Faksimile 0076 | Seite 68
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bähen Bähung
Bǟhen, 1) intr. (haben): bäen, blöken. L. 11, 658.
2) tr.: wärmen (ſ. bächeln): Holz b., um es zu bie-
gen oder den Baſt abzuziehn (ab-b.); Pflanzen b., um
ſie früher zu zeitigen; Kranke Glieder b., mit warmen
Tüchern reiben, warme Umſchläge machen, ſie Dämpfen
ausſetzen ꝛc.; Kohlenbr.: Den Meiler b., ihn brennen
laſſen, ehe er beſtübbt wird; Kochk.: Semmel, Brotb.,
röſten ꝛc.: In ſchmalzgebähetem Brot. Auerbach Barf. 97;
Bähet und wärmet ſeine erſtarrten Gliedmaßen an der heiligen
Flamme. Muſäus Ph. 1, 76; Früheres Maiengebüſch, | wel-
ches im b–den Topf ſie beſchleunigte. V. 3, 25; Aus der
Kunſt b–dem Winterverſchloß. 68; Bis Lutz, von ihr gerieben
und gebäht, | .. vermögend iſt zum Leben zu erwarmen. W.
121 ꝛc. Mundartl.: Die Wampe b., durchprügeln.
Weinhold. Dazu: Bǟhung, f.; –en: das Bähen;
Mittel dazu. Thümmel 1, 191; Darmbähung, Klyſtier;
Weinbähung. Forſter B. 2, 95 ꝛc.
Anm. Nbnf.: Beche ihn wohl mit warmem Waſſer.
Ryff Th. 34 u. o. S. Backen, Bad ꝛc. und vgl. lat. fo-
vere; favonius (der warme Weſtwind) ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Áb-: durch Bähen abmachen: Die
Schale des Weißdorns im Feuer abgebäht. Döbel 2, 84.
Dárm-: klyſtieren ꝛc.