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Band
II. Bánd, n., –(e)s; –e, Bänder; Bändchen, lein, el, in Mz. auch:
Bänderchen, lein; -: was binden, zum Binden, Verbinden dient: 1) = Bindfaden, eine zum Binden dienende Hanfschnur, Fitz-, Sack-B. (in dieser Bedeutung in Norddeutschland m.): Einen, Etwas am Band, Bändchen, Bändel (s. d.) haben = am Schnürchen, Faden, als Marionette nach Belieben lenken können. 2) ein nach langem Faden gefertigtes Gewebe, eigentlich zum Binden, dann auch zum Putz: Um Brust und Hut ein farbig B. Freiligrath; Um die Stirn ein schwarz und goldnes B. G.; Die schönsten Bänder frisch und neu gewählt. Ds.; Ein B. ist baumwollen, leinen, seiden, wollen etc.; breit, bunt, doppelt, einfach, einfarbig, geblümt, gemalt, gemodelt, gemustert, gestreift, gewässert, glatt, schlicht, schmal etc. 3) Angebinde (s. d.). Opitz 1, 184; Fleming 39—42, s. Binden 6. 4) Ordensband, Orden: Was half das B. und der Orden? Beck; Das rothe B. [der franz. Ehrenlegion]. Immermann M. 1, 423; Das blaue B. [der dänische Elephantenorden] etc. Zuw. statt Ordensträger: Der Oberste wünscht sich zum General, | der in der schiefen Bänder Zahl. Nicolai 1, 71. 5) bandartige Körper (auch nichtgewebte), d. h. theils lange schmale Streifen (s. a—k), theils, wie das um Etwas geschlungne B., ringförmig gewunden oder geflochten (s. l—), z. B.:
a) Bänder nennt man hier schmale Felsabsätze, die sich oft mit einer sich gleichbleibenden Breite sehr weit, wie lange Gesimse, an den Felswänden hinziehen. Kohl A. 1, 49; Die einzelnen Grasbänke und Bänder [des Kalkgebirgs] viel saftiger. Tschudi Th. 42; Auf hohen Grasbändern. 311 etc., Fluh-B.
b) Maschine, welche die Baumwolle in breite, zarte Schleier verwandelt, diese Schleier in koncentriertere schmälere Bänder etc. Kohl E. 2, 263. Vgl.: Die bandförmige Struktur der Gangmassen. Humboldt K. 1, 464; 270; Bandjaspis etc.
c) vgl. Schnür-B. und andre Zsstzg., für die zuweilen das Grundwort genügt: Drauf leg’ ich ihr die Schnürbrust an.. Das B. zerreißt. B. 18b etc.; Dich priesterliches B. [Binde], das meine Schläfe schmückte. Sch. 30a etc.
d) Anat.: die die Knochen und andere schwebende Theile des Körpers verbindenden Häute: Die Bänder der Brust übermäßig ausgedehnt. G. 21, 34; 23, 200; Die Lehre von den Bändern (Syndesmologie); Die gelben Bänder, des Rückgrats zwischen den Wirbelbogen etc. Das B. der Zunge, Zungen-B.: Zungenriemen, das die Zunge mit dem Unterkiemen verbindende Häutchen, übertr. (s. 8): Alles, was die Zunge bindet, am Sprechen hindert: Mark. 7, 35; Da zuckte durch die Maid ein Blitz, | da riß der Zunge B. Schwab 436; G. 13, 15; Sch. 31b etc.
e) Bauk.: schrägliegende, das Schieben verhindernde Berbindungshölzer. s. Kreuz-, Strebe-, Stütz-, Trag-B.; in der Schweiz: jedes behauene viereckige Stück Bauholz; bei den Gliedern der Säulenordnung ein breites grades Glied von der doppelten Breite des Riemleins.
f) Brettspiel: Hintereinander stehende, dem Gegner keine Lücke zum Schlagen bietende Steine.
g) Metallarb.: lange schmale Stücke Metall, namentlich wodurch 2 Theile fest und zugleich beweglich verbunden werden, z. B. die zweiflügligen Gewinde zur Befestigungvon Thüren, Fenstern, Kastendeckeln etc.: 4. Mos. 19, 15: Daß die Schließhaken durch die Zeit abgenutzt und die Bänder wandelbar waren. G. 19, 294; Hagedorn 2, 120 etc.
