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Band
II. Bánd, n., –(e)s; –e, Bänder; Bändchen,
lein, el, in Mz. auch: Bänderchen, lein; -: was
binden, zum Binden, Verbinden dient: 1) = Bind-
faden, eine zum Binden dienende Hanfſchnur, Fitz-,
Sack-B. (in dieſer Bedeutung in Norddeutſchland m.):
Einen, Etwas am Band, Bändchen, Bändel (ſ. d.) haben =
am Schnürchen, Faden, als Marionette nach Belieben
lenken können. 2) ein nach langem Faden gefertigtes
Gewebe, eigentlich zum Binden, dann auch zum Putz:
Um Bruſt und Hut ein farbig B. Freiligrath; Um die Stirn
ein ſchwarz und goldnes B. G.; Die ſchönſten Bänder friſch
und neu gewählt. Dſ.; Ein B. iſt baumwollen, leinen, ſei-
den, wollen ꝛc.; breit, bunt, doppelt, einfach, einfarbig, ge-
blümt, gemalt, gemodelt, gemuſtert, geſtreift, gewäſſert, glatt,
ſchlicht, ſchmal ꝛc. 3) Angebinde (ſ. d.). Opitz 1, 184;
Fleming 39—42, ſ. Binden 6. 4) Ordensband, Or-
den: Was half das B. und der Orden? Beck; Das rothe B.
[der franz. Ehrenlegion]. Immermann M. 1, 423; Das
blaue B. [der däniſche Elephantenorden] ꝛc. Zuw.
ſtatt Ordensträger: Der Oberſte wünſcht ſich zum Gene-
ral, | der in der ſchiefen Bänder Zahl. Nicolai 1, 71.
5) bandartige Körper (auch nichtgewebte), d. h. theils
lange ſchmale Streifen (ſ. a—k), theils, wie das um
Etwas geſchlungne B., ringförmig gewunden oder ge-
flochten (ſ. l—), z. B.: a) Bänder nennt man hier
ſchmale Felsabſätze, die ſich oft mit einer ſich gleichbleibenden
Breite ſehr weit, wie lange Geſimſe, an den Felswänden hin-
ziehen. Kohl A. 1, 49; Die einzelnen Grasbänke und Bänder
[des Kalkgebirgs] viel ſaftiger. Tſchudi Th. 42; Auf hohen
Grasbändern. 311 ꝛc., Fluh-B. b) Maſchine, welche
die Baumwolle in breite, zarte Schleier verwandelt, dieſe
Schleier in koncentriertere ſchmälere Bänder ꝛc. Kohl E. 2,
263. Vgl.: Die bandförmige Struktur der Gangmaſſen.
Humboldt K. 1, 464; 270; Bandjaſpis ꝛc. c) vgl.
Schnür-B. und andre Zſſtzg., für die zuweilen das
Grundwort genügt: Drauf leg’ ich ihr die Schnürbruſt an..
Das B. zerreißt. B. 18b ꝛc.; Dich prieſterliches B. [Binde],
das meine Schläfe ſchmückte. Sch. 30a ꝛc. d) Anat.:
die die Knochen und andere ſchwebende Theile des Kör-
pers verbindenden Häute: Die Bänder der Bruſt über-
mäßig ausgedehnt. G. 21, 34; 23, 200; Die Lehre von
den Bändern (Syndesmologie); Die gelben Bänder, des
Rückgrats zwiſchen den Wirbelbogen ꝛc. Das B. der
Zunge, Zungen-B.: Zungenriemen, das die Zunge mit
dem Unterkiemen verbindende Häutchen, übertr.
