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Bau
II. Bāū, m., –(e)s; –e, (Bäue); -: ſowohlabſtrakt
das Bauen, als auch konkret das Ergebnis, das Ge-
baute (ſ. Bauen in den verſch. Bedeutungen und vgl.
Baude, Baute, Gebäu, Gebäude): 1) abſtrakt: a) das
Bauen, Herrichten zunächſt menſchlicher oder thieriſcher
Wohnungen, aber auch umſchloſſener Räume, die als
zeitweiliger Aufenthalt oder zum Aufbewahren von
Gegenſtänden dienen: Der B. des Hauſes, der Hütte, des
Schloſſes, der Kirche, des Theaters, der Feſtung, der Stadt,
der Scheune, des Speichers, des Kellers, des Grabgewölbes,
des Schiffs rückt raſch vor; Viele Vögel und Inſekten, wie die
Bienen und Ameiſen, unter den Säugethieren zumal die Bi-
ber, zeigen beim B. ihrer Wohnungen einen bewundernswer-
then Kunſttrieb (ſ. 2c); Beim B. des Thurms zu Schaden
kommen; Zum B. des Herrenhauſes Frohndienſte leiſten ꝛc.
b) Dazu B. = Feſtungs-B., als Strafarbeit ver-
urtheilter Verbrecher: „Ließ er ihn ins Zuchthaus brin-
gen?“ | Ich dachte gar! Warum nicht lieber auf den B.?
Gellert 1, 246; Möſer Osn. 1, 197. c) die kunſtvolle
Zuſammenfügung und Zuſammenſetzung eines Ganzen
aus ſeinen Theilen, und wie auch von Gebäuden (a)
die Art und Weiſe der Einrichtung und Geſtaltung,
Struktur, Wuchs (bei organiſchen Körpern) ꝛc.: Der
B. einer Maſchine, einer Lokomotive, eines Wagens ꝛc.; einer
Orgel, eines Klaviers ꝛc.; eines Schiffs, Kahns ꝛc.; einer
Landſtraße, Chauſſee, Eiſenbahn, eines Kanals, Hafens, Hafen-
damms, Deichs ꝛc.; Auch der gigant’ſche B. der ſtolzen Roſſe
ſchreckt. Alxinger; Sie war von zartem B. Forſter; Wird ſie
wie Cedern ſchlank ſein? | Wird ſie von kleinem B. ſein?
Hartmann; Blüthen von wundervollem B–e. Humboldt; Der
B. der kleinſten Blume. Lichtwer; Der purpurrothen Naſe
verwunderlicher B. Reithard; Der Locken B. Zachariä; Der
kunſtvolle B. der Perioden beim Demoſthenes, der Rhythmen
und Verſe beim Pindar; Einſicht in den B. der Sprache;
Der B. der Sprachwerkzeuge ꝛc., ſ. Zſſtzg. und 2.
d) die auf Ertrag, zumal von Früchten und Minera-
lien zielende Beſtellung und Bearbeitung und die ganze
Einrichtung: Der B. des Weizens erfordert guten Boden; Dem
B. obliegen der Äcker. V. Th. 25, 53; Den B. verſchiedener Fut-
terkräuter. Möſer Ph. 2, 152; Den B. einer Haide im Großen
verſucht. 192; Den Hof, welchen er v. ihm zum B. unterhatte.
4, 316; B. u. Beſſerung [f. d.]. 326; Halt im B. die Pflan-
zung, die deine Rechte gepflanzet hat. Fiſchart B. 54b [Pſ. 80,
16], f. 2e. Der B. der Steinkohlen wird eifrig empfohlen.
G.; Wo ein ſtarker B. aufſehr ſchönen Kohlengruben getrieben
wird. Lichtenberg. ſ. 2d. In erweitertem Sinn auch
von der Gewinnung andrer landwirthſchaftlicher Pro-
dukte. So z. B.: Seiden-B., vgl. Hanf-, Flachs-,
Honig-B., ſ. Zſſtzg. 2) konkret: das Gebaute, zuw.
