, 16; Ölblatt (ſ. Blatt II.
1). Apfel-, Birn-Blüthen u. ä. m. ſehr gewöhnlich.
Bei den Zſſtzg. verdienen beſondre Beachtung noch
die, wo ein Eigenſchaftsw. die Frucht näher be-
ſtimmt. Die ſtrengen Grammatiker verwerfen bekannt-
lich Formen wie die folgenden: Die runden od. blauen Pflau-
menbäume. Döbel 3, 12; Mit den ſüßen und bittern Mandel-
bäumen. Reichhard Gart. 2, 136 ꝛc., weil eben nicht die Bäu-
me, ſondern die Pflaumen blau, die Mandeln bitter ꝛc.
ſind(vgl.: Doch grün des Lebens goldner Baum. G. 11, 82=
Goldfrüchte tragender Baum). Der wilde Kirſchbaum
(Höſer V. 269) dagegen heißt es ganz korrekt, weil hier
in der That der Baum wild od. unveredelt iſt, dagegen
würden die „wilden Kaſtanienbäume“. JKerner Bild 37
ſtatt Roßkaſtanienbäume wieder für tadelhaft gelten.
Unſre klaſſiſchen Schriftſteller freilich u. der Sprach-
gebrauch erlauben ſich größere Freiheiten, z. B.: Eine
ſolche zahme Wildbahn. G. 20, 8; Ein kleiner wilder
Schweinskopf. 26, 146; Der weiße Sklavenhandel. Boden-
ſtedt 2, 22 u. ä. m. Ein franzöſiſcher Sprachlehrer, deut-
ſches Wörterbuch ꝛc. ſind vom Sprachgebrauch anerkannt.
Doch findet ſich auch das ganz korrekte: Sauerkirſch-
baum (OMüller Med. 1, 150, vgl.: Maikirſchbaum. V. 3,
~-; Holzapfelbaum Sh. 1, X. ꝛc.) u. (ſ. o.): Die ſauren
Kirſchen ꝛc. So auch: Bittermandelbaum ꝛc. (ſ. Alt Anm.
u. Arm II. Anm.). Beachtung verdient endlich
das doppelte Baum als Beſtimmungsw. u. Grundw.
in Baumwollenbaum (od. = Staude), vgl. Seealpenſee.
Kohl Alp. 2, 52. Zuweilen findet ſich in der Zſſtzg. eine
Pflanze als Baum bez., die ſonſt gewöhnl. dieſen Na-
men nicht hat, z. B.: Unter Mandel-, Wein- u. Feigen-
bäumen. 244 (gew. Weinſtock) u. ä. m. 3) B. übertr.
nach der Ahnlichkeit, zumal v. Dem, was wächſt u.
zunimmt, wie Menſchen, ein ſich verbreitendes Ge-
ſchlecht, Hoffnung, Leben u. ä. m., z. B.: Wir [Men-
ſchen] wollen wachſen .. u. wenn der Blitz .. bis zur Wur-
zel dich hinunter ſpaltet, armer B.! Hölderlin H. 1, 67 (vgl.
Aſt); Wiederheben muß der B. des Ruhmes [Ritter Hein-
M1
rich] | zu dem Lichte ſeiner vollen Krone. Chamiſſo 6, 251;
Da ſanken Stamm u. Äſte dem Helden-B. Burgund. Grün
R. 34; Dieſe 32 edle Ahnen u. Äſt auf einen Stammen u. B.
zu bringen. Fiſchart B. 245a (vgl. Stammbaum); Freu-
dig ſieht ſie aus ihrem Schoße | einen blühenden B. ſich er-
heben, | der ſich ewig ſproſſend erneut. | Denn ſie hat ein
Geſchlecht geboren ꝛc. Sch. 491b; Stumpf 311b; Am B.
der Menſchheit drängt ſich Blüth’ an Blüthe. Freiligrath 2,
125; In alle Himmel hoch wächſt ſeiner Hoffnung B. Rückert
Roſt. 16a; Soll der B. des Wunſches mir Frucht tragen?
Mak. 1, 120; Dämmere Schatten um des Lebens B.
Salis 21 (verſch. davon 1. Moſ. 3, 22, der ewiges Leben
gewährende B., ſ. auch Rückert 1, 80 u. Lebens-B.);
B. der Freiheit, den wir uns begoſſen, | wirſt du nie mehr
aus der Erde ſproſſen. Platen 6, 22; Der .. B. des Himmeks,
deſſen Blüthen Sonnen .. ſind. IP. 3, 103; Wo im Blauen
übergrenzt | blüht der goldnen Sonne B. Rückert 1,408 U. ā. .
4) Das aus einem ganzen B. gefertigte od. doch die
Geſtalt eines B–es habende, wenn auch aus anderm
Stoff Gefertigte (ſ. d. Zſſtzg. u. vgl. Bock 1h): Wenn
auch alle Teufel ... mit eiſern Bergen u. ſtählen [ſtählernen]
Bäumen dran hielten. Luther 8, 318a; Den B. auf beiden
Schultern, Achſeln tragen. 6, 115b; Forſter Br. 2, 356 [v.