(ſ. 8): Alles, was die Zunge bindet, am Sprechen
hindert: Mark. 7, 35; Da zuckte durch die Maid ein Blitz, |
da riß der Zunge B. Schwab 436; G. 13, 15; Sch. 31b ꝛc.
e) Bauk.: ſchrägliegende, das Schieben verhin-
dernde Berbindungshölzer. ſ. Kreuz-, Strebe-, Stütz-,
Trag-B.; in der Schweiz: jedes behauene viereckige
Stück Bauholz; bei den Gliedern der Säulenordnung
ein breites grades Glied von der doppelten Breite des
Riemleins. f) Brettſpiel: Hintereinander ſte-
hende, dem Gegner keine Lücke zum Schlagen bietende
Steine. g) Metallarb.: lange ſchmale Stücke
Metall, namentlich wodurch 2 Theile feſt und zugleich
beweglich verbunden werden, z. B. die zweiflügligen
Gewinde zur Befeſtigungvon Thüren, Fenſtern, Kaſten-
deckeln ꝛc.: 4. Moſ. 19, 15: Daß die Schließhaken durch
die Zeit abgenutzt und die Bänder wandelbar waren. G. 19,
294; Hagedorn 2, 120 ꝛc. h) Naturgeſch.: Eine
zweiklappige, am Rücken durch Schloß und B. (ſ. g) ver-
bundene Schale [der Muſchel]. Burmeiſter Gſch. 377, vgl.
Scharnier. B., Bandgras, ſpaniſches Gras, Phala-
ris picta; Carex arenaria. Das rothe B., Art
Schnecke, Bulla fasciata; das blaue B., Helix ampul-
lacea ꝛc. i) Siebmacher: der Draht zu den
gröbſten Siebböden. k) Wappenk.: die Mitte
eines durch zwei aus der rechten Ober- zu der linken
Unterecke gezogne Schräglinien getheilten Schildes, die
rechte Schrägſtraße, Ggſtz. Barre. 1) ringförmig
Gewundenes, Reifen, Spangen als Zierrath ꝛc.: Es
ſchmiedete der Gott um ihre Stirn ein ehern B. G. 13, 16;
Atlasrock .., den ein goldnes B. zuſammenhält. W. 20, 62;
Wer ſchlang das magiſche B. | um meine Stirn? 5 ꝛc.
m) Bei den Faßbindern ein eiſerner das Faß zuſammen-
haltender Reifen; an großen Fäſſern mehrere zuſammen-
ſitzende Reifen. Als Maßbeſtimmung: Eine Tonne
Butter ſchmal B. (22 Pfd.); bucket [bauchig, dick] B.
(280 Pfd. netto), vgl. Gebinde. n) Reifen um
Kanonenläufe (vgl. Fries), um Hohöfen, Ankerſtöcke,
Maſtbäume, Balken, Meſſerſchalen ꝛc., zum Zuſammen-
halten dienend. o) aus Stroh oder Weiden gefloch-
ten, zum Garbenbinden, Befeſtigen der Bäume, Zu-
binden von Säcken ꝛc. vgl. Wiede, z. B. Gotthelf G. 9.
p) Hutmach.: der Theil, wo Kopf und Rand des
Huts zuſammenſtoßen. q) der hohe Rand zur Um-
faſſung eines Billards. Jablonsky 105, gewöhnl. Bande.
r) ähnlich, übertr. z. B.: Die Zwiſchenglieder und
Bänder zwiſchen Rede und Handlung [ſ. d]. Auerbach SchV.
158. Die Bänder des Geſtirns .. beben, ſonderlich der
eine Stern .. geht aus [die Verbindung der Sterne löſt
ſich, der eine geht von ſeinem Platz, vgl. f.]. Opitz 1,
61; Mit der Schilde dichtgeſchloſſnem B. [ſ. f]. Sch. 33b;
Thüren, | durch deren nie entdecktes B. [Reihe, ſ. f] |
die Zimmer in einander ſich verlieren. ebd.; Der Schlüſſe B...