h) Naturgesch.: Eine zweiklappige, am Rücken durch Schloß und B. (s. g) verbundene Schale [der Muschel]. Burmeister Gsch. 377, vgl. Scharnier. B., Bandgras, spanisches Gras, Phalaris picta; Carex arenaria. Das rothe B., Art Schnecke, Bulla fasciata; das blaue B., Helix ampullacea etc.
i) Siebmacher: der Draht zu den gröbsten Siebböden. k) Wappenk.: die Mitte eines durch zwei aus der rechten Oberzu der linken Unterecke gezogne Schräglinien getheilten Schildes, die rechte Schrägstraße, Ggstz. Barre.
1) ringförmig Gewundenes, Reifen, Spangen als Zierrath etc.: Es schmiedete der Gott um ihre Stirn ein ehern B. G. 13, 16; Atlasrock .., den ein goldnes B. zusammenhält. W. 20, 62; Wer schlang das magische B. | um meine Stirn? 5 etc. m) Bei den Faßbindern ein eiserner das Faß zusammenhaltender Reifen; an großen Fässern mehrere zusammensitzende Reifen. Als Maßbestimmung: Eine Tonne Butter schmal B. (22 Pfd.); bucket [bauchig, dick] B. (280 Pfd. netto), vgl. Gebinde. n) Reifen um Kanonenläufe (vgl. Fries), um Hohöfen, Ankerstöcke, Mastbäume, Balken, Messerschalen etc., zum Zusammenhalten dienend. o) aus Stroh oder Weiden geflochten, zum Garbenbinden, Befestigen der Bäume, Zubinden von Säcken etc. vgl. Wiede, z. B. Gotthelf G. 9. p) Hutmach.: der Theil, wo Kopf und Rand des Huts zusammenstoßen. q) der hohe Rand zur Umfassung eines Billards. Jablonsky 105, gewöhnl. Bande. r) ähnlich, übertr. z. B.: Die Zwischenglieder und Bänder zwischen Rede und Handlung [s. d]. Auerbach SchV. 158. Die Bänder des Gestirns .. beben, sonderlich der eine Stern .. geht aus [die Verbindung der Sterne löst sich, der eine geht von seinem Platz, vgl. f.]. Opitz 1, 61; Mit der Schilde dichtgeschlossnem B. [s. f]. Sch. 33b; Thüren, | durch deren nie entdecktes B. [Reihe, s. f] | die Zimmer in einander sich verlieren. ebd.; Der Schlüsse B... der Gründe B. [was sie bündig macht, sie bindend erscheinen lässt]. Hagedorn 1, 86. 6) Vielfach übertr. auch auf Geistiges: das Vereinigende, Zusammenhaltende, Verbindende: Die heiligen B–e der Menschlichkeit. B.: Das B., das uns verbindet, | sei kein schwaches Rosen-B. G.; Daß er magisch leise Schlingen | zu künft’gem B. um unsre Füße zieht. Ds.; Wo sich Mitgeborne .. fester | mit sanften B–en aneinander knüpften. Ds.; Die alten B–e der Menschheit aufgelöst. Ds.; Das B. des Glaubens um die Welt zu schlingen. Lenau; Löst alle heil’gen B–e der Natur. Sch.; Des Staates B–e sahet ihr zerreißen. ebd. 7) B. = Verbindung, das durch etwas Gemeinschaftliches Verbundene, pgl. Bund, Verband: Was kümmern mich Gesetz und Ordnung, | Gewerb’ und bürgerliches B.? Chamiso 3, 182; Trennte mich | von den Geliebten, riß das schöne B. .. entzwei. G. 13, 6; Das B., so sagte der Einladende ausdrücklich, heiße den Fremden willkommen. 19, 9; Wie sollt’ ich scheiden aus dem Bunde, der die Wesen alle verknüpft? Der bricht so leicht nicht, wie die losen B–e dieser Zeit. Höl- derlin H. 2, 102; Sein häusliches B., da er seine Familie nicht mehr zu erhalten wußte, ward ihm zur Last. Klinger F. 7; Sein Herz zu zwingen zum verhaßten B. Sch. 544a. Vgl. Ehe-B. etc. a) Geschwister von einem B., einbändige, Halb-Geschwister im Ggstz. der zweibändigen oder Voll-Geschwister, Geschwister von 2 B–en (s. Frisch 1, 55a; Haltaus 92; Schm. 1, 179), Jenen ist nur Vater oder Mutter, Diesen Beide gemeinsam. b) Außer Rand (s. d.) und B. sein; Aus Rand und B. gehen, kommen, aus der gewohnten Ordnung heraus, ungebunden, unbändig sein etc.: Ohne Form und Facon, ganz aus Rand und B. Kohl J. 1, 178; Alles ist aus B. und Fugen und ich fürchte, die Herren Soldaten werden’s unsanft genug wieder einrenken. Scherr Graz. 1, 61 (vgl. 5e und p). c) eine gewisse Anzahl zusammengebundner Stücke, z. B. früher in Riga = 30 Stück. 