Bau
II. Bāū, m., –(e)s; –e, (Bäue); -:
sowohlabstrakt das Bauen, als auch konkret das Ergebnis, das Gebaute (s. Bauen in den versch. Bedeutungen und vgl. Baude, Baute, Gebäu, Gebäude):
1) abstrakt:
a) das Bauen, Herrichten zunächst menschlicher oder thierischer Wohnungen, aber auch umschlossener Räume, die als zeitweiliger Aufenthalt oder zum Aufbewahren von Gegenständen dienen: Der B. des Hauses, der Hütte, des der Kirche, des Theaters, der Festung, der Stadt, der Scheune, des Speichers, des Kellers, des Grabgewölbes, des Schiffs rückt rasch vor; Viele Vögel und Insekten, wie die Bienen und Ameisen, unter den Säugethieren zumal die Biber, zeigen beim B. ihrer Wohnungen einen bewundernswerthen Kunsttrieb (s. 2c); Beim B. des Thurms zu Schaden kommen; Zum B. des Herrenhauses Frohndienste leisten etc. —
b) Dazu B. = Festungs-B., als Strafarbeit ver- urtheilter Verbrecher: „Ließ er ihn ins Zuchthaus bringen?“ | Ich dachte gar! Warum nicht lieber auf den B.? 1, 246; Osn. 1, 197. —
c) die kunstvolle Zusammenfügung und Zusammensetzung eines Ganzen aus seinen Theilen, und wie auch von Gebäuden (a) die Art und Weise der Einrichtung und Gestaltung, Struktur, Wuchs (bei organischen Körpern) etc.: Der B. einer Maschine, einer Lokomotive, eines Wagens etc.; einer Orgel, eines Klaviers etc.; eines Schiffs, Kahns etc.; einer Landstraße, Chaussee, Eisenbahn, eines Kanals, Hafens, Hafendamms, Deichs etc.; Auch der gigant’sche B. der stolzen Rosse schreckt. Sie war von zartem B. Wird sie wie Cedern schlank sein? | Wird sie von kleinem B. sein? Blüthen von wundervollem B–e. Der B. der kleinsten Blume. Der purpurrothen Nase verwunderlicher B. Der Locken B. Der kunstvolle B. der Perioden beim Demosthenes, der Rhythmen und Verse beim Pindar; Einsicht in den B. der Sprache; Der B. der Sprachwerkzeuge etc., s. Zsstzg. und 2. —
d) die auf Ertrag, zumal von Früchten und Mineralien zielende Bestellung und Bearbeitung und die ganze Einrichtung: Der B. des Weizens erfordert guten Boden; Dem B. obliegen der Äcker. Th. 25, 53; Den B. verschiedener Futterkräuter. Ph. 2, 152; Den B. einer Haide im Großen versucht. 192; Den Hof, welchen er v. ihm zum B. unterhatte. 4, 316; B. u. Besserung [f. d.]. 326; Halt im B. die Pflanzung, die deine Rechte gepflanzet hat. B. 54b [Ps. 80, 16], f. 2e. — Der B. der Steinkohlen wird eifrig empfohlen. Wo ein starker B. aufsehr schönen Kohlengruben getrieben wird. s. 2d. — In erweitertem Sinn auch von der Gewinnung andrer landwirthschaftlicher Produkte. So z. B.: Seiden-B., vgl. Hanf-, Flachs-, Honig-B., s. Zsstzg. —
2) konkret: das Gebaute, zuw. auch das zu Bauende, den Bedeutungen unter 1 entsprechend und daher umfassender als das sinnverwandte Gebäude (s. d. und Gebäu), wovon es sich auch oft durch die nahgrenzende abstrakte Bedeutung (1c) = Einrichtung, Zusammensetzung, Struktur unterscheidet, indem Art und Weise des Bauwerks zugleich mit bezeichnet wird, z. B.: Wenn wir sehen, wie an den wissenschaftlichen Gebäuden nur nach und nach Stein auf Stein gesetzt wird, so kommt uns endlich, wenn das Ganze fertig steht, der B. weit begreiflicher, unserm Geiste fasslicher vor, als wenn wir uns plötzlich vor dem vollendeten Gebäude finden. Der Meister eines B–es gräbt den Grund | nur desto tiefer etc. = Baumeister, wofür nicht füglich: „Meister eines Gebäudes“ stehen könnte; Die Simplons-Straße, ein Pracht-B. [nicht: Gebäude] Napoleons etc. So heißt auch der einzelne Theil eines Gebäudes, wenn er nicht wieder ein selbständiges, zur Wohnung dienendes Ganze ist, B., nicht: Gebäude, vgl.: Grund-, Unter-B. und Neben-, Seiten-Gebäude etc.