der Gründe B. [was ſie bündig macht, ſie bindend er-
ſcheinen läſſt]. Hagedorn 1, 86. 6) Vielfach übertr. auch
auf Geiſtiges: das Vereinigende, Zuſammenhaltende,
Verbindende: Die heiligen B–e der Menſchlichkeit. B.: Das
B., das uns verbindet, | ſei kein ſchwaches Roſen-B. G.;
Daß er magiſch leiſe Schlingen | zu künft’gem B. um unſre
Füße zieht. Dſ.; Wo ſich Mitgeborne .. feſter | mit ſanften
B–en aneinander knüpften. Dſ.; Die alten B–e der Menſch-
heit aufgelöſt. Dſ.; Das B. des Glaubens um die Welt zu
ſchlingen. Lenau; Löſt alle heil’gen B–e der Natur. Sch.; Des
Staates B–e ſahet ihr zerreißen. ebd. 7) B. = Ver-
bindung, das durch etwas Gemeinſchaftliches Verbun-
dene, pgl. Bund, Verband: Was kümmern mich Geſetz
und Ordnung, | Gewerb’ und bürgerliches B.? Chamiſo 3,
182; Trennte mich | von den Geliebten, riß das ſchöne B. ..
entzwei. G. 13, 6; Das B., ſo ſagte der Einladende aus-
drücklich, heiße den Fremden willkommen. 19, 9; Wie ſollt’
ich ſcheiden aus dem Bunde, der die Weſen alle verknüpft?
Der bricht ſo leicht nicht, wie die loſen B–e dieſer Zeit. Höl-
derlin H. 2, 102; Sein häusliches B., da er ſeine Familie
nicht mehr zu erhalten wußte, ward ihm zur Laſt. Klinger F.
7; Sein Herz zu zwingen zum verhaßten B. Sch. 544a.
Vgl. Ehe-B. ꝛc. a) Geſchwiſter von einem B., ein-
bändige, Halb-Geſchwiſter im Ggſtz. der zweibändigen
oder Voll-Geſchwiſter, Geſchwiſter von 2 B–en (ſ. Friſch 1,
55a; Haltaus 92; Schm. 1, 179), Jenen iſt nur Vater
oder Mutter, Dieſen Beide gemeinſam. b) Außer Rand
(ſ. d.) und B. ſein; Aus Rand und B. gehen, kommen, aus
der gewohnten Ordnung heraus, ungebunden, un-
bändig ſein ꝛc.: Ohne Form und Facon, ganz aus Rand
und B. Kohl J. 1, 178; Alles iſt aus B. und Fugen und
ich fürchte, die Herren Soldaten werden’s unſanft genug wie-
der einrenken. Scherr Graz. 1, 61 (vgl. 5e und p).
c) eine gewiſſe Anzahl zuſammengebundner Stücke,
z. B. früher in Riga = 30 Stück. 8) das Bin-
dende, die freie Bewegung Hemmende, Feſſelnde,
weitern Umfangs als die ſinnverwandten „Feſſel (ſ. d.),
Kette“, z. B. = Gefängnis: Ich bin gefangen, ich bin
in B–en; | ach, ich hab’ keinen andern Geſandten [als euch,
Wolken]. | Frei in den Lüften iſt eure Bahn. Sch.; In Ket-
ten und B–n, wo unter jenen metallne gemeint ſind,
unter dieſen auch Schnüre, Stricke ꝛc.: Ich löſe die
B–e, ich mache dich frei, | ich ſchneide die Stricke, die Riemen
entzwei. Schmidt-Phiſ. So früher bei der Tortur: Mit
vollen B–en ſchnüren ꝛc. Ferner z. B.: Den Vogel, den
die Schlange | mit zauberkräft’gem Blick in B–e ſchlug.
Chamiſſo; Die B–e des Eiſes, die ihn gehalten. Dſ.; Äolus
löſet | das ängſtliche B. G.; Sehnſucht hält .. uns All’ in
ſtrengen B–en. Dſ.; Aus Handwerks- und Gewerbes-B–en.
11, 40; Irrthum, laß los der Augen B. 97; Löſ’ ihn von
den B–en jenes Fluchs. 13, 54; Von dieſer Lügen ſchlau-
gewebten-B–en | ward unſer redlich Herz umſtrickt. Sch.; In
Kummers B–en. Simrock; Die ergoſſene Herbſtfluth, | bre-
chend mit ſtürmiſchem Regen das B. des entſetzlichen Felſens.