8) das Bindende, die freie Bewegung Hemmende, Fesselnde, weitern Umfangs als die sinnverwandten „Fessel (s. d.), Kette“, z. B. = Gefängnis: Ich bin gefangen, ich bin in B–en; | ach, ich hab’ keinen andern Gesandten [als euch, Wolken]. | Frei in den Lüften ist eure Bahn. Sch.; In Ketten und B–n, wo unter jenen metallne gemeint sind, unter diesen auch Schnüre, Stricke etc.: Ich löse die B–e, ich mache dich frei, | ich schneide die Stricke, die Riemen entzwei. Schmidt-Phis. So früher bei der Tortur: Mit vollen B–en schnüren etc. Ferner z. B.: Den Vogel, den die Schlange | mit zauberkräft’gem Blick in B–e schlug. Chamisso; Die B–e des Eises, die ihn gehalten. Ds.; Äolus löset | das ängstliche B. G.; Sehnsucht hält .. uns All’ in strengen B–en. Ds.; Aus Handwerks- und Gewerbes-B–en. 11, 40; Irrthum, laß los der Augen B. 97; Lös’ ihn von den B–en jenes Fluchs. 13, 54; Von dieser Lügen schlaugewebten-B–en | ward unser redlich Herz umstrickt. Sch.; In Kummers B–en. Simrock; Die ergossene Herbstfluth, | brechend mit stürmischem Regen das B. des entsetzlichen Felsens. V. Jl. 13, 139.
a) Ofter berührt sich hier B. mit Bann, z. B.: Man legt einen Bann, über welchen der Dieb nicht wieder hinauskann .. Und woraus wird ein solches B. gemacht? Tieck N. 5, 62. –— Es war, als ob ihm .. ein bleierner Bann auf der Brust sprang. Alexis H. 1, 1, 146; Ihm war schon ein B. vom Herzen. Stilling 3, 123 (vgl. Grimm M. 5); Welches Herz flösse nicht aus seinen B–en vor diesem Jammer? G. 9, 239 etc. Mann ist, wer | den Hunger stolz in der Entsagung B. gebannt. Rückert Mak. 2, 202. So auch zuw. B. als Bezeichnung dessen, wodurch Etwas abgesperrt wird (vgl. Kordon): Warum ein B. gezogen, | das Gott ein Greuel ist, weil es die Stämme trennt. Freiligrath Garb. 139.
Anm. Über das Geschlecht vgl. I., ferner Bund, Bändel, Bündel (m. und n.). Nach heutigem hochdeutschen Gebrauch gilt das m. trotz mundartlicher Abweichungen nur für I. 1. In der Mz. deutet die umgelautete Form auf –er, wie überhaupt, wo solche Doppelformen vorkommen, auf Vereinzlung. Vgl. Wörter und Worte, Länder und Lande etc. Wo eine Gesammtheit bindender, verbindender Dinge bezeichnet werden soll, gilt dagegen Bande, also namentlich für 6, 7 und 8, für welches letztere (s. vrwdt. mit Fessel) meist nur die Mz. vorkommt. Mit einer leichten Nüance auch hier zuweilen Bänder, z. B.: Sinnt ihr Bänder nur und Fesseln | für den deutschen Sausebraus? Arndt 419 [in Bezug auf einzelne Beschränkungen]; Aus allen Schnüren und Bändern die trunkene Seele erlösen. Gutzkow R. 8, 91; Was wissen sie von den [einzelnen] geistigen und geistlichen Bändern, die unsichtbar um sie herum gelegt sind? Schr. 11, 129 etc. Unveränderte Mz. für die Maßeinheit (7 c): Drei B. = 90 Stück in Riga. Bände, s. I. Nbnf.: Schon umfingen mich des Todes Banden .., der Hölle B. umstrickte mich. Mendelssohn Ps. 18, 5 ff., vgl. Bande. So bei Bobrik z. B.: Ankerstocks-, Bug-, Mars- Mast-, Rah-B–en etc.