a) Von menschlichen Gebäuden und Bauwerken im weitesten Sinn, und dann auch übertr.: Der Eckstein, auf welchem der ganze B. in einander gefüget. Was er an dem astronomischen B–e schon geleistet, was gegründet, was aufgeführt sei. Die großen B–e, welche die Republik gegen das Meer aufführen lässt. Lasst ihr nur darum ew’ge Bäue gleißen, | um schnell dieselben wieder einzureißen? 1, 6; Die nothwendigen B–e verdingen. etc. —
b) (vgl. a und 1c) Ein aus seinen Theilen kunstvoll zusammengesetztes Ganze: Der B. der Welt, der Erde, des Weltalls, des Himmels wird eh einstürzen etc. — Ein Punkt der vollendeten Organisation, von dem an der organische B., die feste Gestalt, sich nicht mehr abändert. Zerstöre Jammer diesen festen B. [Körper, Leib], | den ein zu günstig Alter noch verschont. 13, 286; Zurück, mein Geist, in dich zurück! | In diesem eng umschränkten Bau, | Gott, welcher Gaben Wunderschau! 12b; Verkünder | einer jüngern Brüderschaar, | deren B. und Wuchs gesünder, | höher sei als unsrer war. VIII. —
c) auch von mehr oder minder kunstvoll hergerichteten thierischen Wohnungen (s. 1 a), nam.: B–e der Biber, Bienen, Dachse, Füchse, Hamster, Jltisse, Kaninchen, Marder, (Fisch-)Ottern, Wiesel, Wölfe etc., auch: Der Vogel war vom Nest geflogen; | das Schlängelchen guckte ... in das Innre des B–es. Nal. 172; In eines Löwen B. Mak. 2, 23, und übertr. auf menschliche Wohnungen, scherzhaft: Heut’ überrasch ich Euch in Eurem B. —
d) (1 d) von den Arbeiten, Gruben etc. der Bergleute: Die Höhen um Paris sind von solchen B–en unterminiert. Gesch. 271 etc., s. Zsstzg. wie Gruben-, Tag-B. etc. —
e) (s. 1d) das bestellte Land, doch nur speciell = Meier-, Bauer-Hof: In Ostfriesland lagen tausend B–e oder Höfe, welche unabhängigen Eigenthümern zugehörten. Ph. 1, 326 etc. Dazu ver- altet: Ur-B., ein Feld, das in seinem Urzustande, unbestellt, liegt. s. und
Anm. Die Mehrzahl Bäue nam. bei Älteren. 23; 72; Leich. 118; 1, 280; 2, 108 etc., s. auch 2a. — Veralt. mundartl. B. = Mist, Dünger (s. 1d) bei vgl. in Oldenburg ein bei Vertheilung der Deichslasten vorkommendes Feldmaß.