V. Jl. 13, 139. a) Ofter berührt ſich hier B.
mit Bann, z. B.: Man legt einen Bann, über wel-
chen der Dieb nicht wieder hinauskann .. Und woraus wird
ein ſolches B. gemacht? Tieck N. 5, 62. –— Es war, als ob
ihm .. ein bleierner Bann auf der Bruſt ſprang. Alexis H.
1, 1, 146; Ihm war ſchon ein B. vom Herzen. Stilling 3,
123 (vgl. Grimm M. 5); Welches Herz flöſſe nicht aus ſei-
nen B–en vor dieſem Jammer? G. 9, 239 ꝛc. Mann iſt,
wer | den Hunger ſtolz in der Entſagung B. gebannt.
Rückert Mak. 2, 202. So auch zuw. B. als Bezeich-
nung deſſen, wodurch Etwas abgeſperrt wird (vgl.
Kordon): Warum ein B. gezogen, | das Gott ein Greuel
iſt, weil es die Stämme trennt. Freiligrath Garb. 139.
Anm. Über das Geſchlecht vgl. I., ferner Bund, Bän-
del, Bündel (m. und n.). Nach heutigem hochdeutſchen Ge-
brauch gilt das m. trotz mundartlicher Abweichungen nur für
I. 1. In der Mz. deutet die umgelautete Form auf –er,
wie überhaupt, wo ſolche Doppelformen vorkommen, auf
Vereinzlung. Vgl. Wörter und Worte, Länder und
Lande ꝛc. Wo eine Geſammtheit bindender, verbindender
Dinge bezeichnet werden ſoll, gilt dagegen Bande, alſo
namentlich für 6, 7 und 8, für welches letztere (ſ. vrwdt. mit
Feſſel) meiſt nur die Mz. vorkommt. Mit einer leichten
Nüance auch hier zuweilen Bänder, z. B.: Sinnt ihr Bän-
der nur und Feſſeln | für den deutſchen Sauſebraus? Arndt
419 [in Bezug auf einzelne Beſchränkungen]; Aus allen
Schnüren und Bändern die trunkene Seele erlöſen. Gutzkow
R. 8, 91; Was wiſſen ſie von den [einzelnen] geiſtigen und
geiſtlichen Bändern, die unſichtbar um ſie herum gelegt ſind?
Schr. 11, 129 ꝛc. Unveränderte Mz. für die Maßeinheit
(7 c): Drei B. = 90 Stück in Riga. Bände, ſ. I.
Nbnf.: Schon umfingen mich des Todes Banden .., der
Hölle B. umſtrickte mich. Mendelsſohn Pſ. 18, 5 ff., vgl.
Bande. So bei Bobrik z. B.: Ankerſtocks-, Bug-, Mars-
Maſt-, Rah-B–en ꝛc.
Zſſtzg. (vgl. I. auch Schnur, Seil ꝛc.), leicht zu
mehren nach den folgenden: Áchſel-: Epaulette. Sch.
714b. Anker(ſtocks)- [5n]: ſ. Anm. c.
Arm-: Armſpange. Platen 3, 145. Átlas- [2]:
Mit Atlasbändern verzierte Volants. Gutzkow; verſch. I.
Āūgen [8]: Bis er im Schlaf ſich rührte das A. ent-
ſchnürte. Rückert. Bāūer-: 1) [2] Art grobgewebten
Wollenbands. 2) [7c] Art kurländiſcher Flachs, der,
wie ihn die Bauern binden, in Rollen v. 8 Ließpfund
verſandt wird, ſ. Rein-B. Bínde-: zum Binden
dienend: 1) [3]. 2) [2] Knüpf-B. an Hauben und
Hüten der Frauen, verſch. v. den bloß zum Putz die-
nenden Bändern. 3) Haar-B. Blūmen-:
1) zum Binden v. Blumen. 2) zum Kranz ver-
bundne Blumen. Blūt- [7]: Verwandtſchafts-B.
H. 8, 431. Bóckshorn- [ög]: am äußern
Ende bockshornförmig gekrümmt. Brúch-: zum
Zurückhalten der Brüche am menſchlichen Körper.