Achſelträgern; vgl. Hebebaum ꝛc.]. Hängt man doch
einen B. [vgl. Stall-B.] zwiſchen Pferde, die ſich nicht mit
einander ſtallen können. Jahn M. 163. In der Sparren dürre
Bäume. Sch. Bäume des Schlittens (Schwellen), die
auf der Erde gleitenden den Schlitten tragenden Haupt-
hölzer; einer Karre, einer Leiter, die Seitenhölzer.
Keine vermöcht’ ein ſo feines Gewand auf künſtlichem
Webſtuhl | feſt mit der Spule gewirkt vom langen B–e
[Webebaum] zu ſchneiden. V. Th. 18, 34; Der Zöllner,
indem er den B. [Schlagbaum] in die Höhe ließ. HKleiſt E. 1,3;
Etwas geht über die Bäume (ſprchw., zunächſt hergenom-
men vom Pferde) = überſchreitet alle Schranken ꝛc.
Es konnte wohl als Tiſchrede über den B. gehn. Hippel 10,
125 [mit durchſchlüpfen, durchgehn]. Das Packetboot
hat wieder in den B. gelegt. Runge 2, 67 [womit der Ein-
gang zum Hafen geſchloſſen wird] Hafen-, Schwimm-
B. Außer B–s ſein. Gryphius 707. Von den Bäumen
auf den Flüſſen den Weg der Schiffe zu ſperren (z. B.:
Ober-, Unterbaum, am obern oder untern Fluß
gelegen) ſind in manchen Städten Gegenden be-
nannt, z. B. in Hamburg das Baumhaus. Hagedorn
1, 185; Schütze 1, 128; Winſerbaum oder Baum = Ge-
fängnis u. ſ. w. Mit Allen ſinke dann der unentweihte
B. [Nachen]. LHNicolai 1, 218; Seit Cybelens Fichten-
baum | ſeine Reiſe hat genommen. Opitz 2, 110; Der B.,
wo Sieben, mit des Seilers Tochter Hochzeit gehalten.
Grimm M. 16 [Galgen]; So geht’s zu böſen Häuſern od.
gar zu böſen Bäumen. Hebel 3, 216; Da ſtehet mein Nach-
bar in einem Todten-B. [ſ. d.] . ., ſchütte ihn aus den B.
Pauli Sch. u. E. Kap. 260 u. ä. m., ſ. die Zſſtzg. ſtatt
deren, wo der Sinn klar iſt, oft das Grundwort allein
ſteht. 5) B., bei einem gewiſſen Kartenſpiel der
Treffbube: „Kreuz dem B.!“ Herausforderung dieſer
Karte durch ein ausgeſpieltes Trefle-Blatt, ſ. Hebel 2,
266.
Anm. Veralt. Mz. Baum(e). Ryff Th. 5; Weidner
149 ꝛc.; Bäumer. SClara E. f. A. 3, 286; 287; Wacker-
nagel 3, 1, 924 Z. 13 ꝛc. Als Beſtimmungsw. auch
Baumes-Blüthe. Talvj 2, 62; -Rinde. Scheffel 167;
-Schatten. Bodenſtedt 1, 133; -Zweig. Heine Lied 79 ꝛc., fer-
ner: Bäume-Fürſtin. Reithard 17; -reich. Rahel 1, 26 ꝛc.
Wahrſcheinlich v. bauen (ſ. d. 7 u. 9b) als Bez. des Ra-
genden (vgl. Bäumen I. u. Purzelbaum), ſchwerlich, wie
Grimm meint, inſofern der B. zum Bauen dient.
Zſſtzg. (ſ. auch Bäumen II.), nam. in zahlreichen
botaniſchen Namen, wovon wir hier, mit Hinweis auf
Nemnich, nur einige, beſ. gangbare beiſpielsweiſe auf-
führen (vgl. 2), vgl. die Beſtimmungswörter, z. B.
zu Wurmrinden-B. Wurmrinde ꝛc.: Aāl-: Lonicera
xylosteum. Aālshorn-: Sambucus nigra.
Abrahams-: Keuſch-B. Ácker-: Qaercus ro-
bus. Ādler-: Aquilaria. Ämber-: Liqui-
dambar. Āmeiſen-: Triplaris. Áns- [4]:
Balken, ſ. Ans 2. Áſchen-: 1) Eſche, ſ. d.
~) Dieſer majeſtätiſche, ungeheure A. bildet die tragiſche
Schluß-Scene [des Ausbruchs der Vulkane]. Burmeiſter
Geſch. 79, von einer pinienförmigen Aſchenmaſſe.
Balancīēr- [4]: Balancierſtange. Bálſam-:
Copaifera, Balsamodendron. Bêêr-: ſ. d. Zſſtzg.
v. Beere, z. B.: Erdbeer-B., Arbutus; Lorbeer-B.,
Laurus; Maulbeer-B., Morus; Vogelbeer-B., Sorbus
aucuparia u. v. ä. Bérnſtein-: Der B. der
Vorwelt, Pinites succifer. Humboldt K. 1, 298 ꝛc.
Bīber-: Magnolia glauca. Bínde-: Heu-B.