Zsstzg. (vgl. I. auch Schnur, Seil etc.), leicht zu mehren nach den folgenden: Áchsel-: Epaulette. Sch. 714b. Anker(stocks)- [5n]: s. Anm. c.
Arm-: Armspange. Platen 3, 145. Átlas- [2]: Mit Atlasbändern verzierte Volants. Gutzkow; versch. I. Āūgen [8]: Bis er im Schlaf sich rührte das A. entschnürte. Rückert.
Bāūer-:
1) [2] Art grobgewebten Wollenbands. 2) [7c] Art kurländischer Flachs, der, wie ihn die Bauern binden, in Rollen v. 8 Ließpfund versandt wird, s. Rein-B. Bínde-: zum Binden dienend: 1) [3].
2) [2] Knüpf-B. an Hauben und Hüten der Frauen, versch. v. den bloß zum Putz dienenden Bändern.
3) Haar-B. Blūmen-:
1) zum Binden v. Blumen.
2) zum Kranz verbundne Blumen. Blūt- [7]: Verwandtschafts-B. H. 8, 431. Bóckshorn- [ög]: am äußern Ende bockshornförmig gekrümmt. Brúch-: zum Zurückhalten der Brüche am menschlichen Körper. Brūder- [7]: Auswahl d. Lieder 15. Brúst-, Būg- [5e]: s. Anm.: Schiff.: starke den Vorsteven u. die Klüshölzer senkrecht durchschneidende, damit verbolzte Krummhölzer. Deckbugbanden, worauf die Ecken der Deckplanken ruhn. Būsen- [2]: Hölty 3. Dēīch-: als niederd. gwöhnl. m.:
1) [5a] ein durch einen Deich geschützter Strich Lands. 2) [7] der Verband Derer, die den Deich zu unterhalten haben. Drēī-: Bez. mehrerer 3mal gebundner Waaren, z.B. Sorte riga’schen Hanfs, steiermärkischen Stahls etc. Dünntuch- [2]: aus ungekochter Seide lose gewebt, wie ein feines Gitter. Dürr-: Leinwandstreif mit draufgestrichnem zertheilenden Pflaster. Schmeler 1, 179. Ehe- [7]. Eīn-: m. [I. 1]. Eīnfass- [2]: zum Einfassen v. Schuhen etc. Eīnheits- [6]: Fichte 7, 327. Eīsen- z. B. [5m; 5n]; auch [8]: Wie mit E–en bleibt die Seele | ins Innerste des Busens dir geschmiedet. G. 13, 5. Erden- [7]: irdische Bande 34,155 vgl. 13, 4. Famīli-en- [7]. Fáß- [5m]. Fénster- [5g]. Fēūer-,
1) [5m]: Reifen auf eine Hälfte der Tonne bis an den Bauch getrieben, um die auf der andern Seite noch von einander stehenden Dauben mit der Schraubenwinde über Feuer zusammenzuziehn. 2) [7] Walle hin, du Opferbrand .. .. u. schling ein einig F. | um alle Völker her. Herwegh 1, 33. Físch [5g]: Thürband, dessen Lappen od. Fische (s. d.) ins Holz hineingeschlagen werden. Fítz- [1]: zum Binden des Garns auf der Haspel in Fitzen. Flécht- [2]: zum Flechten der Haare, s. Zopf-B. Flítter [2]. Florétt- [2]. Flūh- [5a]. Fórm- [1]: Hutmach. starke Hanfschnur, den Filz auf die Form zu binden. Frēūndes-, Frēūndschafts- [7]. Fǖhr-: Gängel-B. Füll- [5g]: gleich hinter dem Ohr auf ein Blech angesetzt. Fútter-: Band über dem die Haartressen tragenden Netz bei den Perückenmachern. Gä́ngel-: woran Kinder gegängelt werden, auch übertr.: Da ihr .. an der Freude leichtem G. | selige Geschlechter noch geführet. Sch.; Entwachsen ihrem G–e. Ds. etc. Gárben- [5o]. Gāze-: Dünntuch-B. Ge-: s. Gebänd. Góld-: goldnes Band; meist [2] ein wie Gold glänzendes, mit Gold durchwirktes. Grās [5a]. Gúrt [2]: Gegen-G. bei den Bortenwirkern Band mit einem durch Anschweif, nicht durch Einschlag entstehnden Muster. Gǘrtel [2]. Rückert Rost. 80a. Hāār-:
1) aus Haar.
