Barre
Barren
Bárre, f.; –n; –n-; ~n, m., –s (uv.); uv.; -:
Stange, und zwar: 1) Metallſtange z. B.: Mit einem
Eiſen-B–n bewehrt die rüſtige Fauſt ... Den B–n gerundet,
dick und ſchwer. Echtermayer 299; Nadel-B. am Strumpf-
wirkerſtuhl, eine unbewegliche Eiſenſtange, woran die
Nadeln durch die Bleie befeſtigt ſind. Namentlich von
ungemünztem Gold und Silber, auch übertr.: Die
B–n der Wahrheit von Reichen an Geiſt in großen Werken
niedergelegt, ſind nicht dienlich, um die kleinen täglichen Be-
dürfniſſe der Unbemittelten damit zu vergelten. Dieſe Brauchbar-
keit hat nur das ausgemünzte Wiſſen. Börne 2, 106; Auch hier iſt
die Voſſiſche Proſa wie ein Gold-B–n für den deutſchen
Sprachſchatz. JP. HV. 87; G. 32, 343; Tieck A. 1, 82 ꝛc. —
~, Turnk.: Zwei wagerechte Holzſtangen auf Stän-
dern: Einrichtung des B–n. Jahn Turnk. 45; Über Reck und
B–n ſetzen. Auerbach. — 3) Namentlich hemmende, ſper-
rende Stange, Schranke: a) Schlagbaum: Schlagen
die Huf’ an die hemmenden B–n. V. Ov. 1, 77; Riegelnde
B–n. 177. So auch: Durch Fenſter-B–n. Sh. 3. 557;
ferner: der den Hafen abſperrende Baum und bei ſo-
genannten Zeithafen eine (ſie zu Zeiten verſperrende)
vorliegende Sandbank oder Klippenreihe; in Pferde-
ſtällen = Standbaum ꝛc. — b) bei muſikaliſchen Jn-
ſtrumenten Querbrettchen, die das Ausſpringen man-
cher Theile verhindern. — c) Schiff.: die die Luken
verriegelnden Eiſenſtäbe; zuweilen auch ein das Steuer-
ruder bewegendes Holz; die die Marſen (ſogenannte
Maſtkörbe) haltenden Hölzer an den Spillen ꝛc. —
d) Schranken in der Gerichtsſtube und der Gerichtshof
ſelbſt, ſo frz. Barreau(ſpr. Barō). — e) Wappenk.:
Ggſtz. von Band, ſ. d. 5 g. = linke Schrägſtraße. —
f) Muſ.: Taktſtrich. — g) übertr. z. B.: Wo ſich die
Woge ewig jüngt | und ewig in die Felſen-B–n | verzweif-
lungsvoll herniederſpringt. Strachwitz. — h) ſ. Baren II.
und Barte 2.
Anm. Mhd. bar, frz. barre, engl. bar, im ſelben Sinn,
zumal das Hemmende, die Schranke. vgl. Sparren, ſperren,
Pferch ꝛc.
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