Brūder- [7]: Auswahl d. Lieder 15. Brúſt-,
Būg- [5e]: ſ. Anm.: Schiff.: ſtarke den Vorſteven
u. die Klüshölzer ſenkrecht durchſchneidende, damit ver-
bolzte Krummhölzer. Deckbugbanden, worauf die Ecken
der Deckplanken ruhn. Būſen- [2]: Hölty 3.
Dēīch-: als niederd. gwöhnl. m.: 1) [5a] ein durch
einen Deich geſchützter Strich Lands. 2) [7] der Ver-
band Derer, die den Deich zu unterhalten haben.
Drēī-: Bez. mehrerer 3mal gebundner Waaren, z.B.
Sorte riga’ſchen Hanfs, ſteiermärkiſchen Stahls ꝛc.
Dünntuch- [2]: aus ungekochter Seide loſe gewebt,
wie ein feines Gitter. Dürr-: Leinwandſtreif mit
draufgeſtrichnem zertheilenden Pflaſter. Schmeler 1, 179.
Ehe- [7]. Eīn-: m. [I. 1]. Eīnfaſs-
[2]: zum Einfaſſen v. Schuhen ꝛc. Eīnheits-
[6]: Fichte 7, 327. Eīſen- z. B. [5m; 5n]; auch
[8]: Wie mit E–en bleibt die Seele | ins Innerſte des Bu-
ſens dir geſchmiedet. G. 13, 5. Erden- [7]: irdiſche
Bande 34,155 vgl. 13, 4. Famīli-en- [7].
Fáß- [5m]. Fénſter- [5g]. Fēūer-,
1) [5m]: Reifen auf eine Hälfte der Tonne bis an den
Bauch getrieben, um die auf der andern Seite noch
von einander ſtehenden Dauben mit der Schrauben-
winde über Feuer zuſammenzuziehn. 2) [7] Walle
hin, du Opferbrand .. .. u. ſchling ein einig F. | um alle
Völker her. Herwegh 1, 33. Fíſch [5g]: Thürband,
deſſen Lappen od. Fiſche (ſ. d.) ins Holz hineingeſchla-
gen werden. Fítz- [1]: zum Binden des Garns
auf der Haſpel in Fitzen. Flécht- [2]: zum Flech-
ten der Haare, ſ. Zopf-B. Flítter [2]. Flo-
rétt- [2]. Flūh- [5a]. Fórm- [1]: Hutmach.
ſtarke Hanfſchnur, den Filz auf die Form zu binden.
Frēūndes-, Frēūndſchafts- [7]. Fǖhr-:
Gängel-B. Füll- [5g]: gleich hinter dem Ohr
auf ein Blech angeſetzt. Fútter-: Band über dem
die Haartreſſen tragenden Netz bei den Perückenmachern.
Gä́ngel-: woran Kinder gegängelt werden, auch
übertr.: Da ihr .. an der Freude leichtem G. | ſelige Ge-
ſchlechter noch geführet. Sch.; Entwachſen ihrem G–e. Dſ. ꝛc.
Gárben- [5o]. Gāze-: Dünntuch-B.
Ge-: ſ. Gebänd. Góld-: goldnes Band; meiſt
[2] ein wie Gold glänzendes, mit Gold durchwirktes.
Grās [5a]. Gúrt [2]: Gegen-G. bei den Bor-
tenwirkern Band mit einem durch Anſchweif, nicht
durch Einſchlag entſtehnden Muſter. Gǘrtel [2].
Rückert Roſt. 80a. Hāār-: 1) aus Haar. 2) zum
Binden der Haare. Hāken- [5g]: ſich um einen
Haken drehnd. Hálfter-: Rückert 1, 67.
Háls-: um den Hals lebender oder lebloſer Weſen,
1) Jenes Spr. 25, 12; Richter 8, 26; Hoſ. 2, 13 (ſ. I. 2);
Als der Henker ihm das hänfene H. umgelegt. Hebel 3, 118;
Hunde-H., ſ. Halſung ꝛc. 2) a) [5m] Böttcher:
die vorn die Dauben vorläufig zuſammenhaltenden
Reifen. b) Gießer. [5n]: Von den Bändern zwiſchen
den Frieſen der Kanonen heißt das vorderſte das H., das zu-
nächſt an den Mittelfrieſen Mittel-B., die hinterſten Kam-
merbänder. Hándels- [7]. Kohl E. 2, 244.