Zsstzg. vielfach, großentheils nach dem Vorstehenden und nach Analogie des Folgenden zu verstehen und zu mehren, vgl. auch die Zsstzg. von Baute, Gebäude und Bauen: Áb-:
1) Landw.: Die Weinberge in A. bringen (Ggstz.: in Bau halten), sie verfallen lassen, nicht gehörig anbauen. —
2) Bergm.: der in die Tiefe geführte Bau zur Gewinnung von Mineralien; diese Gewinnung und der Ort derselben: Der meiste Kohlensand, welcher beim Beginn des A–es abgetragen werden mußte, ehe die Kohlen selbst zu Tage gefördert werden konnten. Gsch. 269; Am Rande des A–es. ebd.; vgl. Firsten-, Gruben-, Straßen-Bau. —
3) der Anbau eines von den übrigen abliegenden Hofes unter den — bei der Separation — zusammengelegten Grundstücken. — Ácker- [1d]. — Án-:
1) abstrakt [1d], doch bez. die Vors.:
a) den Beginn des neuen Zustands: Der A. eines [bisher unbebauten] Feldes, einer [bisher auf einem Felde noch nicht gebauten] Frucht. —
b) das Haften an einer Stelle oder das Hinzufügen zu etwas bereits Vorhandnem: Der A. der Kolonisten, das Ansiedeln an bestimmter bleibender Stätte: Nicht, daß der erste A. gleich Getreidebau gewesen sei. Die Stadt wurde durch A. vieler Häuser rasch vergrößert; Beim Um- und A., den er vornehmen ließ. etc. —
2) konkret:
a) entsprechend 1a: Dem Schloß zur Seite lag am Berggehäng hinab | ein reicher A., der dem Schlosse Nahrung gab; | Da waren Gärten, Bäum’ und manches Satenfeld. Rost. 34a. —
b) entsprechend 1b: Er wohnt in dem neuen A. des Schlosses etc. Mund- artlich das von Flüssen angeschwemmte Land und dies Anschwemmen. — Áschen- [2]: aus Asche: Ein so loser A. Gsch. 101. — das in die Höhe bauen und Gebaute: Sein Grabmal des heiligen Sebaldus, ein schlank edler A. Stücke, welche im äußerlichen A. und in abwechselnden Scenen ihr Genüge finden. Ihn zu seinem A. [die bei der Weihnachtsbescherungaufgebauten Geschenke] hinzuführen. 1,146; A., Wieder-A. von etwas Niedergestürztem etc. —
Āūf-: Āūs-: 1) abstrakt, die Vollendung des Baues in allen Theilen, nam. im Jnnern, wodurch ein Gebäude wohnlich gemacht wird: Der innere A. und was zur Vollendung und Zierde gehört, wurde nach und nach vollbracht. —
2) Bergm.: die völlige Ausbeutung eines Ganges und ein so ausgebeuteter Gang. —
3) ein vorspringender Bau, Vorbau: Die erkerartigen A–e des ersten Stocks. — Bérg- [1d]: Auf diesen Thonschiefer wird mit Erfolg B. getrieben. Flötz-B. 40, 298 etc., s. Flötz-, Gangbau etc. — Bīber- [2 c]. — Bīēnen-:
1) [1d] Honigbau. — 2) [2c]: Zu einem B–e, | zeigend wie so fein gewoben, | jede dieser kleinen Zellen. Osts. 1, 29. — Bíngen-: Pingen-B. — Chaussēē- [1c]. — Dáchs- [2c]. — Dámm-, Dēīch- s1c; 2a]. — Eīn-: Eingebäude, ein in Etwas befindlicher Bau; ein einspringender, zurücktretender Theil eines Gebäudes, namentlich aber (Wasserb.): eine Vorrichtung, die Gestalt des Ufers zu regeln, um sowohl dem Auswaschen als dem Anschwemmen an falscher Stelle Einhalt zu thun. — Eīsen- [1d]: s. Bergbau. — Eīsenbahn- [1c]. — Erd-:
1) [1c; 2b]: Der E. wird zusammenstürzen. —
2) Erdarbeit, z. B. bei Eisenbahnbauten. — 3) Erdgeschoß. — Erz-:
1) [1d]. —