Gotthelf U. 1, 190. Blāſen-: Colutea, Linſen-B.
Blēī-: durch Einwirkung von Zink aus Bleiſalzen
ſich niederſchlagende, baumartig gruppierende Blei-
kryſtalle, ſ. Silber-B. 3. Blóck-: Forſtw. Baum,
woraus man einen Blockſchneiden kann. Blūmen-:
deſſen Blüthen durch Duft od. Geſtalt als Blumen erſchei-
nen. Lewald W. 2, 169. Blǖthen-: blühender Baum.
Bōhnen-: Name verſchiedner Bäume, z. B.:
Connarus ꝛc., ſ. Baumbohne. Bréch- [4]: Schiff.:
unbearbeitete als Hebel oder Spaken gebrauchte Eſche.
Brēīt- [4]: Tuchm.: ein eiſerner am einen Ende
gabelförmiger Hebel zum Ausſpannen der Tücher,
Bauerfuß. Brétt-: Sägeblock zum Bretterſchnei-
den. Brōt-: Artocarpus, auch Brotfruchtbaum;
auch: Cycas circinalis; Affen-B., Adansonia; Johan-
nis-B., Ceratonia ꝛc. Brúſt- [4]: der runde Baum
vor der Bruſt des Webers, worauf ſich das Gewebe
windet, bei den Seidenwebern Spann-, bei den Sammt-
webern Pinne-B. genannt. Búchs-: Buxus u.
zwar ſowohl der ſeltnere baumartige: Hohe B., als
auch der in Gärten häufig als Einfaſſung gebrauchte
niedrige: Zwerg-B., oft als Trauerbaum. Mühlpforth 2,
28; 50 ꝛc. Man beachte die Behandlung dieſes Worts
als Stoffname, z. B.: Tannen, Buchen u. B. Jeſ. 41,
19; Cypreſſen, B. u. Eiben. Forſter R. 1, 48, ſ. Buchs.
Búndes-: ſ. Freiheits-B.: Ein Völkchen Hirten; | ſein
B. grünt ſtill am grünen Rhein. Salis 108. Búrzel-: ſ.
Purzel-B. Búſch-: 1) Buchs-B. 2) niedrig u.
ohne Geländer in Kegel- od. Kugelform gezogner Obſt-
B. Chríſt-. Weihnachts-B. Cyper-: Cy-
preſſe. Simrock Gudr. 249. Diānen-: ſ. Silber-B.
Dóll- [4]: Schiff.: in den Ruderfahrzeugen
unter dem Dollbord liegende Latten, worin die Dollen
liegen. Dóppel-: in zwei Stämmen aufſchießend.
Gutzkow R. 2, 69. Dōſen-: 1) Krummholz-B.
-, Töpfer.: Bäume od. Latten, die die Bretter mit den
auszutrocknenden Gefäßen tragen. Dráchen-:
Dracaena. Drámm- [4]: bergm.: die die beiden
Dramſäulen zuſammenhaltenden Bäume ꝛc. Drêh-:
1) ein wagerecht liegender, auf einem Pfahl beweglicher
Baum, den Weg zeitweiſe für Wagen u. Pferde zu
ſperren, Drehling, ſ. Roll-B. 2) Schiff.: eine
Spake zum ſtärkeren Spannen eines Taus. Dúll-:
Doll-B. Eben-: 1) Cytisus laburnum.
2) Taxns baccifera, ſ. auch Ebenholz. Eīs- [4]:
Eisbrecher, ein ſchräg im Waſſer ſtehnder Baum zum
Abhalten des Treibeiſes. Eīſen-: Sideroxylon;
Dracaena ferrea. Elſen-: Elſe, Rhamnus fran-
gula u. einige andre. Eſſe(n)- [4]: Balken,
worauf der obre Theil der Feuereſſe ruht. Eſſig-:
Färber-B. Fách-: 1) Fachbogen. 2) Grund-
u. Wehr-B., ſ. auch Mal-B. Fä́cher-: fächer-
förmig gezogner Spalier-B. Fáckel-: Vihurnum
opulus. Fáll-: 1) den Vogelſtellern, ein Baum
neben dem Vogelherde, auf welchen die Vögel fallen,
d. i. ſich ſetzen können, ſ. Platt-B. 2) [4] ein wie
ein Fallgatter niederfallender Balken, ein Thor zu ver-
ſperren, ſ. Schlagbaum u. ſo wie Dies auch eine Falle
für wilde Thiere. Döbel 153b. 3) ſ. Baumen, Anm.
Fä́ll-: Balken zum Fällen von Bäumen ꝛc.
Fä́rber-: 1) Rhus cotinus u. coriaria, Gärber-,
Tauer-B. 2) Connarus. Fāūl-: 1) Rha-
mnus frangula. 2) Viburnum opulus. 3) Pru-
nus padus. 4) Ligustrum vulgare. 5) ſ. Bau-
men, Anm. Féld-: ſ. Platt-B. Fēūer-: 1)
Wachholder. 2) []ſ. Rahm-B. Fírnis-: Rhus
vernis. Fíſcher-: Nyssa aquatica. Fláſchen-:
1) Annona. 2) Crescentia cujeta. Flēīſch-
[4]: zum Aufhängen des zu räuchernden Fleiſches in
den Feuermauern befeſtigt. Flīēgen-: Leim-B.