Hāūben- [2]: zur Verzierung od. zum Binden der
Haube; in Holſtein (m.) das Recht der Gutsbeſitzer-
10*
wittwe, nach dem Tod des Manns noch ein Jahr im
Beſitz zu bleiben. Schütze 2, 171; nach Spate Art Mor-
gengabe. Hêrings- [5m]: Eine Tonne H., von der
Weite der Heringstonnen. Hérz-: Herzbändel, die
das Herz einſchließende Haut, Herzbeutel. Hōſen-
[2]: Man merke, daß das Wort H. bloß [gewöhnl. noch]
von einem bekannten Orden gebraucht wird, welcher im Eng-
ländiſchen eigentlich der Orden des Kniebandes heißt. Mendels-
ſohn 4, 1, 413. Hūt- [2]: zum Verzieren od. Be-
feſtigen des Huts. Jágd- [5e]: Bauk.: hölzernes
Band, deſſen Zapfen (,,Jagdzapfen“) eingejagt, d. h.
mit Gewalt eingetrieben werden muß. Kámmer-:
ſ. Hals-B. 2b. Kétten- [8]: Meine Geiſter|losgerafft
vom K. der Glieder. Sch. 3b. Kíndes- [7]: veralt.:
Geburtswehen. Friſch 1,55b. Kíſten-[5g]. Klǖs-:
ſ.Anm., das Bugband, wodurch die Klüsgatten geſchlagen
werden. Knīē-: 1) [2] Strumpf-B. H. 9, 286; W.
11, 241, ſ. Hoſen-B. 2) [5n] Eiſenband um ein
Knieholz. Knüpf- [2]: Binde-B. (2). Auerbach
Dorf 4, 282. Knüppel- [1]: Leine am Knüppel
der Reepſchläger. Kópf-: 1) [2] Kopfbinde.
2) [5d] z. B. Kopfbänder der Mittelhand, die Mittel-
handknochen an ihren Köpfchen verbindend. Krēūz-:
Bänder in Kreuzform, z.B. a) [5d]Anat.: am Hinter-
Ende des Fingers unterm Scheidenband, mit gekreuzten
Sehnenſtreifen. b) [5e] Bauk.: ſich kreuzende Zim-
merhölzer. c) Bergb.: die ſich kreuzenden Eiſen
am Boden der Göpeltonne. d) Poſt: zwei kreuz-
weis übereinander gelegte Papierſtreifen ſtatt der Brief-
decke, nam. für Druckſachen. Platen 7, 160. Lāūb-
[5g]: laubförmig verziert. Lāūf-: Gängel-B. p.
1, 93. Lêhens- [7]: L., welches ſpäter häufig ein
Lehensſtrick ward. Arndt Erinn. 277. Lēīt-: Gängel-
B. Jacobi Ir. 2, 262. Līēbes- [7]: G. 3, 27; Sch.
37a. Márs- [vgl. 5q u. Anm.]: Schiff. Marsrand.
Máſt- [5n u. Anm.]: Schiff.: Maſtenbügel.
Mittel-: 1) in der Mitte, z. B. das die Ruthe mit der
Flegelkappe verbindende Lederband; ſ. Hals-B. 2bꝛc.
2) ein Band von mittlerer Güte, Stärke ꝛc. Mōhr-
[2]: gewäſſertes Seidenband. Nāſ(en)-: z. B.
den Hunden über die Schnauze gelegt. Peſalozzi 1, 38.
Natūr- [7]. Humboldt Anſ. 1, 88. Öhr-: Ort-
B.: Von Gold | ein, O. jedem Ende [des Bogens] umge-
legt. B. 157b. Ordens- [4]: das Band, woran
ein Orden hängt; dieſer ſelbſt. G. 13, 277; 14, 162 ꝛc.