2) [2] Erzmonument. — Etāgen-: Stockwerksbau. — Féld- [1 d]: Machte das Erdreich zahm für Garten- und F. etc. — Félder- [1d]: Art des Kohlenbaus: Die Bebauung des Kohlenflözes bei Dudlay geschieht durch eine eigenthümliche Art des F–s. — Féls- [2]: aus Felsen, ähnlich Granit-, Marmor-, Quader-, Stein-, auch Holz-B. — Féstungs- [1a und b]: Brachte uns auf den F., laut Urtel und Recht. Auch ohne Knüttel, Zuchthaus und F. — Fírsten-: Försten-B. — Fláchs-[1d]. — Flöz- [1d]: Bergm.: das Bauen der Flöze. — Flúcht- [2c]: weidm. = Noth-B., die Fuchsgruben im freien Felde. — Flǖgel-:
1) [1a] Bau eines Flügels am Hause etc. —
2) [1c]: s. Instrumenten-B. — Fórst-: s. Waldbau. M. 161. — Försten- [1d; 2d]: Das Gewinnen v. Erzen etc. in Försten etc.: Der Abbau der Kohlen wird theils durch einfachen F., theils durch Pfeilerbau, theils 12* durch Strebbau bewerkstelligt. — Fórt- [1]: An den F. eines solchen Werks zu denken. — Frīēdens- [2]: Friedensmonument. R. 23. — Frúcht- [1d]: und konkret mit Früchten bebautes Land: Die mit Wäldern, Frucht-, Obst-Bau und Wiesen geschmückten Höhen und Thäler. Daher denn Weide, Wiese, F., Wald immerfort abwechseln. Der durch den Hackfruchtbau gelockerte Boden etc. — Fúchs- [2c]. ― Fürsten- [2]: Fürstenwohnung, Schloß. 462. — Gáng- [1d; 2d]: Gewinnung von Erzen etc. in Gängen. — Gárten- [1 d]: Es dient zu Garten- und Kleebau. — Gedánken- [1c; 2b]: Die architektonische Symmetrie eures G–s. Die Unsicherheit, womit die jungen Autoren ihre kecken G–e aufrichteten. — Gemǖse-: s. Fruchtbau. — Gesámmt-: z. B.: Weichen von lebenden Gestalten im G. [in der Gesammtheit des Körperbaus] nicht wesentlich ab. — Ge- schícht- [1c; 2b]: In dem G. ist Walter Scott ein wahrer Künstler. HV. 48. — Geséllen-:
1) Ggstz. Meister-B. — 2) Bergm.: Eine nur von Wenigen gebaute Zeche, im Ggstz. zu Gewerken-B. — Getrēīde- [1d]. — Gewérken-: s. Gesellen-B. — Gewürz-: s. Frucht-B.: Wein-, Garten- und G. 4, 161. — Glīēder- [1c; 2b]: Durchzuckte Schmerz den edlen G. vgl. Körper-B., ungewöhnlich Gliedbau. M. 97. — Granīt-: s. Felsbau. — Grūben-:
1) [1a; 2c]: Der G. der Füchse. Namentlich aber: 2) [1 d; 2d] bergm.: die Arbeit in den Gruben, unter der Erde, im Ggstz. des Hüttenbaues, d. h. der bergmännischen Bearbeitung der Erze über der Erde und des Tagebaus (s. d.); aber auch die gebauten Gruben selbst mit Zubehör: Nach dem Zwecke der G–e unterscheidet man Versuchs-, Vorrichtungs- oder Hilfs-, — und Abbaue oder eigentliche G–e. Die ersteren haben den Zweck, theils neue Erzlagerstätten aufzufinden, theils die schon aufgefundenen hinsichtlich ihrer Ausdehnung und Bauwürdigkeit näher kennen zu lernen. Durch Vorrichtungs- und Hülfsbaue sollen die Versuchsbaue in den Stand gesetzt werden, die zum Abbau stehenden Lagerstätten zweckmäßig aushauen zu können. Die Abbaue endlich dienen zur Gewinnung der auf den Lagerstätten vorhandenen nutzbaren Mineralien. — Grúnd- [2]: Fundament, der die Grundlage eines Gebäudes bildende Theil im Gegensatz des Oberbaus, vgl. Unterbau: G. des Staatsgebäudes. — Hāfen- [1c; 2a].— Hánf-: s. Frucht-B. — Hāūpt- s1; 2]: Verbannt diesen H. mit dem Vorbaue. vgl. An-, Neben-, Seiten-B. etc. — Hāūs-, Hǟūser- s1a]. — Hílfs-: s. Grubenbau. — Hímmels-: Weltbau etc. — Hōf-: Feldwirthschaft zu einem das Hofmarksrecht genießenden Hof. — Hȫhlen- [1a; 2c]. — Hólz-: s. Felsenbau. — Hōnig- [1d]. — Hópfen- [1d]. — Hütten-:
1) [1a] vgl. Hausbau. —