auch das zu Bauende, den Bedeutungen unter 1 entſpre-
chend und daher umfaſſender als das ſinnverwandte Ge-
bäude (ſ. d. und Gebäu), wovon es ſich auch oft durch
die nahgrenzende abſtrakte Bedeutung (1c) = Ein-
richtung, Zuſammenſetzung, Struktur unterſcheidet,
indem Art und Weiſe des Bauwerks zugleich mit be-
zeichnet wird, z. B.: Wenn wir ſehen, wie an den wiſſen-
ſchaftlichen Gebäuden nur nach und nach Stein auf Stein
geſetzt wird, ſo kommt uns endlich, wenn das Ganze fertig
ſteht, der B. weit begreiflicher, unſerm Geiſte faſſlicher vor,
als wenn wir uns plötzlich vor dem vollendeten Gebäude fin-
den. CVogt; Der Meiſter eines B–es gräbt den Grund | nur
deſto tiefer ꝛc. G. = Baumeiſter, wofür nicht füglich:
„Meiſter eines Gebäudes“ ſtehen könnte; Die Simp-
lons-Straße, ein Pracht-B. [nicht: Gebäude] Napoleons ꝛc.
So heißt auch der einzelne Theil eines Gebäudes, wenn
er nicht wieder ein ſelbſtändiges, zur Wohnung die-
nendes Ganze iſt, B., nicht: Gebäude, vgl.: Grund-,
Unter-B. und Neben-, Seiten-Gebäude ꝛc. a) Von menſch-
lichen Gebäuden und Bauwerken im weiteſten Sinn,
und dann auch übertr.: Der Eckſtein, auf welchem der
ganze B. in einander gefüget. Bibl.; Was er an dem aſtro-
nomiſchen B–e ſchon geleiſtet, was gegründet, was aufgeführt
ſei. G.; Die großen B–e, welche die Republik gegen das Meer
aufführen läſſt. G.; Laſſt ihr nur darum ew’ge Bäue glei-
ßen, | um ſchnell dieſelben wieder einzureißen? EKleiſt 1, 6;
Die nothwendigen B–e verdingen. Schweinichen ꝛc. b) (vgl.
a und 1c) Ein aus ſeinen Theilen kunſtvoll zuſammen-
geſetztes Ganze: Der B. der Welt, der Erde, des Weltalls,
des Himmels wird eh einſtürzen ꝛc. Ein Punkt der vollen-
deten Organiſation, von dem an der organiſche B., die feſte
Geſtalt, ſich nicht mehr abändert. WHumboldt; Zerſtöre Jam-
mer dieſen feſten B. [Körper, Leib], | den ein zu günſtig
Alter noch verſchont. G. 13, 286; Zurück, mein Geiſt, in dich
zurück! | In dieſem eng umſchränkten Bau, | Gott, welcher
Gaben Wunderſchau! B. 12b; Verkünder | einer jüngern
Brüderſchaar, | deren B. und Wuchs geſünder, | höher ſei
als unſrer war. Uhland VIII. c) auch von mehr oder
minder kunſtvoll hergerichteten thieriſchen Wohnungen
(ſ. 1 a), nam.: B–e der Biber, Bienen, Dachſe, Füchſe,
Hamſter, Jltiſſe, Kaninchen, Marder, (Fiſch-)Ottern, Wieſel,
Wölfe ꝛc., auch: Der Vogel war vom Neſt geflogen; | das
Schlängelchen guckte ... in das Innre des B–es. Rückert Nal.
172; In eines Löwen B. Mak. 2, 23, und übertr. auf
menſchliche Wohnungen, ſcherzhaft: Heut’ überraſch ich
Euch in Eurem B. d) (1 d) von den Arbeiten, Gru-
ben ꝛc. der Bergleute: Die Höhen um Paris ſind von ſol-
chen B–en unterminiert. Burmeiſter Geſch. 271 ꝛc., ſ. Zſſtzg.
wie Gruben-, Tag-B. ꝛc. e) (ſ. 1d) das beſtellte
Land, doch nur ſpeciell = Meier-, Bauer-Hof: In Oſt-
friesland lagen tauſend B–e oder Höfe, welche unabhängigen
Eigenthümern zugehörten. Möſer Ph. 1, 326 ꝛc. Dazu ver-
altet: Ur-B., ein Feld, das in ſeinem Urzuſtande, un-
beſtellt, liegt. ſ. Friſch und Spate.