2) zum Binden der Haare. Hāken- [5g]: sich um einen Haken drehnd. Hálfter-: Rückert 1, 67. Háls-: um den Hals lebender oder lebloser Wesen,
1) Jenes Spr. 25, 12; Richter 8, 26; Hos. 2, 13 (s. I. 2); Als der Henker ihm das hänfene H. umgelegt. Hebel 3, 118; Hunde-H., s. Halsung etc.
2)
a) [5m] Böttcher: die vorn die Dauben vorläufig zusammenhaltenden Reifen.
b) Gießer. [5n]: Von den Bändern zwischen den Friesen der Kanonen heißt das vorderste das H., das zunächst an den Mittelfriesen Mittel-B., die hintersten Kammerbänder. Hándels- [7]. Kohl E. 2, 244. Hāūben- [2]: zur Verzierung od. zum Binden der Haube; in Holstein (m.) das Recht der Gutsbesitzer- 10* wittwe, nach dem Tod des Manns noch ein Jahr im Besitz zu bleiben. Schütze 2, 171; nach Spate Art Morgengabe. Hêrings- [5m]: Eine Tonne H., von der Weite der Heringstonnen. Herzbändel, die das Herz einschließende Haut, Herzbeutel. Hōsen- [2]: Man merke, daß das Wort H. bloß [gewöhnl. noch] von einem bekannten Orden gebraucht wird, welcher im Engländischen eigentlich der Orden des Kniebandes heißt. Mendelssohn 4, 1, 413. Hūt- [2]: zum Verzieren od. Befestigen des Huts. Jágd- [5e]: Bauk.: hölzernes Band, dessen Zapfen (,,Jagdzapfen“) eingejagt, d. h. mit Gewalt eingetrieben werden muß. s. Hals-B. 2b. Kétten- [8]: Meine Geister|losgerafft vom K. der Glieder. Sch. 3b. Kíndes- [7]: veralt.: Geburtswehen. Frisch 1,55b. Kísten-[5g]. s.Anm., das Bugband, wodurch die Klüsgatten geschlagen werden.
Hérz-: Kámmer-: Klǖs-: Knīē-:
1) [2] Strumpf-B. H. 9, 286; W. 11, 241, s. Hosen-B.
2) [5n] Eisenband um ein Knieholz. Knüpf- [2]: Binde-B. (2). Auerbach Dorf 4, 282. Knüppel- [1]: Leine am Knüppel der Reepschläger. Kópf-:
1) [2] Kopfbinde. 2) [5d] z. B. Kopfbänder der Mittelhand, die Mittelhandknochen an ihren Köpfchen verbindend. Krēūz-: Bänder in Kreuzform, z.B.
a) [5d]Anat.: am Hinter- Ende des Fingers unterm Scheidenband, mit gekreuzten Sehnenstreifen.
b) [5e] Bauk.: sich kreuzende Zimmerhölzer.
c) Bergb.: die sich kreuzenden Eisen am Boden der Göpeltonne.
d) Post: zwei kreuzweis übereinander gelegte Papierstreifen statt der Briefdecke, nam. für Drucksachen. Platen 7, 160. Lāūb- [5g]: laubförmig verziert. Gängel-B. p. 1, 93. Lêhens- [7]: L., welches später häufig ein Lehensstrick ward. Arndt Erinn. 277. Gängel- B. Jacobi Ir. 2, 262. Līēbes- [7]: G. 3, 27; Sch. 37a. Márs- [vgl. 5q u. Anm.]: Schiff. Marsrand. Mást- [5n u. Anm.]: Schiff.: Mastenbügel.