Flúß- [4]. Fránz-: Zwerg-B. Fránzen-:
Chionanthus. Frēī-, Frēīheits-: ein nam.
zur Zeit der erſten franz. Staatsumwälzung auf öffent-
lichen Plätzen als Zeichen der Freiheit aufgerichteter
Baum. Frúcht-: fruchttragender, Obſt-B.
Frǖh-: 1) Baum der zum erſten Mal trägt: Ein F.
kann nicht bald hauptgroße Nüſſe tragen. Mühlpforth 2, 45.
2) der frühreife Früchte bringt. Fǖge- [4]: ſ.
Fügebank. Ganítter-: Elaeocarpus. Gä́nſe-:
Acer platanoides. Gä́rber-: Färber-B.
Gárn- [4]: Ketten-B. Gárten-: im Ggſtz. der
wildwachſenden Waldbäume, die zahmen in Gärten ge-
zognen. Geländer-: Spalier-B. Gícht-:
Ribes nigrum. Gīēk- [4]: Schiff.: der Baum
zum Spann eines Giek- od. Brigſegels. Gíft-:
ein giftiger B., JP. 21, 76, nam. Rhus toxicodendron
u. vernis; Amyris toxifera ꝛc. Góld-: Lcuca-
dendron, Conocarpodendron. Götter-: Ailan-
thus. Góttes-: Ficus religiosa. Grénz-:
der die Grenze bezeichnende B. Grúnd-: Fach-B.,
Grundbalken, das große Querholz vor dem Gerinne
einer Mühle od. eines Wehrs, das Waſſer in einer ge-
wiſſen Höhe aufzuhalten, u. danach unterſchieden als
Mühlen- u. Wehr-Fachbaum. Gúmmi-: Sipho-
nia. Gúrken-: Magnolia acuminata. Hāfen-
[4]. —Hálb-: Kriechbaum, deſſen eineHälfte aufd. Erde
kriecht. Tſchudi Th. 263. Hánge-, Hángel-: Möſer
Ph. 2, 338; Friſch, ein leichter Sparren in einem Stroh-
dach. Hārz-: Baum, der Harz liefert, harzreich iſt,
zumal die Harztanne, Abies picea. Háſpel- [4]:
Rund-B. Hāūpt-: die hauptſächlichſten, ſtärkſten
Bäume eines Walds. Burmeiſter gB. 1, 202; 2, 258,
Forſtw., Oberbäume, die ſtärkſten vollkommen ausge-
wachsnen. Hāūs-: die unmittelbar auf dem
Grundmauerwerk liegenden ſtarken Schwellen des Müh-
lengerüſtes bei ſogen. deutſchen Mühlen. Hêbe-:
eine zum Heben v. Laſten als Hebel dienende ſtarke
Stange. Hérz-: Cerbera manghas. Hēū-
[4]: eine ſtarke Stange, ein Fuder Heu zu bäumen,
auch Binde-, Polter-, Wies-B. Hínter-: Garn-
B. Hollä́nder-: „Ein –– ſogen. H.
Sie verſtehen mich.“ Ein Baum, den die Holländer zu Schiff-
bauholz kaufen. Jffland 3, 145, vgl. Hamburger.
Hórn-: Ceratonia u. Carpinus betulns. Húnds-:
Faul-B. ꝛc. J-: ſ. Eibe. Johánnis-: Jo-
hannis-Brotbaum. Jūdas-, Jūden-: Cercis.
Káffe-: Coffea. Kélter- [4]: womit die
Schraube an der Kelter zugezogen wird. Kérmes-:
Quercus coccifera. Kérnobſt-: 1) ein Kernobſt
tragender, Ggſtz. Steinobſtbaum. 2) ein aus einem
Samenkern gezogner Obſtbaum. Kétten-: Garn-B.,
der hinterſte Baum am Webſtuhl, worauf das die Kette
bildende Garn gezogen wird. Kēūſch-: Vitex agnus
castus. Kīēn-: Pinus silvestris. Kírchweih-:
Bis zum Gipfel hinausgeputzt .., wie die Kirchweihbäume
die man in unſern Dörfern pflanzt. CVogt Oc. 1, 29.
Klápp-: Justitia hyssopifolia. Klétter- [4]:
dicke, große Kletterſtange. Immermann 12, 347. Klǖ-
ver- [4]: Schiff.: die hauptſächlich zum Ausſetzen des
Klüvers dienende Stange des Bugſpriets. Knópf-:
1) Conocarpus. 2) Cephalanthus. 3) Cercis.
Korállen-: 1) ein ſich äſtig verzweigender Korallen-
ſtock. 2) ähnlich ausſehnde Pflanzen, nam. Erythrina
und Solanum pseudocapsicum. Korínthen-:
Ribes alpinum. Kórk-: Quercus snber.
Kornēl-: Cornus mascnla. Krách-: Klapp-B.