Anm. Die Mehrzahl Bäue nam. bei Älteren. Fleming
23; 72; Mühlpforth Leich. 118; Opitz 1, 280; 2, 108 ꝛc.,
ſ. auch 2a. Veralt. mundartl. B. = Miſt, Dünger (ſ. 1d)
bei Kaiſersberg, vgl. Stalder; in Oldenburg ein bei Verthei-
lung der Deichslaſten vorkommendes Feldmaß.
Zſſtzg. vielfach, großentheils nach dem Vorſtehenden
und nach Analogie des Folgenden zu verſtehen und zu
mehren, vgl. auch die Zſſtzg. von Baute, Gebäude und
Bauen: Áb-: 1) Landw.: Die Weinberge in A. bringen
(Ggſtz.: in Bau halten), ſie verfallen laſſen, nicht ge-
hörig anbauen. 2) Bergm.: der in die Tiefe ge-
führte Bau zur Gewinnung von Mineralien; dieſe Ge-
winnung und der Ort derſelben: Der meiſte Kohlenſand,
welcher beim Beginn des A–es abgetragen werden mußte,
ehe die Kohlen ſelbſt zu Tage gefördert werden konnten. Burmeiſter
Gſch. 269; Am Rande des A–es. ebd.; vgl. Firſten-, Gruben-,
Straßen-Bau. 3) der Anbau eines von den übrigen
abliegenden Hofes unter den bei der Separation
zuſammengelegten Grundſtücken. Ácker- [1d].
Án-: 1) abſtrakt [1d], doch bez. die Vorſ.: a) den
Beginn des neuen Zuſtands: Der A. eines [bisher un-
bebauten] Feldes, einer [bisher auf einem Felde noch
nicht gebauten] Frucht. b) das Haften an einer Stelle
oder das Hinzufügen zu etwas bereits Vorhandnem:
Der A. der Koloniſten, das Anſiedeln an beſtimmter blei-
bender Stätte: Nicht, daß der erſte A. gleich Getreidebau
geweſen ſei. Sch.; Die Stadt wurde durch A. vieler Häuſer raſch
vergrößert; Beim Um- und A., den er vornehmen ließ. Stahr ꝛc.
2) konkret: a) entſprechend 1a: Dem Schloß zur
Seite lag am Berggehäng hinab | ein reicher A., der dem
Schloſſe Nahrung gab; | Da waren Gärten, Bäum’ und
manches Satenfeld. Rückert Roſt. 34a. b) entſprechend
1b: Er wohnt in dem neuen A. des Schloſſes ꝛc. Mund-
artlich das von Flüſſen angeſchwemmte Land und dies
Anſchwemmen. Áſchen- [2]: aus Aſche: Ein ſo
loſer A. Burmeiſter Gſch. 101. Āūf-: das in die
Höhe bauen und Gebaute: Sein Grabmal des heiligen
Sebaldus, ein ſchlank edler A. Keller; Stücke, welche im äußer-
lichen A. und in abwechſelnden Scenen ihr Genüge finden.
Laube; Ihn zu ſeinem A. [die bei der Weihnachtsbeſche-
rungaufgebauten Geſchenke] hinzuführen. LewaldW. 1,146;
A., Wieder-A. von etwas Niedergeſtürztem ꝛc. Āūs-: 1)
abſtrakt, die Vollendung des Baues in allen Theilen,
nam. im Jnnern, wodurch ein Gebäude wohnlich ge-
macht wird: Der innere A. und was zur Vollendung und
Zierde gehört, wurde nach und nach vollbracht. G.
2) Bergm.: die völlige Ausbeutung eines Ganges und
ein ſo ausgebeuteter Gang. 3) ein vorſpringender
Bau, Vorbau: Die erkerartigen A–e des erſten Stocks.
Bérg- [1d]: Auf dieſen Thonſchiefer wird mit Erfolg B.
getrieben. Burmeiſter: Flötz-B. G. 40, 298 ꝛc., ſ. Flötz-,
Gangbau ꝛc. Bīber- [2 c]. Bīēnen-: 1)
[1d] Honigbau. 2) [2c]: Zu einem B–e, | zeigend wie
ſo fein gewoben, | jede dieſer kleinen Zellen. Werner Oſtſ. 1, 29.
Bíngen-: Pingen-B. Chauſſēē- [1c].
Dáchs- [2c]. Dámm-, Dēīch- ſ1c; 2a].