Lāūf-: Lēīt-: Mittel-:
1) in der Mitte, z. B. das die Ruthe mit der Flegelkappe verbindende Lederband; s. Hals-B. 2betc.
2) ein Band von mittlerer Güte, Stärke etc. Mōhr- [2]: gewässertes Seidenband. Nās(en)-: z. B. den Hunden über die Schnauze gelegt. Pesalozzi 1, 38. Natūr- [7]. Humboldt Ans. 1, 88. Öhr-: Ort- B.: Von Gold | ein, O. jedem Ende [des Bogens] umgelegt. B. 157b. Ordens- [4]: das Band, woran ein Orden hängt; dieser selbst. G. 13, 277; 14, 162 etc. Nach der Zeichnung auch [5h] Name mehrerer Nachtfalter, s. Tschudi Th. 49: Gelbes O. Noctua paranympha; Blaues O. N. fraxini; Rothes O. N. nupta etc.; O., auch Art Schnecke: Conus vexillum. Ort-: das hohle Blech am Ort (s. d.) od. Ende einer Degenscheide etc. V. Sh. 3, 391, s. Ohr-B. Pérl(en)- [1]: zum Aufziehn v. Perlen; [2] mit Perlen besetzt etc. Prōbe-: als Probe dienend (m. I. 1), nam. [5m], wonach den Fässern die Weite gegeben wird. Quêr-: querlaufend, z. B. [5d; 5e] etc. Rāh- (s. Anm.): Schiff.: kurzes Tau zum Anbinden der Segel an die Rahen. Réf(f)-:
1) an einem Tragreff.
2) Schiff. (s. Anm.): runde Leine zum Einreffen der Segel. Rēīn- [7c]: die beste Sorte des riga’schen Hanfs, vgl. Bauer-B. Rōsen-:
1) vgl. Blumen-B.: Das Band, das uns verbindet, | sei kein schwaches R. G. 1, 10.
2) [5g] vgl. Laub-B. Rücken-:
1) [2] über den Rücken geschlungnes Band.
2) [5d] Band zwischen Hacken u. Würfelbein des Fußes. Rūder-: zur Befestigung des Ruders. Ap. 27, 40. Sáck- [1]: starke Hanfschnur zum Binden von Säcken etc. Sāhl-: Einfassungsband, s. Sahl, nam.
a) Weber. = Tuchschrote. die längs des Tuchrands hinlaufende schmale Einfassung v. gröbrer Wolle.
b) Bergb.: [5a] = Besteg eines Gangs, die zwischen der Gangmasse u. dem Nebengestein liegende dünne Trennungsschicht einer davon verschiednen Felsart. G. 23, 339; 40, 206; Humboldt K. 1, 280 etc.
c) [5n] Ring um den Pflugbalken, diesen mit dem Vordergestell zu verbinden etc. Sámmt- [2]: vgl. I. 1. Schāūfel [5g]: mit schaufelförmigen Blättern. Schēīden- [5d]: auf der Mitte der Hohlhandfläche des hintern u. mittlern Fingerglieds liegend. Nasen-B.; Böttcher: ein an beiden Enden zugespitztes mit Kerben versehnes Band, die Enden ineinanderzufügen; das ans auswendige Ende des Reifens kommende ist das Sch., das inwendige das Zungen-B. Band zum Schnüren, nam. der Schnürbrust. zum Einfassen od. Zubinden der Schuhe. Schúrz-, Schürzen-: zum Festbinden der Schürze. wodurch Etwas schwebend gehalten wird, nam. im Ei der sogen. Hagel. Schwéster- [7]. Börne 1, 157. Sahl-B. s. Gold-B.: Schimmert die Kaskade | wie ein flatternd S. Matthisson. Sklāven- [8]: Sprengt sein S. Chamisso; So hält mich Thoas .. in ernsten, heil’gen S–en fest. G. etc. Spúnd- [5m]: zunächst am Spund. Stámmes- [7]. Heine Lut. 1, 66.