Krēūz-: 1) = Grenz-B., der mit einem Kreuz
als ſolcher bez. iſt. 2) Acer campestre. 3) Rici-
nus communis. Krīēch-: Halb-B. Krúmm-
holz-: Krummholzföhre, Pinus montana, auch Zun-
der-B. Krüppel-: ſ. Zwerg-B. Kǖr-:
ſ. Baumen, Anm. Lách-, Láchter-: ein zu
beiden Seiten mit drei Hieben bezeichneter Grenz-
baum, allgemein Grenz-B. Lāde- [4]: Schiff.:
der zum Ein- und Ausladen ſogenannter Sturzgüter
ſenkrecht vor dem großen Maſt aufgeſtellte Baum.
Láng- [4]: ein das Vorder- und Hintergeſtell
eines Rüſtwagens verbindendes Holz. Lāūb-:
laubtragender, im Ggſtz. der Nadelbäume. Lǟūſe-:
1) Rhamnus frangula. 2) Lonicera xylostemum.
Lêbens-: 1) [3] das Leben unter dem Bilde eines
ſich verzweigenden Baumes gedacht: Das Laub an mei-
nem L. verfalbet ſich nach und nach. B. 311a u. o. 2) Leben
ſpendender Baum: Zu holen einen Zweig vom L. | und zu
geneſen hofft’ er noch davon. Rückert 1, 80; 1. Moſ. 3, 22
u. o. 3) das ſich baumartig veräſtelnde kleine Ge-
hirn. 4) mehrere Pflanzen, Thuja occidentalis u.
orientalis, hauptſächlich ſo genannt, weil ſie immer
grün ſind und ihr Holz der Fäulnis nicht leicht aus-
geſetzt iſt. Lēīm-: 1) Ilmus campestris und Acer
platanoides. 2) Leimbock, Leimſtange der Vogel-
ſteller. Lēīn-: Acer platanoides und Pinns cem-
bra. Lēīter- [4]: die ſtarken Seitenſtangen einer
Leiter, zwiſchen denen ſich die Sproſſen befinden.
Lēūchter-: Rhizophora mangle. Lícht-: 1)
Leuchter-B. 2) Schleiß-B. Līēbes-: Cercis.
Līlien-: Lyriodendron. Línſen-: 1) Cyti-
sns laburnum. 2) Blaſen-B. Lóch- [4]: Lach-
B. Löcher- [4]: in Papiermühlen der Block mit
den Löchern oder Trögen zum Stampfen der Lumpen.
Löffel-: Kalmia. Lōr-: Lorbeer: Voll Lor-
bäum’ und Myrten. V. Th. Ep. 4, 7. Lōtus-: Rha-
mnns lotus; Guajacum; Celtis; Diospyros. Lúft-:
1) [4] in den Windmühlen ein zum Lüften der Mühl-
ſteine, d. h. zum Höherheben des ſogen. Läufers die-
nender Baum. 2) Wind-B. (ſ. d.): L. vor der Sonne.
G. 40, 237. Lūv- [4]: ein beim Kielholen des
Schiffs, wenn es an den Maſten auf die Seite gewun-
den wird, durch die eben aus dem Waſſer kommende
Seite des Schiffs geſteckter Baum ꝛc. Mǟdel-,
Mǟgde-: Pinus silvestris, Juniperus Sabina.
Mahagōni-: Swietenia mahagoni, ſ. Akajou.
Māī(en)-: Birke, ſ. d. und Maie; Kohl Alp. 1, 290;
JP. 22, 107 ꝛc. Doch auch Prunus padus, Faulbaum.
Sprchw.: Hat er dort gleich ſo wenig zu thun als ein Mai-
baum zu Aachen. G. 5, 194. Māl-: 1) ein mit einem
Mal oder Zeichen verſehner Baum, Grenz-, Lach-B.:
Hier zeichnete . . kein M. fremde Wälder. Lichtwer 247. 2)
Fachbaum, weil dieſer die beſtimmte Höhe des Waſſerſtan-
des bezeichnet. Márk-: Mal-B. Máſt-: Segel-
B., ſ. Maſt. Máſtyx-: Schinus; Pistacia len-
tiscus. Māūs-: Faul-B. 1. Mêêr-: Koral-
lenſtaude. Mêhl-: Aleurites; Lantana; Vibur-
num lantana; Crataegus aria und oxyacantha; Co-
riaria. Melōnen-: Carica. Mílch-: Ahorn;
Cerbera manghas. Míttel-: 1) ſ. Schlag-B. 2.
2) ein Baum von mittlerer Stärke. Múſter-: in
den Muſtern oder figurierten Luſtſtücken der Gärten.
Mútter-: wovon Etwas herſtammt (ſ. Stamm-
B.), nam. der auf einem Schlage zu deſſen Beſamung
ſtehn bleiben muß, Schür-B. Nādel-: ein Nadeln
tragender B., im Ggſtz. der Laubbäume. Nél-
ken-: Cacalia Kleinia; Caryophyllus aromaticus.
Néſſel-: Celtis anstralis. Nīēren-: Ana-
cardium. Öber-: 1) [4] z. B. Alexis H. 2, 2, 82.
2) = Garn-B. 3) = Haupt-B., vgl. Laßreis.