Eīn-: Eingebäude, ein in Etwas befindlicher Bau;
ein einſpringender, zurücktretender Theil eines Gebäu-
des, namentlich aber (Waſſerb.): eine Vorrichtung, die
Geſtalt des Ufers zu regeln, um ſowohl dem Aus-
waſchen als dem Anſchwemmen an falſcher Stelle Ein-
halt zu thun. Eīſen- [1d]: ſ. Bergbau.
Eīſenbahn- [1c]. Erd-: 1) [1c; 2b]: Der
E. wird zuſammenſtürzen. 2) Erdarbeit, z. B. bei
Eiſenbahnbauten. 3) Erdgeſchoß. Campe. Erz-:
1) [1d]. 2) [2] Erzmonument. Etāgen-:
Stockwerksbau. Féld- [1 d]: Machte das Erdreich
zahm für Garten- und F. Hebel ꝛc. Félder- [1d]: Art
des Kohlenbaus: Die Bebauung des Kohlenflözes bei Dudlay
geſchieht durch eine eigenthümliche Art des F–s. Féls-
[2]: aus Felſen, ähnlich Granit-, Marmor-, Quader-,
Stein-, auch Holz-B. Féſtungs- [1a und b]:
Brachte uns auf den F., laut Urtel und Recht. Muſäus; Auch
ohne Knüttel, Zuchthaus und F. W. Fírſten-: För-
ſten-B. Fláchs-[1d]. Flöz- [1d]: Bergm.:
das Bauen der Flöze. Flúcht- [2c]: weidm. =
Noth-B., die Fuchsgruben im freien Felde. Flǖ-
gel-: 1) [1a] Bau eines Flügels am Hauſe ꝛc.
2) [1c]: ſ. Inſtrumenten-B. Fórſt-: ſ. Wald-
bau. Jahn M. 161. Förſten- [1d; 2d]: Das Ge-
winnen v. Erzen ꝛc. in Förſten ꝛc.: Der Abbau der Kohlen
wird theils durch einfachen F., theils durch Pfeilerbau, theils
12*
durch Strebbau bewerkſtelligt. Fórt- [1]: An den F.
eines ſolchen Werks zu denken. G. Frīēdens- [2]:
Friedensmonument. Grün R. 23. Frúcht- [1d]:
und konkret mit Früchten bebautes Land: Die mit Wäl-
dern, Frucht-, Obſt-Bau und Wieſen geſchmückten Höhen und
Thäler. G.; Daher denn Weide, Wieſe, F., Wald immerfort
abwechſeln. Dſ.; Der durch den Hackfruchtbau gelockerte Bo-
den ꝛc. Fúchs- [2c]. Fürſten- [2]: Fürſten-
wohnung, Schloß. Uhland 462. Gáng- [1d; 2d]:
Gewinnung von Erzen ꝛc. in Gängen. Gárten-
[1 d]: Es dient zu Garten- und Kleebau. G. Gedán-
ken- [1c; 2b]: Die architektoniſche Symmetrie eures
G–s. Immermann; Die Unſicherheit, womit die jungen Auto-
ren ihre kecken G–e aufrichteten. LSchücking. Ge-
mǖſe-: ſ. Fruchtbau. Geſámmt-: z. B.: Wei-
chen von lebenden Geſtalten im G. [in der Geſammtheit
des Körperbaus] nicht weſentlich ab. Burmeiſter. Ge-
ſchícht- [1c; 2b]: In dem G. iſt Walter Scott ein wah-
rer Künſtler. Jp. HV. 48. Geſéllen-: 1) Ggſtz. Mei-
ſter-B. 2) Bergm.: Eine nur von Wenigen gebaute
Zeche, im Ggſtz. zu Gewerken-B. Getrēīde-
[1d]. Gewérken-: ſ. Geſellen-B. Gewürz-:
ſ. Frucht-B.: Wein-, Garten- und G. G. 4, 161.
