barsch
II. Bársch, a.:
beißend, beizend für den Geschmack, von stechender, prickelnder Schärfe, vgl. herbe, von zusammenziehnder Säure, z.B.: Unreife Früchte, Schlehen sind herbe; Pfeffer, Merrettig sind b. Herber Wein, b–er Tabak. Auf das körperliche Gefühl der Rauhheit beziehn sich beide nicht und tadelt mit Recht die von der das Wort erst in die 2. Aufl. aufgenommen, gegebenen, von ebenfalls wieder aufgeführten Beisp.: Die Wolle ist b.; Das Tuch fühlt sich b. an statt harsch. — Dagegen übertr. = rauh, strenge, um den Ggstz. des Milden, Sanften zu bez.: B–es Wesen. 1, 216; Wie bliesest du wohl sonst so b. 94a; Wer nicht b. und hart mit ihm redet. gB. 2, 157; Die im Bierhaus | b. [derb] dich faßten. Garb. 144; Gesellen, unhold, b. und toll. 11, 143; Der b. Besiegte. 10, 309; Nie krampfhaft b., immer ruhig milde. Reis. 2, 56; Trupps b–er Rinder. A. 1, 148 [gewöhnl.: wild, unbändig etc.]; Mit einem b–en Nein vor den Kopf stoßen. Kl. 2, 162; Gegen alle Wanderer so b. und grämisch. M. 2, 67; Das B–e und Unweibliche ihres Betragens. Hühn. 90; Sie so b. angelassen. 630a; Mit b–em Ton. A. 1, 208; Nicht zu b. stürmen. 4, 118 etc.
Anm. 99 und 439; plattd. basch, welche Form auch hochdeutsch gebraucht: Flink und rasch | .. mitunter auch ein wenig basch | und nicht recht gut zu zwingen. — Ableitung unsicher, ob mit beißen (s. d. 6) zusammenhängend? vgl. Bise Anm. oder ob zu borstig? (s. Patzig).
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