Nach der Zeichnung auch [5h] Name mehrerer Nacht-
falter, ſ. Tſchudi Th. 49: Gelbes O. Noctua paranympha;
Blaues O. N. fraxini; Rothes O. N. nupta ꝛc.; O.,
auch Art Schnecke: Conus vexillum. Ort-: das
hohle Blech am Ort (ſ. d.) od. Ende einer Degen-
ſcheide ꝛc. V. Sh. 3, 391, ſ. Ohr-B. Pérl(en)-
[1]: zum Aufziehn v. Perlen; [2] mit Perlen beſetzt ꝛc.
Prōbe-: als Probe dienend (m. I. 1), nam.
[5m], wonach den Fäſſern die Weite gegeben wird.
Quêr-: querlaufend, z. B. [5d; 5e] ꝛc. Rāh-
(ſ. Anm.): Schiff.: kurzes Tau zum Anbinden der
Segel an die Rahen. Réf(f)-: 1) an einem
Tragreff. 2) Schiff. (ſ. Anm.): runde Leine zum
Einreffen der Segel. Rēīn- [7c]: die beſte Sorte
des riga’ſchen Hanfs, vgl. Bauer-B. Rōſen-:
1) vgl. Blumen-B.: Das Band, das uns verbindet, | ſei
kein ſchwaches R. G. 1, 10. 2) [5g] vgl. Laub-B.
Rücken-: 1) [2] über den Rücken geſchlungnes Band.
2) [5d] Band zwiſchen Hacken u. Würfelbein des
Fußes. Rūder-: zur Befeſtigung des Ruders. Ap.
27, 40. Sáck- [1]: ſtarke Hanfſchnur zum Binden
von Säcken ꝛc. Sāhl-: Einfaſſungsband, ſ. Sahl,
nam. a) Weber. = Tuchſchrote. die längs des Tuch-
rands hinlaufende ſchmale Einfaſſung v. gröbrer Wolle.
b) Bergb.: [5a] = Beſteg eines Gangs, die zwiſchen
der Gangmaſſe u. dem Nebengeſtein liegende dünne
Trennungsſchicht einer davon verſchiednen Felsart. G.
23, 339; 40, 206; Humboldt K. 1, 280 ꝛc. c) [5n]
Ring um den Pflugbalken, dieſen mit dem Vorder-
geſtell zu verbinden ꝛc. Sámmt- [2]: vgl. I. 1.
Schāūfel [5g]: mit ſchaufelförmigen Blättern.
Schēīden- [5d]: auf der Mitte der Hohlhand-
fläche des hintern u. mittlern Fingerglieds liegend.
Schnāūz-: Naſen-B.; Böttcher: ein an beiden
Enden zugeſpitztes mit Kerben verſehnes Band, die
Enden ineinanderzufügen; das ans auswendige Ende
des Reifens kommende iſt das Sch., das inwendige das
Zungen-B. Schnǖr-: Band zum Schnüren, nam.
der Schnürbruſt. Schūh-: zum Einfaſſen od. Zu-
binden der Schuhe. Schúrz-, Schürzen-: zum
Feſtbinden der Schürze. Schwêbe-: wodurch Et-
was ſchwebend gehalten wird, nam. im Ei der ſogen.
Hagel. Schwéſter- [7]. Börne 1, 157. Sēīl-:
Sahl-B. Sílber-: ſ. Gold-B.: Schimmert die
Kaskade | wie ein flatternd S. Matthiſſon. Sklāven-
[8]: Sprengt ſein S. Chamiſſo; So hält mich Thoas ..
in ernſten, heil’gen S–en feſt. G. ꝛc. Spúnd- [5m]:
zunächſt am Spund. Stámmes- [7]. Heine Lut.
1, 66. Stēīn-: 1) ein mit Steinen beſetztes Arm-,
Hals-B. ꝛc. 2) [5n] Eiſenreif um die beiden Steine
der Meſſingtafelform in den Meſſingwerken ꝛc.