Glīēder- [1c; 2b]: Durchzuckte Schmerz den edlen
G. Chamiſo; vgl. Körper-B., ungewöhnlich Gliedbau.
Jahn M. 97. Granīt-: ſ. Felsbau. Grūben-:
1) [1a; 2c]: Der G. der Füchſe. Namentlich aber:
2) [1 d; 2d] bergm.: die Arbeit in den Gruben, unter
der Erde, im Ggſtz. des Hüttenbaues, d. h. der berg-
männiſchen Bearbeitung der Erze über der Erde und
des Tagebaus (ſ. d.); aber auch die gebauten Gruben
ſelbſt mit Zubehör: Nach dem Zwecke der G–e unterſchei-
det man Verſuchs-, Vorrichtungs- oder Hilfs-, und Ab-
baue oder eigentliche G–e. Die erſteren haben den Zweck, theils
neue Erzlagerſtätten aufzufinden, theils die ſchon aufgefunde-
nen hinſichtlich ihrer Ausdehnung und Bauwürdigkeit näher
kennen zu lernen. Durch Vorrichtungs- und Hülfsbaue ſollen
die Verſuchsbaue in den Stand geſetzt werden, die zum Abbau
ſtehenden Lagerſtätten zweckmäßig aushauen zu können. Die
Abbaue endlich dienen zur Gewinnung der auf den Lagerſtätten
vorhandenen nutzbaren Mineralien. Karmarſch. Grúnd-
[2]: Fundament, der die Grundlage eines Gebäudes
bildende Theil im Gegenſatz des Oberbaus, vgl. Unter-
bau: G. des Staatsgebäudes. Gutzkow. Hāfen- [1c;
2a].— Hánf-: ſ. Frucht-B. Hāūpt- ſ1; 2]:
Verbannt dieſen H. mit dem Vorbaue. Schücking; vgl. An-,
Neben-, Seiten-B. ꝛc. Hāūs-, Hǟūſer- ſ1a].
Hílfs-: ſ. Grubenbau. Hímmels-: Welt-
bau ꝛc. Hōf-: Feldwirthſchaft zu einem das Hof-
marksrecht genießenden Hof. Hȫhlen- [1a; 2c].
Hólz-: ſ. Felſenbau. Hōnig- [1d].
Hópfen- [1d]. Hütten-: 1) [1a] vgl. Haus-
bau. 2) ſ. Grubenbau 2. Inſtruménten-
[1c]: Verfertigung muſikaliſcher Jnſtrumente, ſ. Orgel-
bau. Kāhn- [1 c]: ſ. Schiffbau. Kanāl-
[1c; 2a]. Kartóffel-: ſ. Fruchtbau. Kír-
chen- [1a; 2a]. Kláng-: ſ. Versbau: Vermiſſt
Pindar’s Sprache in K. und Silbenbau. V. Br. 1, 135.
Klēē-: ſ. Fruchtbau. Klōſter- [1a: 2a]: An
der Stätte | der verbrannten K–e. Grün. Knóchen-
[1c; 2b]: ſ. Körper-B. Kōhl-: ſ. Fruchtbau.
Kōhlen- [1d]: bergm.: Steinkohlenbau. Kórn-:
ſ. Fruchtbau. Körper- [1c; 2b]. Kúnſt- [2]:
kunſtvoll gefügter B.: Ein Leib der Elemente K. H.
Kúpfer- [1d]. Lánd-: ſ. Ackerbau. Lê-
bens-: Dieſe Ueberzeugung liegt zum Grunde meinem ſitt
lichen ſowohl als literariſchen L. G. 22, 76; das Leben ver-
glichen einem kunſtvoll in einander gefügten Bau.
Lócken- [1c; 2b]: Entſpinnt der holde L. | der ſchö-
nen Braut fich unter Fatmens Fingern. W. Lokomo-
tīven- [1c]. Mármor-: ſ. Felsbau. Ma-
ſchīnen- [1c]. Mēīſter- [2]: Ununterbrochen |
baut am M. der Meiſter. Rückert. Míß- [2]: miß-
rathener Bau. Kaiſersberg 144b; auch von Früchten =
Mißwachs ꝛc. Mǖhlen- [1a; c]. Múskel-:
ſ. Körperbau: Ihren Muskeln- und Sebnenbau zu erkennen.
*Carus. Nāch- [1a]: Das geſackte Haus verlangt einen
N. Natūr-: natürlicher Bau, Ggſtz. Kunſtbau ꝛc.:
An dieſem gothiſchen N. [der Gebirge]. Kohl. Nêben-:
Bau
ſ. An- und Hauptbau. Nérven-: ſ. Körperbau:
Sein robuſter N. und ſeine ſtarke Seele dauerten dieſen fürch-
terlichen Zuſtand aus. Sch. Nēū- [1a; 2a]: Der
jüngſte größere N. ſoll 1816 ſtattgefunden haben. MWagner.