—4) ſ. Schlag-B. 2. Öbſt-: ein obſttragenderB.
Hl-, Olīven-: Olca; Bontia. Pagōden-: Got-
tes-B. Pálm-: Palme; Alber. Papīēr-: Po-
pulus alba; Morus papyrifera. Pāpſt-: Viburnum
lantana; Prunus padus; Rhamnus frangula.
Paradīēs-: Elaeagnus. Péch-: Harz-B.
Pfánnen- [4]: in den Salzwerken ein Baum, woran
die Pfannen hängen. Pféffer-: Vitis arborea;
Rhus cominia. Pfēīfen-: Syringa vulgaris.
Pfêrde- [4]: Stall-B. Pfíngſt-: ein am
PfingſtfeſtaufgerichteterBaum, zurVolksbeluſtigung die-
nend. Pflūg- [4]: = Pflugbalken. Pfūhl-
[4]: bergm.: 1) der Baum, woran der Korb eines Göpels
gemacht iſt, woran das eiſerne Seil geht. 2) die
horizontalen Balken, worin die Haspelſtützen eingezapft
ſind. Pínne-: der mit ſpitzen Pinnen beſchlagene
Bruſt-B. Plátt-: Feld-B., einausgeſchneiteltermit
Leimſpindeln bedeckter Baum bei einer Vogelhütte zum
Vogelfang dienend. Pólter-: mundartl.: Heu-B.
Púrzel-: Burzel-B., ein ſich überſchlagendes
Purzeln, wobei man, auf dem Kopf ſtehnd, den Steiß
in die Höhe hebt und auf die andre Seite niederfallen
läſſt, ſ. Baum Anm. und bäumen, namentl.: über-
bäumen, ferner: Bürzel und purzeln, auch Kobold,
Burzelbock ꝛc. Einen P. ſchießen, ſchlagen, machen (ſ.
Rad ſchlagen). Die Schreibweiſe mit B. z. B.: Börne
2, 103; Eichendorf Lärm. 69; Heine Lut. 2, 169; W. 13,
19; 64; Vogt Oc. 1, 91; mit P. ebd. 256; G. 6, 156;
Gutzkow Ottfr. 28; Immermann M. 1, 226; Matthiſſon
Anth. 8, 132; Muſäus M. 19 u. o. Pygmǟen-:
Zwerg-B. Alxinger D. 180. Quartīēr-: die die
hölzernen Treppenſtufen verbindenden Hölzer an beiden
Seiten derſelben, die,,Wangen“. Rāhm-: d. i. Ruß-
oder Feuerbaum, zum Anhängen des zu räuchernden Fleiſches
im Schornſtein, Wiemen. V. 2, 208. Rêben-: Wei-
den-B. Réck-: Wachholder. Rêh-, Rénn-:
bergm.: Rund-B. Rhabárber-: Faul-B. 1.
Rīēſen-: ſehr hoher B. Heine Lied. 185 ꝛc.
Rínn-: der zu einem Gerinne beim Waſſerbau dient.
Róll- [4]: 1) ein ſich rollender, d. h. um ſeine
Achſe bewegender B., = Well-B., ſo z. B. bergm.:
das runde auf den Haspelſtielen liegende Holz, worauf
das Seil auf- und abgewunden wird, auch Reh-, Renn-,
Ronn-, Rund-, Haspel-B. genannt. 2) die Roll- oder
Mangelhölzer, worauf die zu glättende Wäſche auf-
gebäumt wird. 3) das Drehkreuz, ein horizontales,
um einen Nagel bewegliches Kreuz, Pferden und Wagen
einen Fußſteig zu verſperren, ſ. Dreh-B. Rónn-:
Roll-B. Rōſen-: 1) hochſtämmige Roſen, im
Ggſtz. der Roſen-Büſche, -Sträuche: Des R–s, des
Nelkenſtrauchs zu warten. Hölty 134. 2) Rhododendron,
Alpenroſe, und Nerium, Oleander. Rōth-:
Lärchen-B. Rǖben-: Dolichos bulbosus.
Rúnd-: ſ. Roll-B. Rǘſt-: 1) Rüſter,
ſ. d. 2) [4] Bauk.: ſenkrechte, den Haupttheil des
Gerüſtes bildende Bäume. 3) bergm.: lange,
das Geviere tragende Bäume im Anfang des Schachts.
Salamánder-: Stilago. Salāt-: 1) Cer-
cis. 2) Spitzahorn. Salbēī-: Phlomis fruti-
cosa. Sálben-, Sār-: Alber. Sāthe-:
ſ. Sattel-B. 2. Sáttel-: 1) [4] a) Sattelbogen,
After, zwei krumme auf den Rücken des Pferdes paſ-
ſende, das Gerippe des Sattels bildende Stücke Holz:
b) die beiden Wellbäume an der Windmühle, woraufſich
die große Welle der Ruthen dreht. 2) Juniperus
sabina, auch Sathe-, Säven-, Sieben-B. ꝛc. 3) Fa-
gara. Schābe- [4]: Gärber.: ein rundliches, ſchräg
liegendes Holz, zum Schaben der Häute. Scháft-:
13*
Spathelia. Schār- [4]: Pflughaupt, Hakenſchuh,
ein Holz, welches die Pflugſchar trägt und in der Furche
fortgeht. Schárlach-: Scharlacheiche. Schát-
ten-: Baum, der Schatten giebt. Zſchokke 1, 121 ꝛc.