2) s. Grubenbau 2. — Instruménten- [1c]: Verfertigung musikalischer Jnstrumente, s. Orgelbau. — Kāhn- [1 c]: s. Schiffbau. — Kanāl- [1c; 2a]. — Kartóffel-: s. Fruchtbau. — Kírchen- [1a; 2a]. — Kláng-: s. Versbau: Vermisst Pindar’s Sprache in K. und Silbenbau. Br. 1, 135. — Klēē-: s. Fruchtbau. — Klōster- [1a: 2a]: An der Stätte | der verbrannten K–e. — Knóchen- [1c; 2b]: s. Körper-B. — Kōhl-: s. Fruchtbau. — Kōhlen- [1d]: bergm.: Steinkohlenbau. — Kórn-: s. Fruchtbau. — Körper- [1c; 2b]. — Kúnst- [2]: kunstvoll gefügter B.: Ein Leib der Elemente K. — Kúpfer- [1d]. — Lánd-: s. Ackerbau. — Lêbens-: Diese Ueberzeugung liegt zum Grunde meinem sitt lichen sowohl als literarischen L. 22, 76; das Leben verglichen einem kunstvoll in einander gefügten Bau. — Lócken- [1c; 2b]: Entspinnt der holde L. | der schönen Braut fich unter Fatmens Fingern. — Lokomotīven- [1c]. — Mármor-: s. Felsbau. — Maschīnen- [1c]. — Mēīster- [2]: Ununterbrochen | baut am M. der Meister. — Míß- [2]: mißrathener Bau. 144b; auch von Früchten = Mißwachs etc. — Mǖhlen- [1a; c]. — Múskel-: s. Körperbau: Ihren Muskeln- und Sebnenbau zu erkennen. — Nāch- [1a]: Das gesackte Haus verlangt einen N. — Natūr-: natürlicher Bau, Ggstz. Kunstbau etc.: An diesem gothischen N. [der Gebirge]. — Nêben-: s. An- und Hauptbau. — Nérven-: s. Körperbau: Sein robuster N. und seine starke Seele dauerten diesen fürchterlichen Zustand aus. — Nēū- [1a; 2a]: Der jüngste größere N. soll 1816 stattgefunden haben. — Nōth-: ein als Nothbehelf dienender Bau, s. Flucht-B. — Öber-: s. Über-, Unter-, Grund-Bau. — Obst-: s. Fruchtbau. — Örgel- [1c]: s. Instrumentenbau. — Periōden- [1c; 2b]. — Pfēīler- [1 d; 2d]: bergm.: Unter Pf. versteht man das Verfahren, die Kohlen nur theilweise wegzunehmen, theilweise aber in Gestalt von Pfeilern stehen zu lassen, um das Einbrechen des Hängenden zu verhindern. — Píngen- [1d; 2d]: bergm.: ein offener Strossenbau, durch welchen das Feld stoßweise ausgehauen wird, s. Binge. — Prácht- s2]: prachtvoller Bau. — Quāder-: s. Felsbau. — uêr-: bergm.:
1) ein Abbau nicht nach dem Streichen des Gangs oder Lagers, sondern vom Liegenden zum Hangenden. — Rāūb-: bergm.: das Bauen auf den Raub, d. h. eilig und oberflächlich: Die Lagen sind ungleich und ungewiß, daher der unvermeidliche R. — Rēīs-: s. Fruchtbau: Sprechen von dem R. als der ersten Art des Feldbaues. — Rīēsen- [2]: riesenhafter Bau. — Rócken-: s. Fruchtbau. — Rúmpf-: s. Körperbau: R. der Walfische. — Rúnd- [2]: Große R–e, an die sich von allen vier Seiten halbe R–e anschließen, ragen die Moscheen hoch empor. — Sátz- [1c; 2b]. — Schíchten-: bergm.: Die Unterlage des großen, mit so vielen organischen Resten angefüllten Sch–es. — Schíff- [1c]. — Schlóß- [1a; 2a]. — Schútz- [2]: zum Schutz dienender Bau: Der mächtige Trutz- und Sch. [die Burg]. — Sēhnen-: s. Muskelbau. — Sēīden- [1d]. — Sēīten-: Nebenbau. — Sómmer-:
1) im Sommer aufgeführter Bau. —
2) der Bau des Sommergetreides; diesesselbst. — Spítz-[2]: Obelisk. 