Nōth-: ein als Nothbehelf dienender Bau, ſ.
Flucht-B. Öber-: ſ. Über-, Unter-, Grund-Bau.
Obſt-: ſ. Fruchtbau. Örgel- [1c]: ſ. Inſtru-
mentenbau. Periōden- [1c; 2b]. Pfēīler-
[1 d; 2d]: bergm.: Unter Pf. verſteht man das Verfah-
ren, die Kohlen nur theilweiſe wegzunehmen, theilweiſe aber
in Geſtalt von Pfeilern ſtehen zu laſſen, um das Einbrechen
des Hängenden zu verhindern. Píngen- [1d; 2d]:
bergm.: ein offener Stroſſenbau, durch welchen das
Feld ſtoßweiſe ausgehauen wird, ſ. Binge. Prácht-
ſ2]: prachtvoller Bau. Quāder-: ſ. Felsbau.
uêr-: bergm.: 1) ein Abbau nicht nach dem Strei-
chen des Gangs oder Lagers, ſondern vom Liegenden
zum Hangenden. Rāūb-: bergm.: das Bauen auf
den Raub, d. h. eilig und oberflächlich: Die Lagen ſind
ungleich und ungewiß, daher der unvermeidliche R. G.
Rēīs-: ſ. Fruchtbau: Sprechen von dem R. als der erſten
Art des Feldbaues. Sch. Rīēſen- [2]: rieſenhafter
Bau. Rócken-: ſ. Fruchtbau. Rúmpf-: ſ.
Körperbau: R. der Walfiſche. Burmeiſter. Rúnd-
[2]: Große R–e, an die ſich von allen vier Seiten halbe
R–e anſchließen, ragen die Moſcheen hoch empor. Sátz-
[1c; 2b]. Schíchten-: bergm.: Die Unterlage des
großen, mit ſo vielen organiſchen Reſten angefüllten Sch–es.
Humboldt. Schíff- [1c]. Schlóß- [1a; 2a].
Schútz- [2]: zum Schutz dienender Bau: Der
mächtige Trutz- und Sch. [die Burg]. G. Sēh-
nen-: ſ. Muskelbau. Sēīden- [1d]. Sēī-
ten-: Nebenbau. Sómmer-: 1) im Sommer auf-
geführter Bau. 2) der Bau des Sommergetreides; die-
ſesſelbſt. Spítz-[2]: Obelisk. G. 25, 8. Sprāch-
ſ1c; 2b]. Stádt-, Städte- [1a]. Stēīn-:
ſ. Fels-B.: Ein vorſpringender St. G. Stóckwerks-:
namentl. bergm.: der Abbau von unten nach oben in
Querſtroſſen, die durch parallele Strecken verbunden
werden. Strāßen- [1c; 2b]: Bau von Land-
ſtraßen und die Kunſt deſſelben, ſ. Stroſſenbau.
Streb(en)-: bergm.: Beim St. bleiben keine Pfeiler
ſtehen, ſondern die Kohlen werden ohne weitre Vorrichtung
des Felds ſogleich allmählich vollſtändia abgebaut.
Stróſſen-: beram.: der Abbau, wobei der zwiſchen
den aufeinander folgenden Feldörtern liegende Theil
der Lagerſtätte von oben nach unten treppen- oder
terraſſenförmig abgebaut wird. Tāge-: bergm.:
im Gegenſatz des Grubenbaus, an der Oberfläche:
Den bloßen Abbruch an der Oberfläche im ſogen. T. Burmeiſter.
Témpel- [1a; 2a]. Theāter- [1a; 2a].
Thúrm- [1a; 2a]: Der Th. zu Babel. Tīēf-:
bergm.: Bau in der Tiefe: Die in den T–en vorhande-
nen Grundwaſſer. Tōd-: Wenn ein Landmann ſeinem
Gläubiger einiges Land überläſſt, um ſich aus der Nutzung
desſelben ſowohl wegen der Hauptſchuld als der Zinſen bezahlt
zu machen, ſo nennen wir dies T. od. Todſaat. Möſer Ph. 2,
102. Trútz-: ſ. Schutz-B. über- [2a]:
1) der obere über den untern vorragende Theil eines
Gebäudes: Zu einem epheu- und weinumrankten Ü. an
der rechten Seite des Landhauſes. Gutzkow R. 2, 374.