Schíff-: veralt., Maſt. Schaidenraißer 45a. Schíld-:
Adenanthera falcata. Schírm-: Magnolia tripe-
tala. Schlāg-: 1) [4] ein Baum, Thore damit für
Pferde u. Wagenzuſperren, zuw. =Drehbaum, obgleich
genauer dieſer auf- und zugedreht, der Sch. auf- und
niedergelaſſen wird. 2) weidm.:’ eine Art Falle
für wilde Thiere, aus Ober-, Mittel- und Unterbäu-
men beſtehnd, zumal die Oberbäume, durch deren
Herunterfallen das Thier gefangen und feſtgehalten
wird, ſ. Döbel 2, 247; 160; Fleming J. 242 ꝛc., vgl.
Fall-B. Schlángen-: Ophiospermum; Rha-
mnus colubrinus. Schlēīß-: Kien-B., inſofern
ſein fettes Holz zu Leuchtſpähnen oder Schleißen ge-
braucht wird, Licht-B. Schlíng-: Viburnum;
Rhus coriaria. Schlúmmer: der Schlummer be-
wirkt. Pfizer 270. Schmêêr-: Schweinemaſt tra-
gender B. Schmeller. S. d. folg. Schmīēr-:
1) Schiff.: an den Seiten des Schiffs hängende Bäume,
zuw. mit Fett beſchmiert, um das Anſtoßen von
Laſten an die Berghölzer zu verhüten. 2) Pinus
silvestris, vgl. Harz-B. Schnécken-: Helicteres.
Schnēē-, Schnēēflocken-: Chionanthus;
Prinos. Schȫn-: Lärche. Schrāūben-:
Schnecken-B. Schrōt- [4]: zum Schroten von
Laſten; Bäume der Schrotleitern. Schǖr-: Mut-
ter-B. Muſäus M. 3, 26. Schúſs- [4]: bergm.:
über einem Schacht, die Arbeiter vor einſchießenden,
einſtürzenden Maſſen zu ſchützen. Schúſſer-:
Guilandina. Schwálber-: Bachholder.
Schwámm-: Forſtw.: anbrüchige oder krumme Kie-
fern. Schwélken-: Schwalber-B. Schwímm-
[4]. Schwing-: Schiff.: die untern Leeſegels-
ſpieren. Sēē- [4]. Sêgel-: veralt., Maſt.
Ap. 27, 40. Sêgens-: 1) ſegenſpendender. Tieck N.
1,23. 2) Juniperus sabina, verändert aus Säben-B.,
ſ. Sattel-B. 2. Sēīden-: Maulbeer-B. Kohl A. 2,
168. Sēīfen-: Sapindus. Sénk-: Grund-B.
Sénſen- [4]: Senſenſtiel. Sīēben-: ſ.
Sattel-B. 2. Sīlber-: 1) Protea. 2) Po-
pulns alba. 3) eine baumförmige Zuſammen-
fügung eines Silberamalgams, das aus einer Auf-
löſung von ſalpeterſaurem Silberoryd durch Queckſilber
niedergeſchlagen wird, auch Dianen-B., vgl. Blei-B.
Síppſchafts-: Stamm-B. Jp. 1, 21; 21, 76.
Sómmer-: Bäume in ihrer ſommerlichen Er-
ſcheinung. Freiligrath 1, 366. Spalīēr-: ein am
Spalier, Geländer gezogner B. Spánn-: ſ.
Bruſt-B. Spárgel-, Spérber-: Sorbus ꝛc.,
ſ. Sperberbeere. Spíll-: 1) Evonymus und
Rhamnus frangula, zuw. auch Carpinus betulus und
Celastus scandens. 2) Schiff.: Spillſpake.
Spíndel-: Spi“-B. 1. Sprāch- [3]: die ſich
baumartig verzweigende Sprache. Spate lX. Spúnd-:
1) = Fach-B. 2) ein ſtarke Spundbretter liefern-
der B. Stāāts- [3]: der Staat, unter dem Bilde
eines Baums. Kohl A. 2, 384. Stāhl-: Amyris.
Stáll- [4]: ein Baum im Stall, der das Zu-
ſammenkommen zweier Pferde hindert: Die Pferde.. bäum-
ten ſich auf und zerſchlugen die Standbäume. Muſäus M. 5,
154. Stámm-: Wo .. ihren St. [Stamm, ſ.
Mutter-B.] ſtets die braune Feige ſchmückt. Ramler 261 ꝛc.,
gewöhnl. aber ein in Geſtalt eines Baums verzeich-
netes Geſchlechtsregiſter, dann auch allgem.: Ge-
ſchlechtsregiſter (vgl. Abſtammen, Stammvater ꝛc.),
auch = Familie, z. B.: Die Menſchen, die ein angebor-
nes, ein Familientalent im häuslichen Kreiſe auszubilden Ge-
legenheit finden. Wir haben ſolche Malerſtammbäume ge-
ſehen. G. 18, 328. Stánd-: 1) Stall-B.