Schnāūz-: Schnǖr-: Schūh-: Schwêbe-: Sēīl-: Sílber-: Stēīn-:
1) ein mit Steinen besetztes Arm-, Hals-B. etc.
2) [5n] Eisenreif um die beiden Steine der Messingtafelform in den Messingwerken etc. Stīēfel-: zum Einfassen, zu den Strippen v. Stiefeln, zum Schnüren von Schnürstiefeln etc. Stírn-:
1) zum Schmuck um die Stirn gebdnden gelegt (Stirnspange). 2) Klempner: eine vor der Thür eines Feuerstübchens befestigte Zange. 3) Bot.: ein Pflanzengeschlecht Ethulia. Stóck-: zum Anhängen u. zur Verzierung des Stocks. Strêbe- [5c]: in einem Hangewerk gegen den Ständer strebend, Kammersparren. Strēīfen-, z. B. [5a]: Der rothbraune von grünlichgrauen Streifenbändern durchschrägte Felsen. Hausblätter (1855) 1, 74. Strōh-:
1) [5o]. Gotthelf G. 152.
2) [2] wie Stroh glänzendes, mit Harzwasser gesteiftes Atlasband. Strúmpf-:
1) das Herabfallen der Strümpfe verhindernd, Knie-B. Thümmel 7, 132 etc.
2) Name eines Fisches. Sygnathus periscelis. Stúrm-: Band an der Mütze, das Abfliegen bei Sturmwind zu verhüten. Auerbach Leb. 2, 157; = Kreuz-B. (b). Stütz- [5e]: eine Schwelle etc. zu stützen. Táf(fe)t- [2]: von glattem leichten Gewebe. Tēūfels-: (Bot.) Dorant, wegen der zugeschriebenen Kraft, die Macht des Teufels, des Zaubers etc. zu binden. Thōr-, Thür- [ög]. Tōdes- [8]: Christ lag- in T–en (Kirchenlied); Schlegel Cymb. 1, 2 etc. Tōdten- [2]: wie es Leichen erhalten. Sch. 5a. Tónnen- [5m]. Trāge-: zum Tragen dienend, z. B. = Reff-B. (1); Strebe-B.; Stütz-B. etc., nam. auch die über die Schulter gehnden Bänder, woran die Beinkleider geknüpft sind. Trāūer- [2]: als Trauerzeichen getragenes (schwarzes) Band. Uhr-: Schnur etc., woran die Taschenuhr befestigt ist. Vasállen-: Lehens-B. Lenau A. 29. Ver-: s. I. Verbíndungs- [2]: als Zeichen einer Verbindung dienend, nam. bei Studenten. Kinkel E. 413. Verwándtschafts- [7]. Wēīden- [5o]. Wickel- [2]: zum Wickeln dienend, nam. Neugeborner. Wīēgen-:
1) die Wiege daran zu ziehn u. in schaukelnde Bewegung zu setzen.
2) das Deckbett in der Wiege zu befestigen, damit das Kind nicht herausfalle. Wúrst- [1]: die Enden einer Wurst zuzubinden. Zāūber-: magisches Band: Mit Z–en gefesselt. G. 13, 22; [Der Schlummer] schloß mit süßem Z. | die .. Augenlieder. Sch. Zíckzack-: vgl. Quer-B. etc. Tschudi Th. 318. Zīēh-:
1) woran man Etwas zieht. 2) [5n] durch Schrauben anzuziehndes Eisenband. Zírkel-: Reif, Spange (m. Mühlpforth 2, 47). Zópf- [2]: zur Umwicklung des Zopfs, gewöhnlich schwarz. König Kl. 1, 105. Zūg-: Zieh-B.; Zuganker. Zúngen-:
1) s. Schnauzband.
2) [s. 5d]. Zusámmen-: Verband; Das, wodurch Etwas zusammengebunden, vereinigt wird: Daß in Diesen alles wahrhaftige u. ewige Z. der Staaten .. liege. Arndt Ber. 267. Zwírn- [2]. Zwíschen-: zwischen 2 Dingen, z. B. [5d]: die Bänder zwischen den Wirbelbeinen u. ä. m.