2) ein Bau über etwas darunter Befindlichem: Führen
die unter einem Ü. befindlichen Stufen in die unterirdiſche
Kirche. Immermann M. 3, 392. Úm-: 1) der Neu-
bau, und zwar a) abſtrakt.: die Umgeſtaltung durch
einen Bau: Das große Palais bedurfte eines U–es.
Gutzkow. b) konkret: das umgeſtaltete Gebäude:
Ein alter barocker Giebel, den man in dem völlig neumodi-
ſchen U. ſtehen gelaſſen. Derſ. 2) das Aufführen eines
Baues um etwas dadurch Eingeſchloſſenes und
das umſchließende Gebäude: Noch waren einzelne Mauern
hier u. da übrig geblieben u. zum U. des Friedhofs verwendet.
Gutzkow R. 1, 14. Únter-: Grundbau, Grund-
lage. 4, 12; 6, 272; Eine grammatiſche Regel, deren U.
durch ein paar Ausnahmen gleich als durch Steinpholaden
benagt wird. Hebel ꝛc. ǖr-: 1) der urſprüngl. Bau:
Den Beweis des hohen Alterthums ihrer urſprüngl. Grund-
anlage, welches er bis auf Tiridates’ U. zurückführt. MWagner.
2) [2e]. Vérs- [1c; 2b]: Verſifikation.
Verſūch-: ſ. Grubenbau: Bohrungen u. ſogar V–e
wagen. Vōr-: 1) ein vorſpringender Theil eines
Gebäudes: An der Schmiede unter ihrem von zwei Holz-
ſäulen getragenen V. Gutzkow; Unter einem Erker-V. Alexis;
Mit einem ſtattlichen Säulen-V. Stahr ꝛc., vgl.: Haupt-B.
2) die oberſte Schicht des Bienenharzes (ſ. d.). V.
Ge. 242. 3) Vorkehrung; Mittel einer Sache vor-
zubauen: V–e gegen ihre [der Seuche] Wiederkehr ſind ge-
troffen. Gutzkow Diak. 197. Vōrrichtungs-: ſ.
Gruben-B. Wāgen- [1c]. Wáld- [1d]: Wo
W., Weinbau, Obſtbau, Bergbau das Hauptgeſchäft. Arndt.
Wáſſer-: das im u. am Waſſer Gebaute u. die
Kunſt ſolches Baues. Wêge-: ſ. Straßenbau.
Wēīn- [1d]: ſeltner Weingartbau. Zinkgräf 2, 59.
Wēīter-: ſ. Fort-B. Wēīzen-: ſ. Getreide-B.
Wélt- [1c; 2b]: In des W–s obern Zonen. Pfeffel;
Der W. dreht im Wirbel ſich um mich. Sch. ꝛc., auch: Ein
Splitter im großen Weltenbaue. Auerbach ꝛc. Wínter-:
1) ſ. Ggſtz. Sommer-B. 2) Bau, Wohnung für
den Winter: Sich wie ein Dachs in ſeinen W. verkrochen.
Kohl. Wúnder-: wunderbarer Bau: Schnell durch
raſche Götterhände | iſt der W. vollbracht. Sch. ꝛc.
Zāhn-: ſ. Körper-B. Burmeiſter gB. 1, 231.
Zū-: 1) was ein Meier außer dem Gut, worauf
er anſäſſig, noch bewirthſchaftet. Schmeller. 2) hin-
zugefügtes Bauwerk, ſ. Zubaute. Zúcker-: 1) [1d]
Bau des Zuckerrohrs, Gewinnung des Zuckers.
2) [Die Bienen] führen mit Behagen | geſammt den Z.
Wunderhorn. Zuſámmen-: Zuſammenfügung:
Der ganze Z. der Perioden. Engel 4, 226. Zwí-
ſchen-: ein zwiſchen zwei Gegenſtänden befindlicher
Bau; Waſſerb.: ein Pfahlwerk mit zwiſchengepacktem
Reiſig.