Stīēfel-: zum Einfaſſen, zu den Strippen v. Stie-
feln, zum Schnüren von Schnürſtiefeln ꝛc. Stírn-:
1) zum Schmuck um die Stirn gebdnden gelegt (Stirn-
ſpange). 2) Klempner: eine vor der Thür eines
Feuerſtübchens befeſtigte Zange. 3) Bot.: ein
Pflanzengeſchlecht Ethulia. Stóck-: zum Anhängen
u. zur Verzierung des Stocks. Strêbe- [5c]: in
einem Hangewerk gegen den Ständer ſtrebend, Kam-
merſparren. Strēīfen-, z. B. [5a]: Der roth-
braune von grünlichgrauen Streifenbändern durchſchrägte Fel-
ſen. Hausblätter (1855) 1, 74. Strōh-: 1) [5o].
Gotthelf G. 152. 2) [2] wie Stroh glänzendes, mit
Harzwaſſer geſteiftes Atlasband. Strúmpf-: 1) das
Herabfallen der Strümpfe verhindernd, Knie-B. Thüm-
mel 7, 132 ꝛc. 2) Name eines Fiſches. Sygnathus
periscelis. Stúrm-: Band an der Mütze, das
Abfliegen bei Sturmwind zu verhüten. Auerbach Leb.
2, 157; = Kreuz-B. (b). Stütz- [5e]: eine
Schwelle ꝛc. zu ſtützen. Táf(fe)t- [2]: von glat-
tem leichten Gewebe. Tēūfels-: (Bot.) Dorant,
wegen der zugeſchriebenen Kraft, die Macht des
Teufels, des Zaubers ꝛc. zu binden. Thōr-,
Thür- [ög]. Tōdes- [8]: Chriſt lag- in T–en
(Kirchenlied); Schlegel Cymb. 1, 2 ꝛc. Tōdten- [2]:
wie es Leichen erhalten. Sch. 5a. Tónnen- [5m].
Trāge-: zum Tragen dienend, z. B. = Reff-B.
(1); Strebe-B.; Stütz-B. ꝛc., nam. auch die über die
Schulter gehnden Bänder, woran die Beinkleider ge-
knüpft ſind. Trāūer- [2]: als Trauerzeichen ge-
tragenes (ſchwarzes) Band. Uhr-: Schnur ꝛc.,
woran die Taſchenuhr befeſtigt iſt. Vaſállen-:
Lehens-B. Lenau A. 29. Ver-: ſ. I. Verbín-
dungs- [2]: als Zeichen einer Verbindung dienend,
nam. bei Studenten. Kinkel E. 413. Verwándt-
ſchafts- [7]. Wēīden- [5o]. Wickel- [2]:
zum Wickeln dienend, nam. Neugeborner. Wīē-
gen-: 1) die Wiege daran zu ziehn u. in ſchaukelnde
Bewegung zu ſetzen. 2) das Deckbett in der Wiege
zu befeſtigen, damit das Kind nicht herausfalle.
Wúrſt- [1]: die Enden einer Wurſt zuzubinden.
Zāūber-: magiſches Band: Mit Z–en gefeſſelt. G. 13,
22; [Der Schlummer] ſchloß mit ſüßem Z. | die .. Augenlieder.
Sch. Zíckzack-: vgl. Quer-B. ꝛc. Tſchudi Th. 318.
Zīēh-: 1) woran man Etwas zieht. 2) [5n]
durch Schrauben anzuziehndes Eiſenband. Zír-
kel-: Reif, Spange (m. Mühlpforth 2, 47). Zópf-
[2]: zur Umwicklung des Zopfs, gewöhnlich ſchwarz.
König Kl. 1, 105. Zūg-: Zieh-B.; Zuganker.
Zúngen-: 1) ſ. Schnauzband. 2) [ſ. 5d]. Zu-
ſámmen-: Verband; Das, wodurch Etwas zuſam-
mengebunden, vereinigt wird: Daß in Dieſen alles wahr-
haftige u. ewige Z. der Staaten .. liege. Arndt Ber. 267.
Zwírn- [2]. Zwíſchen-: zwiſchen 2 Dingen,
z. B. [5d]: die Bänder zwiſchen den Wirbelbeinen
u. ä. m.