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bämmeln
Bä́mmeln, intr. (haben): mit flachem Kieſel oder
Scherben wagerecht über die Oberfläche eines Waſſers
werfen, daß der Stein das Waſſer nur berührend ab-
prallt. Stalder 1, 127.
Anm. Für dies weit verbreitete Kinderſpiel wechſelt die
Bezeichnung: Bräutli machen (Zürich), Bräutli löſen
(Auerbach D. 4, 279, mit der Deutung auf die „ſich lange
neckiſch verhaltende Braut“); Jungfern werfen (ſchie-
ßen); flächeln (Schm. 1, 583); Töpfchenſchmeißen,
ſchiefern, ſchirkern (in Holſtein, Schütze 3, 248);
bleiern (Lübeck): zweielen (Lucern); Butterbrot
ſchmieren oder werfen (Mecklenburg, ſ. auch Hermes
Soph. Reiſ. 3, 289). Grundbed. vonbämmeln ſcheint die
des Hin- und Herbewegens, danach auch des Streichens,
Schmierens (vgl. Bämme, das vielleicht erſt vom Zeitwort
ſtammt, und z. B.: Pämmeln [ſtreicheln und hätſcheln].
Hermes Soph. 4, 367; bämſeln [hätſcheln]. Stalder 1,
133 ꝛc.). Danach iſt b. und „Butterbrot ſchmieren“ Eins,
aber auch „Bräutli machen“ ꝛc., wie denn Stalder 1, 107 und
222: Ankenbraut (ſ. d.) = Butterbämme und dazu: brau-
ten = Butterbämme machen anführt. Die Beziehung auf
hochd. Braut und danach Jungfer ſcheint Umdeutung.