2) weidm.: ein B. als Standort eines Wilds: St. des
Urhahns. Tſchudi Th. 1, 186. Stéck-: Wachholder.
Stēīn-: Prunus padus. Stēīnobſt-: vgl.
Kernobſt-B. Sténgel-: B. mit dünnem, ſtengel-
artigem Stamm. Keller gH. 2, 49. Stérn-: Astro-
nium. Stēūer- [4]: Steuer des Schiffs. Höfer V.
65. Stínk-: Faul-B., Ahlkirſche u. ä. m.
Strēīch- [4]: 1) Gärb.: Schabe-B. 2) Weber.:
Baum unter der Lade, worüber der Zeug vom Bruſt-
B. ſtreicht, ehe er auf den Zeug-B. gewickelt wird.
Tāūer-: Färber-B. 1. Tēūfels-: Ficus reli-
giosa; Morisonia americana. Tōdten-: Sarg,
namentl. ſchwzr. Eppendorf 25; Gotthelf G. 75; Keller gH.
1, 169 ꝛc. Tópf-: Lecythis ollaria. Trāge-:
eine ſtarke Stange, zum Laſttragen. Trāūben-:
Coccolola. Trāūer-: Nyctanthes. Trāūf-:
ein am Ende des Waldes ſtehnder B. Trómmel-:
Tummel-B. Trompēten-: Cecropia. Túl-
pen-: Liriodendron; Magnolia. Túmmel-:
bergm.; Schiff.: eine ſenkrecht ſtehnde Winde.
Unter-: 1) [4]. 2) ſ. Schlag-B. 2. ūr-:
1) der ſeit der Urzeit beſteht. Jahn M. 196. 2) Ur-
waldbaum. Sealsfield Leg. 1, 65. Urwald-. Bur-
meiſter gB. 201. Wáchs-: Myrica cerifera ꝛc.
Wāge- [4]: Wagebalken. Wáld-: Ggſtz. Gar-
ten-B. Wálken-: Wolfskirſche und Hyoscyamus
scopolia. Wánd-: bei Holzgebäuden zur Wand
gebrauchtes Bauholz. Stalder. Wándel-: Sambu-
cus racemosa. Wáſſer-: 1) Nyssa und Tetra-
cera. 2) [4] ein quer über dem Flus liegender, die
Fahrt ſperrender B. 3) ein Springbrunnen in Ge-
ſtalt eines Baums. Wêbe(r)-: Garn-B., über-
haupt eine dicke Stange. Tieck N. 3, 106; W. 11, 84 ꝛc.
Wêg-: Wachholder. Wêhr-: ſ. Grund-B.
Wēīhnachts-: mit Leitern aufgeputzter, die Weih-
nachtsbeſcherung enthaltender B. Wēīn- [2]:
Weinſtock, doch: Der ambroſiſche Lebensweinbaum. V. 3,
85, der Lebenswein ſpendet. Wēīß-: Acer cam-
pestre; Populus alba; Leucadendron. Wéll-
[4]: 1) ſtarke Welle in Mühlen, bei Bergwerken, am
Webſtuhl ꝛc. 2) ein B. von gehöriger Stärke, um
ſolche zu liefern. Wīēde-: Papſt-B. Wīēs-:
Heu-B. Gellert 1, 58; Kohl Südr. 2, 156 ꝛc. Wīē-
ſel-: Wies-B., nach Adelung vom ſlaw. weslo, Stange.
Wínd-: baumförmiges Gewölk: Prächtiger W. vor
der aufgehenden Sonne, bis an den Zenith ſich erſtreckend. G.
40, 327. Wínde- [4]: ſtarkes Holz mit dran be-
feſtigtem Kloben, Etwas emporzuwinden; die Spaken
am Gangſpill des Schiffs. Wínter-: Ggſtz.
Sommer-B. Gutzkow R. 1, 280. Wírbel-: Pinus
silvestris. Wóll(en)-: Tomex; Bombax; Alber.
Wúcht-: zum Wuchten, ſ. Hebe-B. Wúnd-:
Eſche. Wúnder-. Dieſes W–s [Chriſtenthum], der
wahrſcheinlich den ganzen Erdkreis überſchatten wird. W. 18,
311 ꝛc., namentl.: Ricinus communis, mit Bezug auf
Jon. 4, 3. Wúrzel-: Mangle; Rhizophora.
Zāūber-. Poeſie, der Z. [3]A Meißner 156. Zēīdel-:
Bienenz., Baum, in dem Waldbienen bauen, vgl. Beute.
—Zēūg-: ſ. Streich-B. 2. Zírgel-, Zírkel-:
Celtis; Pinussilvestris. Zúnder-: Krummholz-B.
Zwérg-: Ggſtz. Rieſen-, Krüppel-B.: Verdumpft in
karger Sonn’ auf Moorgrund | wächſt der homeriſche Sproß,
ein Z. V.; auch Bäume, die an Spalieren ſo gezogen
werden, daß ſie keinen hohen Stamm treiben, Franz-B.