25, 8. — Sprāch- s1c; 2b]. — Stádt-, Städte- [1a]. — Stēīn-: s. Fels-B.: Ein vorspringender St. — Stóckwerks-: namentl. bergm.: der Abbau von unten nach oben in Querstrossen, die durch parallele Strecken verbunden werden. — Strāßen- [1c; 2b]: Bau von Landstraßen und die Kunst desselben, s. Strossenbau. — Streb(en)-: bergm.: Beim St. bleiben keine Pfeiler stehen, sondern die Kohlen werden ohne weitre Vorrichtung des Felds sogleich allmählich vollständia abgebaut. — Stróssen-: beram.: der Abbau, wobei der zwischen den aufeinander folgenden Feldörtern liegende Theil der Lagerstätte von oben nach unten treppen- oder terrassenförmig abgebaut wird. — Tāge-: bergm.: im Gegensatz des Grubenbaus, an der Oberfläche: Den bloßen Abbruch an der Oberfläche im sogen. T. Témpel- [1a; 2a]. — Theāter- [1a; 2a]. — Thúrm- [1a; 2a]: Der Th. zu Babel. — Tīēf-: bergm.: Bau in der Tiefe: Die in den T–en vorhandenen Grundwasser. — Tōd-: Wenn ein Landmann seinem Gläubiger einiges Land überlässt, um sich aus der Nutzung desselben sowohl wegen der Hauptschuld als der Zinsen bezahlt zu machen, so nennen wir dies T. od. Todsaat. Ph. 2, 102. — Trútz-: s. Schutz-B. — über- [2a]:
1) der obere über den untern vorragende Theil eines Gebäudes: Zu einem epheu- und weinumrankten Ü. an der rechten Seite des Landhauses. R. 2, 374. —
2) ein Bau über etwas darunter Befindlichem: Führen die unter einem Ü. befindlichen Stufen in die unterirdische Kirche. M. 3, 392. — Úm-:
1) der Neubau, und zwar
a) abstrakt.: die Umgestaltung durch einen Bau: Das große Palais bedurfte eines U–es. —
b) konkret: das umgestaltete Gebäude: Ein alter barocker Giebel, den man in dem völlig neumodischen U. stehen gelassen. — 2) das Aufführen eines Baues um etwas dadurch Eingeschlossenes und — das umschließende Gebäude: Noch waren einzelne Mauern hier u. da übrig geblieben u. zum U. des Friedhofs verwendet. R. 1, 14. — Grundbau, Grundlage. 4, 12; 6, 272; Eine grammatische Regel, deren U. durch ein paar Ausnahmen gleich als durch Steinpholaden benagt wird. etc. —
Únter-: ǖr-: 1) der ursprüngl. Bau: Den Beweis des hohen Alterthums ihrer ursprüngl. Grund- anlage, welches er bis auf Tiridates’ U. zurückführt. —
2) [2e]. — Vérs- [1c; 2b]: Versifikation. — Versūch-: s. Grubenbau: Bohrungen u. sogar V–e wagen. — Vōr-:
1) ein vorspringender Theil eines Gebäudes: An der Schmiede unter ihrem von zwei Holzsäulen getragenen V. Unter einem Erker-V. Mit einem stattlichen Säulen-V. etc., vgl.: Haupt-B. —
2) die oberste Schicht des Bienenharzes (s. d.). Ge. 242. —
3) Vorkehrung; Mittel einer Sache vorzubauen: V–e gegen ihre [der Seuche] Wiederkehr sind getroffen. Diak. 197. — Vōrrichtungs-: s. Gruben-B. — Wāgen- [1c]. — Wáld- [1d]: Wo W., Weinbau, Obstbau, Bergbau das Hauptgeschäft. — Wásser-: das im u. am Wasser Gebaute u. die Kunst solches Baues. — Wêge-: s. Straßenbau. — Wēīn- [1d]: seltner Weingartbau. 2, 59. — Wēīter-: s. Fort-B. — Wēīzen-: s. Getreide-B. — Wélt- [1c; 2b]: In des W–s obern Zonen. Der W. dreht im Wirbel sich um mich. etc., auch: Ein Splitter im großen Weltenbaue. etc. — Wínter-:
1) s. Ggstz. Sommer-B. —
2) Bau, Wohnung für den Winter: Sich wie ein Dachs in seinen W. verkrochen. — Wúnder-: wunderbarer Bau: Schnell durch rasche Götterhände | ist der W. vollbracht. etc. — Zāhn-: s. Körper-B. gB. 1, 231. — Zū-:
1) was ein Meier außer dem Gut, worauf er ansässig, noch bewirthschaftet. —
2) hinzugefügtes Bauwerk, s. Zubaute. — Zúcker-:
1) [1d] Bau des Zuckerrohrs, Gewinnung des Zuckers. — 2) [Die Bienen] führen mit Behagen | gesammt den Z. — Zusámmen-: Zusammenfügung: Der ganze Z. der Perioden. 4, 226. — Zwíschen-: ein zwischen zwei Gegenständen befindlicher Bau; Wasserb.: ein Pfahlwerk mit zwischengepacktem Reisig.
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